Zaertliche Eroberung im Herrenhaus
Frau werden! Bestimmt würden mir jede Menge Leute dazu raten, mir angesichts meiner ersten Ehe mehr Zeit zum Nachdenken zu lassen. Aber diesmal bin ich absolut sicher, dass ich nichts zu befürchten habe. Ich weiß einfach, dass wir beide zusammengehören. Und es ist mir eine große Ehre, deine Frau werden zu dürfen.“
Er umfasste ihr Gesicht und strich ihr zärtlich mit dem Daumen über die Lippen. „Das wäre also geklärt.“
Mehr musste Jarrett nicht erwidern, Denn trotz der wenigen Worte war ihm deutlich anzuhören, wie glücklich ihre Antwort ihn machte.
„Ich hatte vorhin ja von zwei Überraschungen gesprochen“, erinnerte sie ihn, denn nun wollte sie ihn unbedingt an den tollen Neuigkeiten teilhaben lassen und von ihrer Fahrt nach London erzählen. „Soll ich dir die zweite jetzt verraten?“ Sanft löste sie sich aus seiner Umarmung, um klarer denken zu können.
„Ja.“ Jarrett nickte, zog das Jackett aus und hängte es ebenfalls über den Stuhl. Dann lockerte er seine Krawatte und streifte sie ab.
Sophia spürte, wie ihr Mund trocken wurde. Weil die Knöpfe an seinem Hemd offen standen, hatte sie freien Blick auf die feinen dunklen Härchen auf seiner Brust. Ihr wurde heiß, und sie fuhr nervös mit der Zungenspitze über die Lippen.
„Ich habe deinen Rat befolgt und den Anwalt angerufen, den du mir empfohlen hattest“, begann sie hastig zu erzählen.
Jarrett erwiderte nichts, sondern stand regungslos da und hörte aufmerksam zu.
Sophia atmete tief ein. „Er hat mich mehr oder weniger überredet, sofort zu ihm nach London zu kommen und mit ihm zu sprechen. Damit das so kurzfristig möglich war, hat er einige andere Termine verschoben – weil du ihn gebeten hattest, mir zu helfen.“ Lächelnd fuhr sie fort: „Also bin ich nach London gefahren und habe ihm meine ganze Geschichte erzählt. Er war unglaublich hilfsbereit, genau wie du gesagt hattest. Er meinte, das Ganze sei absolut hieb- und stichfest, Sir Christopher habe nicht die geringste Chance. Ich war ja so erleichtert, dass er mir geglaubt hat und nicht dachte, ich hätte das alles nur erfunden!“, berichtete sie. „Vor der Entscheidung, ob ich Sir Christopher verklagen wollte oder nicht, habe ich in dessen Kanzlei angerufen und mit ihm ebenfalls einen Termin vereinbart.“
Jarrett runzelte die Stirn und schien mit dem Schlimmsten zu rechnen, hörte jedoch weiter zu.
„Du wärst stolz auf mich gewesen“, fuhr Sophia fort. „Denn zum ersten Mal in all den Jahren, die ich ihn nun schon kenne, habe ich ihm die Stirn geboten und mich nicht von ihm einschüchtern lassen. Damit hatte er nicht gerechnet. Er dachte wohl, ich wäre auf Almosen aus oder wolle mich dafür entschuldigen, dass ich mit Charlie geflüchtet bin. Es war ein unglaublich gutes Gefühl, ihn in dieser Hinsicht zu enttäuschen“, erinnerte sie sich und lächelte. „Aber das Tollste überhaupt war, ihm endlich sagen zu können, was ich von seinem Verhalten und dem seines Sohnes halte. Ich habe gedroht, der Times Informationen über meine Ehe mit Tom und meine Erfahrungen mit ihm selbst zukommen zu lassen, wenn er mich nicht in Ruhe ließe und weiterhin versuchen würde, mir Charlie wegzunehmen. Aus irgendeinem Grund rechnen solche tyrannischen Kerle offenbar nicht damit, dass sich jemand zur Wehr setzt: Sir Christopher war jedenfalls richtig erschüttert und schien tatsächlich Angst zu haben.“
Sie sah Jarrett in die Augen und fuhr fort: „In diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass ich endlich die eiserne Faust loswurde, die mein Herz so lange fest im Griff gehalten hatte. Endlich konnte ich wieder ich selbst sein und für mich einstehen, ohne vor irgendjemandem Angst zu haben.“
„Es war unglaublich mutig von dir, einfach zu Sir Christopher zu fahren und ihn zur Rede zu stellen!“, sagte Jarrett anerkennend. „Ich bin wirklich wahnsinnig stolz auf dich, Sophia. Und wie hat er darauf reagiert, als du ihm damit gedroht hast, der Presse die Wahrheit über ihn zu erzählen?“
Sie lächelte strahlend. „Er hat sofort die Vereinbarung unterzeichnet, die ich mithilfe deines Freundes aufgesetzt hatte. Damit sichert er mir zu, dass er nie wieder auf irgendeine Art und Weise Kontakt zu mir oder Charlie aufnehmen wird. Eigentlich war es ja auch nicht anders zu erwarten. Ein selbstsüchtiger Mann wie er würde doch niemals seinen vermeintlich guten Ruf aufs Spiel setzen oder zulassen, dass über seinen Sohn auch nur ein einziges schlechtes Wort gesagt
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