Zaertliche Eroberung im Herrenhaus
angenehm milde Luft ein. Ihr Blick glitt zu dem köstlich duftenden Apfelkuchen mit der perfekten goldbraunen Kruste und der blattförmigen Dekoration. Sie wollte ihn Jarrett bringen und ihn bitten, seinen Vorschlag mit dem Abstand zwischen ihnen noch einmal zu überdenken. Außerdem wollte sie ihm unbedingt die guten Neuigkeiten ihres heutigen Triumphes mitteilen.
Doch bei einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass es schon fast neun war. Hatte sie nun zu lange gewartet, war es zu spät für einen Besuch? War Jarrett möglicherweise ausgegangen oder noch im Büro? Sophia vermisste ihn so sehr, dass sie es kaum ertragen konnte, mit dem Wiedersehen bis zum nächsten Tag zu warten.
Das laute Geräusch des Türklopfers riss sie aus ihren Gedanken. Ohne nachzudenken, rannte Sophia den Flur entlang und hoffte inständig, der späte Besucher möge der Mann sein, der ihr so unendlich fehlte.
Und tatsächlich – zu ihrer großen Freude war er es.
Jarrett trug einen schwarzen Kaschmirmantel über seinem eleganten Anzug. Er sah einfach atemberaubend aus. Sein Anblick und der verführerische Duft seines Aftershaves stiegen Sophia zu Kopf.
Ihr erster Impuls war, sich ihm in die Arme zu werfen und seinen starken Körper ganz nah an ihrem zu spüren. Sie hatte sich so lange danach gesehnt. Doch plötzlich bemerkte sie einen Hauch von Zweifel und Zurückhaltung in seinen blauen Augen. Starr vor Angst fragte sie sich, ob er ihre Beziehung nun wohl endgültig beenden wollte.
„Hallo“, sagte sie ein wenig hilflos.
„Ebenfalls hallo.“ Als sie im schwächer werdenden Abendlicht Jarretts offenes strahlendes Lächeln sah, war es, als würde die Sonne noch einmal herauskommen. „Ich war zwar derjenige, der vorgeschlagen hat, dass wir uns eine Weile nicht sehen … aber ich fürchte, ich kann meinen Teil der Abmachung nicht mehr einhalten.“
„Nein?“ Sophia hätte sein Lächeln nur zu gern erwidert, doch ihre Lippen bebten heftig. „Und warum nicht?“
„Warum nicht?“, wiederholte Jarrett und schüttelte reumütig den Kopf. „Vielleicht solltest du mich hereinbitten, dann kann ich es dir in Ruhe erzählen.“
„Also gut. Bitte treten Sie doch ein, Mr Gaskill.“
„Sehr gern, Ms Markham.“
„Können wir zuerst in die Küche gehen?“, fragte Sophia. „Ich habe eine Überraschung für dich. Besser gesagt, zwei.“
Jetzt war sie sicher, dass sie nichts zu befürchten hatte. Sie nahm Jarretts Hand, warf die Haustür zu und zog ihn den dunklen Flur entlang. Sein fester Griff ließ ihr Herz schneller schlagen.
„Augen zu und nicht schummeln!“, wies sie ihn gespielt streng an, als sie auf der Schwelle zur Küche standen, in der es vom Backen noch ganz warm war.
Gehorsam schloss ihr Besucher die Augen. „Ist Charlie wieder da?“
„Nein, er kommt morgen Nachmittag zurück. Dachtest du, das sei die Überraschung?“
„Ja. Ich muss zugeben, der kleine Kerl hat mir gefehlt.“
„Wirklich?“ Dafür hätte Sophia ihn küssen können.
„Ja“, bestätigte Jarrett. „Übrigens duftet es hier ganz köstlich, mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen. Wie lange muss ich die Spannung denn noch aushalten?“
Sophia nahm den Kuchen vom Fensterbrett und stellte ihn auf den Esstisch. „Jetzt darfst du die Augen wieder aufmachen.“
Jarrett tat es und lachte leise. „Hast du den für mich gebacken?“
Vor Freude errötend, nickte sie. „Ja. Ich hatte dir doch einen Apfelkuchen versprochen.“
Jarrett streifte sich den Kaschmirmantel ab und hängte ihn über einen Stuhl. Dann schloss er Sophia in seine Arme und zog sie sanft, aber fest an sich. „Möchtest du jetzt hören, warum ich meinen Teil der Absprache nicht einhalten konnte?“
Ihr Herz schlug zum Zerspringen, als sie ihn überglücklich ansah und leise antwortete: „Ja.“
„Ich kann mich nicht von dir fernhalten, weil ich dich liebe, Sophia. Ich liebe dich von ganzem Herzen und aus tiefster Seele. Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen und dir zeigen, wie sehr ich dich anbete“, beschwor Jarrett sie und blickte ihr dabei tief in die Augen. „Mir ist bewusst, dass du noch viel Zeit und Raum brauchst, damit du die schrecklichen Erlebnisse verarbeiten kannst. Aber vielleicht kann ich derjenige sein, an den du dich wendest, wenn du schwere Zeiten durchmachst. Ich möchte nicht, dass du allein mit deinen Sorgen zurechtkommen musst“, fuhr er eindringlich fort. „Ich werde alles tun, damit dein Schmerz ein wenig
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