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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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sehen, als ich wieder die Hauptstraße betrat und mich unter die Gruppen flanierender Raumfahrer, Einheimischer, Koberer und Taschendiebe mischte.
    Leider war auch der weißhaarige Mann nirgends zu sehen, dem ich eigentlich hatte folgen wollen.
    Ich streifte noch für eine Stunde durch die Gegend, schaute in ein paar anderen Tavernen und Kneipen vorbei, in der Annahme, dass mein neuer Arbeitgeber vielleicht noch immer auf der Suche nach Besatzungsmitgliedern war. Aber ich sah ihn nirgends, zumal die Peripherie des Raumhafens auch viel zu groß war für eine Einmann-Suche. Außerdem schmerzte mein Bein durch den Tritt gegen den Windabweiser, und ich musste am Raumhafen sein, wenn er um fünf Uhr dreißig öffnete.
    Die Vyssiluyas betreiben einen passablen automatischen Taxiservice in ihrem Teil der Peripherie, aber diese tausend commark, die man mir versprochen hatte, waren erst fällig, wenn ich mich in der Ikarus meldete; und der muskelbepackte Manager des etwas heruntergekommenen Hotels, in dem Ixil und ich logierten, wäre sehr unglücklich, wenn wir am Morgen nicht über das notwendige Kapital verfügten, um die Rechnung zu zahlen. Also kam ich zu dem Schluss, dass zwei Auseinandersetzungen mit großen Aliens innerhalb von zwölf Stunden genug seien, und ging zu Fuß zurück.
    Die Schmerzen im Bein strahlten bis in den Kopf aus, als ich schließlich die letzte der vier Treppenfluchten erklommen hatte und den Schlüssel in den Schlitz neben der Tür steckte. Mit Visionen von einem weichen Bett, sanft pulsierenden vyssiluyanischen Entspannungslampen und einem Glas Scotch, die im Takt der Schmerzen hinter der Stirn einen Reigen vollführten, stieß ich die Tür auf und trat ein.
    Das weiche Bett und der Scotch waren noch immer im Bereich des Möglichen. Aber die Lichter anscheinend nicht. Der Raum war stockfinster.
    Die restliche Distanz in den Raum hinein bewältigte ich mit einem Hechtsprung, bei dem ich mit dem Gesicht auf dem Boden aufkam. Dabei riss ich meine Plasmapistole aus dem versteckten Holster unter der linken Achselhöhle. Ixil hätte eigentlich hier warten sollen; und ein dunkler Raum konnte nur bedeuten, dass jemand ihn ausgeschaltet hatte und nun auf der Lauer nach mir lag.
    »Jordan?«, ertönte eine ruhige und sehr vertraute Kalixiri-Stimme im Raum. »Bist du das?«
    Ich spürte, wie der Adrenalinschub sich in peinliche Verlegenheit verwandelte und durch das schmerzende Bein abfloss, wobei der Schmerz noch einmal verstärkt wurde. »Ich dachte mir schon, dass du noch auf bist«, sagte ich sarkastisch und widerstand dem Drang, mich in der blumigen Sprache zu artikulieren, die mir vor so vielen Jahren einen Platz auf dem Stuhl des Angeklagten vor dem Kriegsgericht eingebracht hatte.
    »Ich bin noch auf«, sagte er. »Komm her und schau dir das einmal an.«
    Mit einem entsagungsvollen Seufzer sicherte ich die Plasmapistole und schob die Waffe wieder ins Holster. Bei Ixil konnte der Gegenstand des Interesses alles Mögliche sein – von einem entfernten Sternennebel, den er hinter dem Lichtermeer der Stadt ausgemacht hatte, bis hin zu einer interessanten, im Dunklen leuchtenden Spinne, die gerade übers Fenster krabbelte. »Bin gleich da«, grunzte ich. Ich stand schwerfällig auf, schloss die Tür mit einem Fußtritt und ging an der halben Wand entlang in den eigentlichen Wohnraum.
    Für die meisten Leute wären Ixil und sein Ilk wohl ein ebensolcher visueller Alptraum gewesen wie die charmanten Yavanni-Burschen, die ich vor der Taverne zurückgelassen hatte. Er war ein typischer Kalix: grobschlächtig, breitschultrig und mit einem Gesicht, das schon mehr als einmal wenig schmeichelhaft mit dem eines zerknautschten Leguans verglichen worden war.
    Und wo seine Silhouette sich nun gegen das Fenster abzeichnete, stellte ich fest, dass dieser spezielle Kalix definitiv asymmetrisch war. Eine dieser breiten Schultern -die rechte – schien sich aufzuwölben wie bei Hulk Hogan, während die andere viel flacher war. »Dir fehlt jemand«, bemerkte ich und tippte ihm auf die flache Schulter.
    »Ich habe Pix aufs Dach hinaufgeschickt«, erwiderte Ixil mit dieser kultivierten Kalixiri-Stimme, die so gar nicht zum unansehnlichen Äußeren der Spezies passte. So gehörte es auch zu den letzten schlichten Vergnügen meines Lebens, die Reaktionen der Leute zu beobachten, die ihm zum ersten Mal leibhaftig begegneten, nachdem sie bisher nur über die Nur-Ton-Sternverbindung mit ihm gesprochen hatten.
    »So, hast du«,

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