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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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unbedingt damit verbracht, sich in Strandkörben zu fläzen. »War eigentlich nicht sehr riskant«, sagte ich ihm. »Yavanni werden erst als Erwachsene zu solchen ›Dickhäutern‹. Jugendliche sind an manchen Stellen noch ziemlich weich. Man muss halt nur wissen, wo diese weichen Stellen sind.«
    Er nickte, und sein Blick fiel für einen Moment auf das Schiffsabzeichen mit dem stilisierten »SB« auf der Schulter meiner ausgebleichten schwarzen Lederjacke. »Haben Sie viel mit Aliens zu tun?«
    »Ziemlich«, sagte ich. »Mein Partner ist ein Alien, falls Ihnen das weiterhilft.«
    »Was soll das heißen, falls mir das weiterhilft?«
    In der Mitte des Tischs erschien eine Öffnung, und mein vodkaline wurde serviert. »Falls es Ihnen bei der Entscheidungsfindung hilft«, konkretisierte ich und nahm das Glas vom Tablett. »Ob Sie mir eine Fracht anbieten sollen.«
    Ein Anflug von Überraschung erschien auf seinem Gesicht, doch dann lächelte er. »Sie sind fix«, sagte er. »Das gefällt mir. Ich nehme an, dass Sie ein freier Schiffer sind?«
    »Richtig.« Obwohl ich so frei gar nicht war – jedenfalls nicht mehr. Aber das war jetzt auch nicht der richtige Zeitpunkt, um es zur Sprache zu bringen. »Mein Name ist Jordan McKell. Ich bin Kapitän eines Frachters der Steinbock-Klasse namens Stormy Banks.«
    »Sonderzertifikate?«
    »Navigation und Direktbefehl-Steuerung«, sagte ich. »Mein Partner Ixil ist sowohl für Antriebs- als auch für mechanische Systeme zertifiziert.«
    »Eigentlich brauche ich Ihren Partner gar nicht.« Er wölbte eine Augenbraue. »Und Ihr Schiff auch nicht.«
    »Natürlich nicht«, sagte ich und versuchte, nicht gar zu sarkastisch zu klingen. »Was brauchen Sie dann – vielleicht einen vierten Mann für die Brücke?«
    Er beugte sich über den Tisch zu mir herüber. »Ich habe bereits ein Schiff«, sagte er und dämpfte die Stimme zu einem Murmeln. »Es steht im Raumhafen, aufgetankt und beladen und startbereit. Ich brauche nur noch eine Besatzung, um das Schiff zu fliegen.«
    »Interessanter Trick«, lobte ich ihn. »Ein Schiff ohne Besatzung hierherzubringen, meine ich.«
    Er kniff die Lippen zusammen. »Bis gestern hatte ich auch noch eine Besatzung. Sie hat das Schiff heute Morgen verlassen, nachdem wir zum Betanken gelandet waren.«
    »Und wieso?«
    Er fuchtelte mit der Hand. »Persönliche Konflikte, Gruppenzwistigkeiten – solche Dinge eben. Anscheinend hatten beide Gruppen beschlossen, von Bord zu gehen, ohne zu wissen, dass die andere Seite das ebenfalls vorhatte. Aber das spielt jetzt auch keine Rolle mehr. Das Problem ist, dass ich meinen Zeitplan nicht einhalten kann, wenn ich nicht bald Hilfe bekomme.«
    Ich lehnte mich auf dem Stuhl zurück und musterte ihn mit einem schelmischen Grinsen. »Dann sitzen Sie also hier fest. Wie überaus unangenehm für Sie. Über welche Art von Schiff sprechen wir denn?«
    »Es handelt sich um die Entsprechung einer OrionKlasse«, sagte er und wirkte dabei wie jemand, der plötzlich einen schlechten Geschmack im Mund hatte. Er stufte mich zweifellos auf seiner Skala der Wertschätzung herunter, als seine Einschätzung, wie viel Geld ich wohl aus ihm herauszuholen versuchen würde, sich umkehrte. »Es ist zwar keine Standard-Orion, aber vergleichbar in Größe und …«
    »Dann brauchen Sie also mindestens sechs Besatzungsmitglieder«, sagte ich. »Jeweils drei, die für den Einsatz auf der Brücke und im Maschinenraum zertifiziert sind. Und sie müssen im Besitz aller acht Sonderzertifikate sein: Navigation, Steuerung, Elektronik, Mechanik, Computer, Antrieb, Außenhaut/Außeneinsatz und Sanitätswesen.«
    »Wie ich sehe, kennen Sie den Handelskodex aus dem Effeff.«
    »Gehört zu meinem Job«, sagte ich. »Wie ich bereits sagte, kann ich Navigation und Steuerung abdecken. Welche von den restlichen Qualifikationen fehlen Ihnen noch?«
    Er grinste listig. »Was denn? Sie haben ein paar Freunde, die auch Arbeit brauchen?«
    »Könnte sein. Also, was brauchen Sie?«
    »Ich bedanke mich für das Angebot.« Er lächelte noch immer, aber die Lachfältchen hatten sich etwas tiefer eingegraben. »Ich würde es jedoch vorziehen, selbst eine Besatzung zusammenzustellen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Soll mir recht sein. Ich wollte Ihnen nur unnötige Lauferei ersparen. Und was ist mit mir? Bin ich mit im Boot?«
    Er betrachtete mich noch für ein paar Sekunden. »Wenn Sie den Job wollen«, sagte er schließlich. Dabei klang er so, als ob er mit der

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