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Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman

Titel: Zärtlich wie ein Krieger / Wächter der Seelen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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Anhaltspunkte waren die Sterne, die zwei Räume markierten – einen im ersten Stock und einen im dritten. Waren Watanabe und Kiyoko besondere Gäste? Er würde es erfahren.
    Da das Restaurant wegen der anhaltenden Proteste um das nahe gelegene Hokkai-Regierungsgebäude nur halb besetzt war, fand er sie angenehmerweise auf Anhieb.
    Als er die Reispapiertür eines kleinen Raums gleich neben einem kunstvoll angelegten Steingarten aufschob, begegnete er über einen rauchgebeizten Bambustisch hinweg Watanabes Blick. Alle drei Gäste knieten auf Kissen und aßen Sashimi. Rohe Meeresfrüchte.
Igitt!
    »Mr Murdoch!«, stieß Watanabe hervor, während er auf die Füße kam, die Augen vor Zorn weit aufgerissen. »Dies ist äußerst unpassend. Sie stören ein privates Essen.«
    Murdoch bedachte den Generaldirektor nur mit einem flüchtigen Blick. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Frau, die mit am Tisch saß, ein hübsches Mädchen in einem hellrosa Twinset, das ihr dunkles Haar und ihre dunklen Augen gut zur Geltung brachte. »Hat Mr Watanabe erwähnt, dass ich heute in Ihrem Büro versucht habe, mich Ihnen auf passendere Weise zu nähern?«
    Die Frau stellte ihre kleine Teetasse zurück auf den Tisch. Sie hatte zarte Gesichtszüge, aber sie war nicht von zartem Wesen. Sie zitterte nicht. »Er musste mich nicht davon unterrichten«, erwiderte sie mit einem lediglich angedeuteten Akzent in wohlgesetztem Englisch. »Ich war es, die ihn gebeten hat, Sie abzuweisen.«
    Sie erhob sich in einer geschmeidigen, anscheinend mühelosen Bewegung von den Knien. Ihre Haltung war pure Gelassenheit von der Art, die man nur durch vollkommene Beherrschung des Körpers erlangt.
    »Bitte gehen Sie, Mr Murdoch. Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    »Das kann ich leider nicht«, entgegnete er und bemerkte erstaunt, dass er die Augen nicht von ihr lassen konnte. Er hatte schon jede Menge Lippen mit rosa Lipgloss und freche kleine Nasen gesehen. Was faszinierte ihn nur so an ihr? »Ich habe einen Auftrag. Sie mögen die Person vielleicht nicht, die mich geschickt hat, aber sie hat mir versichert, dass Sie verstehen würden, wie wichtig mein Auftrag ist.«
    Ihr Blick aus braunen Augen begegnete dem seinen. »Ich kann Ihnen nicht helfen.«
    »Ich habe Ihnen ja noch gar nicht gesagt, wonach ich suche.«
    Watanabe ließ das Handy, in das er eben noch gemurmelt hatte, in die Tasche zurückgleiten. Er sagte leise etwas auf Japanisch zu Kiyoko und wandte sich dann wieder Murdoch zu. »Die Polizei ist auf dem Weg, Mr Murdoch. Wenn Sie eine Nacht im Gefängnis vermeiden wollen, schlage ich vor, dass Sie jetzt gehen.«
    »Ich werde nirgendwohin gehen, bis Miss Ashida bereit ist, mir fünf Minuten zu geben. Unter vier Augen.«
    »Auf gar keinen Fall!«, donnerte Watanabe.
    Der ältere Herr trank weiter still seinen Tee, als würde er die Anspannung im Raum gar nicht bemerken. Kiyoko berührte ihn am Arm, um ihn zum Aufstehen zu ermuntern, doch er ignorierte sie.
    Aus dem Augenwinkel registrierte Murdoch die Ankunft zweier stämmiger junger Männer, die beide schwarze Roben trugen, ganz ähnlich jener, in die der seelenruhige, Tee trinkende ältere Mann gekleidet war. Japanische Türsteher. In einer milden Reaktion auf die potenzielle Gefahr schwoll eine kleine hitzige Blase in Murdochs Brust an.
    »In jedem Fall werden wir diese Unterhaltung nicht fortsetzen«, fügte Watanabe hinzu, während er Miss Ashida mit der Hand an ihrem Ellbogen zur Tür geleitete. »Wir gehen.«
    »Nicht, bis ich meine fünf Minuten bekomme.«
    Watanabe runzelte die Stirn. »Machen Sie es nicht komplizierter, als es sein muss. Diese Männer« – er wies auf die beiden, die nun direkt hinter Murdoch standen – »sind hier, um dafür zu sorgen, dass Ashida-san und ich uns ohne weiteren Zwischenfall entfernen können.«
    »Wenn sie mich auch nur anrühren«, sagte Murdoch leise, »riskieren sie ihr Leben.«
    Der ältere Mann kam nun endlich auf die Füße und lächelte flüchtig, während er imaginäre Falten aus seiner Robe strich.
    »Drohungen sind vollkommen unnötig«, gab Watanabe zurück.
    »Das war keine Drohung. Das war eine Warnung.« Murdoch hatte keine Zeit für lange Erklärungen. Er versuchte erneut, Kiyoko Ashida anzusprechen, und sah ihr direkt in die Augen. »Fünf Minuten. Das ist alles, worum ich Sie bitte.«
    Sie antwortete nicht. Sie ging einfach weiter.
    Die beiden Männer in Murdochs Rücken traten noch einen Schritt näher, ganz offensichtlich in der

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