Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
wolltest nicht kommen.“ Lauren starrte sie überrascht an.
„Wollte ich auch nicht. Aber ich muss mir dir reden, und du bist nicht an dein Telefon gegangen.“
Lauren deutete auf die Meute. „Zu laut hier drinnen; hab’s nicht klingeln gehört. Was ist los?“
„Du hattest recht.“ Das Eingeständnis fiel ihr schwer.
Sofort packte Lauren sie am Arm und zog sie aus dem Zimmer in den Flur. Einen Moment später waren die beiden in einem der Badezimmer eingesperrt.
„Was ist passiert?“, fragte Lauren.
Portia schniefte. „Ich habe ihn gefragt. Und er wusste, was er mir antut. Er wusste, dass ich für immer eine…“ Ihre Stimme versagte.
Lauren streichelte über ihre Haare und umarmte sie. „Tut mir leid, Schätzchen.“
Portia drückte die sich ankündigenden Tränen zurück. Sie würde nicht weinen. Sie musste stark bleiben. Langsam trat sie zurück und befreite sich aus Laurens Umarmung.
„Ich habe mir überlegt, wie ich es tun könnte.“
Ihr war die perfekte Idee gekommen, wie sie aus ihrer Zwickmühle entkommen konnte, und dafür brauchte sie Laurens Hilfe.
„Gut. Eric ist schon hier. Er war ziemlich enttäuscht, als ich ihm gesagt habe, dass du nicht kommst. Ich werd ihm gleich sagen –“
„Nein! Deshalb bin ich nicht hier. Du musst mich begleiten, ein Dildo zu kaufen.“ Bei dem Gedanken, allein in einen Sexshop zu gehen erschauderte sie.
Laurens Augen weiteten sich. „Was willst du denn mit einem… oh, nein. Du hast doch nicht etwa vor, dein Jungfernhäutchen mit einem Dildo zu durchstoßen?“
„Das ist die einfachste Lösung. Ich will wirklich nicht mit jemandem schlafen, nur um –“
„Das funktioniert nicht, Portia.“
Sprachlos starrte sie ihre Freundin an. „Warum nicht? Es ist so groß wie ein…du weißt schon. Es ist eine brillante Idee.“
„Wäre es auch, wenn es funktionieren würde. Wird es aber nicht. Es wird dein Jungfernhäutchen durchstoßen, aber morgen wird’s wieder zusammengewachsen sein. Nur das Sperma eines Mannes kann das Gewebe ganz auflösen.“
Portia unterdrückte einen Brechreiz. „Aber dann…dann…“ Die Rädchen in ihrem Kopf drehten sich. „Dann besorgen wir eben gespendetes Sperma. Du musst mir helfen.“ Sie nahm Lauren an den Schultern und schüttelte sie beinahe. „Kannst du nicht einen deiner Freunde dazu bringen, welches zu spenden? Ich bin sicher, du kannst eine Ausrede erfinden, warum du es brauchst.“
Lauren neigte ihren Kopf und lächelte sie traurig an. „Weißt du, deine Idee wäre genial, aber leider wird auch das nicht funktionieren. Das Sperma muss ultrafrisch sein und es muss von einem echten, blutgefüllten Penis kommen. Was immer du dir also noch einfallen lassen wirst, es wird nichts nützen.“
Diese Offenbarung traf sie ebenso sehr wie die Enttäuschung früher am Abend. Sie senkte ihren Kopf. „Warum? Warum?“
„Ich wünschte, ich könnte dir etwas anderes erzählen. Aber so ist es nun mal.“
Portia blickte ihre Freundin an. „Was jetzt?“
„Wir sollten nach Eric Ausschau halten.“
Portia spürte, wie ihre Hände bei dem Gedanken schwitzig wurden. „Jetzt? Warum warten wir nicht noch ein bisschen und sehen, ob wir eine andere Lösung finden können? Es muss noch einen anderen Weg geben.“
Lauren schüttelte den Kopf. „Es gibt keinen anderen Weg. Glaub mir, du bist nicht der erste Hybrid. Du wirst es überleben. Außerdem habe ich gehört, dass Eric gut im Bett ist.“
Portia stöhnte.
***
Dreißig Minuten später fand Portia persönlich heraus, dass Eric ganz passabel küssen konnte. Allerdings, egal wie er seine Zunge auch verdrehte, er machte sie nicht an. Sie fühlte sich in der ganzen Situation distanziert, als ob sie ein Zuschauer wäre. Tatsächlich hatte sie noch niemals ein Mann beim Küssen dazu verführen können, mehr zu wollen, obwohl es immer angenehm gewesen war, genauso angenehm wie es war, in der Sonne zu sitzen und ein Eis zu essen.
War sie gefühlskalt? War das der Grund, warum sie keinen Sex wollte und warum es sie bisher nicht gestört hatte, dass ihr Vater nicht wollte, dass sie sich mit Männern einließ?
Es würde nicht funktionieren, nicht mit Eric. Er war ein netter Kerl, aber bei ihrem ersten Mal wollte sie hin und weg sein und es nicht nur als eine lästige Pflicht ansehen. Sie wollte schwach in den Knien werden, ihr Herz flattern spüren; sie wollte einen Mann, der ihr den Atem raubte, wenn er sie küsste und dessen Berührungen ein Knistern verursachten.
Weitere Kostenlose Bücher