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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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an?«
    »Weiß nicht.« Ich überflog die Auswahl, die nun angezeigt wurde. »Wir nehmen im Moment Kurs auf Utheno - basierend auf der Annahme, dass wir mit einer offiziellen Starterlaubnis von Potosi bessere Chancen haben, auf einer anderen Welt des Najiki-Archipels unbehelligt einen Zwischenstopp einzulegen.«
    »Utheno ist nur – was – fünfundsiebzig Flugstunden entfernt?«
    »Dreiundsiebzig« konkretisierte ich. »Und weil das nur etwa der halbe Aktionsradius der Ikarus ist, glaube ich auch, dass ein Stopp dort jeden abschüttelt, der unsere Bewegungen vielleicht verfolgt.«
    Ich deutete auf den Tisch. »Aber ich frage mich nun doch, ob es besser wäre, sich nicht öfter als einmal in den Einflussbereich ein- und derselben Regierung zu begeben.«
    »Vielleicht«, sagte Ixil bedächtig. »Obwohl ich nicht glaube, dass es beim aktuellen Stand der Dinge darauf überhaupt noch ankommt. Die Patth haben bestimmt schon jedermann entlang unseres Vektors alarmiert, so dass es wahrscheinlich mehr oder weniger egal ist, ob wir den Weg der einen oder anderen Regierungsinstanz gekreuzt haben.«
    »Willst du damit sagen, dass wir aus diesem Vektor ausscheren sollten?«, fragte ich. »Einen Schwenk machen, eine weite Kurve fliegen und versuchen, uns von hinten an die Erde ranzuschleichen?«
    »Nein«, sagte er bestimmt. »So leicht lassen die Patth sich nicht zum Narren halten – sie werden schon jeden Ort informiert haben, den die Ikarus ansteuern könnte. Zumal wir damit auch die Anzahl der Tankstopps erhöhen würden, wo wir am verwundbarsten sind und den Patth dadurch mehr Zeit geben würden, die genaue Identität der Ikarus zu ermitteln.«
    »Und in den Besitz einer vollständigen Liste der Besatzung zu gelangen, wenn sie Cameron wirklich haben«, pflichtete ich ihm bedrückt bei. »In Ordnung, fliegen wir nach Utheno.«
    »Fliegen wir nach Utheno«, sagte Ixil und schnippte mit den Fingern, um die Frettchen zurückzurufen. »Ich werde In meine Kabine gehen und noch etwas schlafen«, fügte er hinzu, als sie ihm an den Beinen hinaufhuschten und sich wieder an den Schultern festkrallten. »Ich würde den Heilungsprozess gern beenden, bevor wir Utheno erreichen.«
    »Pass auf dich auf«, sagte ich. »Unser Mörder wird es beim nächsten Mal vielleicht nicht dabei bewenden lassen, das Giftgas getrennt zu deponieren.«
    »Ich werde Pix und Pax sagen, dass sie auf der Hut sein sollen«, versicherte er mir. »Und ich kenne da noch ein paar Tricks, um eine Tür zu sichern. Pass du auch auf dich auf.«
    »Was, ich?«, sagte ich schnaubend. »Der Einzige, von dem wir wissen, dass er dieses Ungetüm fliegen kann? Ich bin die sicherste Person an Bord.«
    »Wollen wir hoffen, dass unser Mörder sich auch daran erinnert«, sagte Ixil pointiert, stand auf und ging zur Tür. »Und dass er keine zu hohe Meinung von seinen eigenen Flugkünsten hat. See you later, Alligator.«
    Er ging, ohne die Tür hinter sich zu verschließen. Ich bestätigte den Vektor und den Flugplan für Utheno, deaktivierte den Navigationstisch und setzte mich wieder auf den Kommandantensitz. Und versuchte nachzudenken.
    Unser Gespräch mit Tera war positiv verlaufen. Es war sehr aufschlussreich gewesen und – immer unter der Voraussetzung, dass sie uns in allen Punkten die Wahrheit gesagt hatte – auch sehr hilfreich.
    Das Problem bestand allerdings darin, dass damit auch das ganze Kartenhaus zum Einsturz gebracht wurde, an dem ich seit dem Mord an Jones gearbeitet hatte. Bisher hatte ich immerhin ein Bild des Puzzles vor Augen gehabt, nur dass die Teile eben nicht zusammenzupassen schienen. Und nun hatte sie nicht nur mit einem Wisch die Teile weggefegt, sondern auch gleich das ganze verdammte Puzzlebild. Die Angriffe auf Jones und Chort, die Schneidbrenner-Sabotage, die anonymen Hinweise an die diversen Zoll- und Hafenbehörden – jedes Mal, wenn uns quasi wieder jemand dazwischengefunkt hatte, hatte ich die Details sorgfältig zu den schon vorhandenen Konturen des Bilds hinzugefügt und auch darauf geachtet, den Standort der möglichen Verdächtigen in diesem Zeitraum zu berücksichtigen. Und wenn ich schon nicht dem Trugschluss erlag, dass ich diese Details zu einem ordentlichen Paket geschnürt hätte, hatte ich die Sache zumindest irgendwie im Griff.
    Doch plötzlich hatte sich alles geändert. Die Hälfte der Sabotage war von Tera und ihrem Vater verübt worden -ein Charakter, von dessen Auftritt in diesem Akt unseres kleinen Dramas ich nicht einmal

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