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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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etwas geahnt hatte –, und aus viel »edleren« Motiven, als man aus den Resultaten zu schließen vermocht hätte. Und mit dieser Erkenntnis konnte ich die sorgfältig erstellte Checkliste, wer wo gewesen war, direkt durch die Luftschleuse entsorgen. Ich musste jetzt nur noch herausfinden, wer den Najiki auf Potosi den Tipp mit den Edelsteinen gegeben und wer die Giftgaskomponenten in Ixils Kabine platziert und den Öffnungsmechanismus zerstört hatte.
    Und, natürlich, wer den Mord an Jones begangen hatte.
    Die Krux war, dass ausgerechnet für diese Vorkommnisse niemand ein Alibi hatte. Jeder an Bord hätte Jones’ Atemgerät zu sabotieren vermocht, bevor er Chort auf seinem Weltraumspaziergang begleitete; und jeder war allein unterwegs, als Ixils Kabine manipuliert wurde.
    Jeder. Einschließlich Tera.
    Trotz Ixils gegenteiliger Meinung war ich noch nicht bereit, sie von der Liste der Verdächtigen zu streichen. Ganz Im Gegenteil. Das Foto, das Onkel Arthur geschickt hatte, war in meinen Augen nicht annähernd aussagefähig genug, um ihre behauptete Identität zu bestätigen; und es war auch klar, dass, falls die echte Elaina Tera Cameron sich irgendwo in der Spirale aufhielt, wir hier auf der Ikarus nie davon erfahren würden. Gut, sie hatte über den fremdartigen Gravitationsgenerator in der Hülle Bescheid gewusst; aber wenn sie wirklich zu den Archäologen oder Technikern gehört hatte, hätte sie es sowieso gewusst. Onkel Arthur hatte gesagt, dass die Ihmisit die ganze Gruppe verhaftet hatten; doch in Unkenntnis seiner Quelle für diese Informationen musste ich sie gezwungenermaßen als unvollständig, wenn nicht sogar suspekt betrachten. Und was den Rest ihrer Geschichte betraf, hatte ich Cameron nicht mit eigenen Augen an Bord der Ikarus gesehen und konnte somit auch nicht bestätigen, dass er derjenige war, den ich gemächlich durch den Hüllen-Zwischenraum gejagt hatte.
    Und ich konnte auch nicht das interessante Timing der Patth übersehen, indem sie ein paar Knubbel gerade in der Zeitspanne auf Meima eingeschleust hatten, als die Ikarus startbereit war. Es mochte Zufall gewesen sein, oder ihr eigener »Auslandsnachrichtendienst« hatte den Patth einen Tipp gegeben; aber es war genauso gut möglich, dass sie einen Agenten an der Grabungsstelle gehabt hatten. Wir hatten nur Teras Wort, dass sie nicht dieser Agent war.
    Überhaupt mussten wir uns bei allem auf ihr Wort verlassen, was ihre Identität betraf. Tera hatte gesagt, dass Cameron ein Geheimnis aus ihrer Anwesenheit auf Meima gemacht hätte. Vielleicht hatte diese Geheimhaltung sich noch auf jemand anderen bezogen, und er hatte die Präsenz des Agenten sogar seiner eigenen Tochter verheimlicht. Das wäre die Art von Doppelblind-Manöver gewesen, für das ein Mann wie Cameron immer gut war; wie Tera selbst gesagt hatte: Man konnte nicht verraten, was man nicht wusste. Vielleicht war es dieser zweite Pfeil in Camerons Köcher, der von den Patth vergiftet worden war -oder aber er hatte einfach beschlossen, dass er nicht mehr mit einem Technikergehalt herumkrebsen wollte und dass dies seine große Chance war, sich mit einem komfortablen Polster in den Ruhestand zu verabschieden.
    Und wenn das die Wahrheit war, erklärte es vielleicht auch, weshalb wir noch immer auf freiem Fuß waren. Entweder hatte unser Verräter uns noch nicht an die Patth ausgeliefert, weil er darauf wartete, dass die Belohnung noch einmal erhöht wurde – oder weil er annahm, dass noch einer von Camerons Leuten an Bord war und er erst dann handeln wollte, wenn er herausgefunden hatte, wer es war.
    Also weshalb hatte man Jones ermordet?
    Hatte er vielleicht etwas gewusst, das dem Mörder hätte schaden können? Oder hatte der Mörder seinerseits vermutet, er würde etwas erfahren, von dem er – der Mörder – nicht zulassen durfte, dass ein anderer es erfuhr? Es musste sich um etwas handeln, womit ein Schiffsmechaniker im Rahmen seiner normalen Tätigkeit hätte konfrontiert werden können; sonst hätte der nachfolgende Angriff auf Ixil nämlich keinen Sinn gehabt.
    Es sei denn, die Giftgas-Drohung war nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Vielleicht hatte Mister X Jones einfach nur loswerden wollen und den Zyanidangriff auf Ixil dann vorgetäuscht, um den Anschein zu erwecken, als ob er einen Groll gegen jeden hegte, der die Stelle des Mechanikers auf der Ikarus besetzen wollte. Schließlich war Ixil dabei nicht einmal ansatzweise in Lebensgefahr geraten.
    Ich starrte meine

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