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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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will, und sie wollen aus grundsätzlichen Erwägungen einen Blick drauf werfen. Vielleicht war das auch der Hintergrund des anonymen Hinweises mit dem Edelsteinschmuggel – sie brauchten einen Vorwand, um in den Prachtraum zu gelangen.«
    Ich ließ mir das ein paarmal durch den Kopf gehen. Die Argumentation war doch nicht so abwegig, wie es auf den ersten Blick schien, sagte ich mir. »Falls das zutrifft, müssen sie aber gewaltige Koordinationsprobleme haben«, sagte ich. »Die Najiki lassen uns gehen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.«
    »Genauso wie Direktorin Aymi-Mastr auf Meima«, sagte Ixil. »Ich glaube nämlich, dass die Patth sich noch nicht ganz schlüssig sind, in welchem Maß sie ihre Involvierung In diese Sache publik machen wollen.«
    »Auf höchster Ebene ist sie ohne Zweifel schon sehr publik«, erinnerte ich ihn düster. »Der Hälfte der Regierungen in diesem Gebiet sind nämlich schon Sanktionen angedroht worden, wenn sie uns nicht ausliefern, falls sie uns aufspüren.«
    »Stimmt, aber das ist nicht dasselbe wie eine direkte Zusammenarbeit mit örtlichen Behörden und Zollbeamten«, gab er zu bedenken. »Bei Regierungsbeamten auf höchster Ebene kann man sich gewöhnlich darauf verlassen, dass sie solche Informationen geheim halten – vor allem dann, wenn diese Angelegenheit eine wirtschaftliche Panik unter ihren Leuten auslösen könnte.«
    Ich schaute finster auf meine Anzeigen. »Und was bedeutet das nun konkret?«
    Er zuckte die Achseln. »Zumindest tappen wir nicht so sehr im Dunklen wie die meisten Menschen, die nach uns suchen«, sagte er. »Was auch immer die Patth selbst wissen oder nicht wissen, Einzelheiten haben sie ihren Spähern höchstwahrscheinlich nicht mitgeteilt. Wenn sie wüssten, worauf wir hier wirklich sitzen, würde keine Regierung in der Spirale uns ihnen ausliefern.«
    »Man muss sich auch über kleine Dinge freuen können«, sagte ich und versuchte zu ergründen, wie genau dieses Wissen uns zum Vorteil gereichen ‚könnte. Spontan wollte mir aber nichts einfallen. »Und das führt uns zu einer weiteren Überlegung. Wir sollten vielleicht eine Liste von Regierungen erstellen, denen wir die Ikarus als Ultima Ratio ausliefern würden – nur um zu verhindern, dass die Patth sie in die Hände bekommen.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, sagte er skeptisch. »Das Problem besteht nur darin, jemanden zu finden, der eine geringere Bedrohung darstellt als die Patth selbst.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Du beliebst wohl zu scherzen.«
    »Überhaupt nicht« sagte er mit todernstem Gesicht. »Soweit wir wissen, verfügen die Patth über kein eigenes Militär außer ihren Verteidigungskräften.«
    »Nein, für Kampfeinsätze heuern sie die Knubbel an«, sagte ich verdrießlich.
    »Vielleicht«, sagte Ixil. »Ich will darauf hinaus, dass die Patth den Stardrive der Ikarus vielleicht dazu verwenden würden, ihren Würgegriff um die zivile Raumfahrt zu zementieren. Jemand anderes würde ihn stattdessen vielleicht militärisch nutzen.«
    Ich biss mir auf die Lippe. Ein schnellerer Stardrive wäre beim Gefecht im Normalraum sicher keine Hilfe, und im Hyperraum war ein Raumkampf sowieso unmöglich. Er würde es wohl erleichtern, Truppen, Ausrüstung und Kriegsschiffe zu verlegen, aber das wäre in den kleinen Konflikten, die hin und wieder noch aufflammten, auch kein großer Vorteil. Sofern wir nicht wieder in einen der großen regionalen Kriege verwickelt wurden, von denen wir alle hofften, dass sie ein für alle Mal der Vergangenheit der Spirale angehörten, würde der Stardrive der Ikarus einem Angreifer nicht viel nutzen.
    Aber vielleicht würde einem potenziellen Angreifer so etwas wie der Stardrive der Ikarus auch gerade recht kommen. Kein sehr erfreulicher Gedanke.
    »Wir sollten trotzdem eine Liste von Orten erstellen, die für eine Internierung in Frage kämen«, sagte ich, erhob mich vom Kommandantensitz und ging zum Navigationstisch. »Vielleicht sollten wir uns eine Konföderation von Regierungen aussuchen, damit keine ein ausschließliches Monopol erhält.«
    »Am besten eine Konföderation, die die Besatzung des Schiffs am Leben lässt«, schlug Ixil vor. »Vorzugsweise an einem Ort, der größer ist als eine kleine, einsame Zelle irgendwo in der Pampa.«
    »Das steht auf meiner Wunschliste auch ganz oben«, versicherte ich ihm und aktivierte den Tisch.
    »Es ist immer schön, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Welcher genaue Kurs liegt im Moment

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