Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
schwebt dir vor?“
Amaury rutschte auf seinem Sitz nach vorne. „Wir setzen ihn den sanfteren Dingen des Lebens aus.“
„Wie bitte?“ Gabriel warf seinem Freund einen verwirrten Blick zu und die Narbe in seinem Gesicht, die von seinem Ohr bis zum Kinn reichte, zuckte dabei.
Thomas spottete: „Gib ihm sanft und er wird es in alle Einzelteile zerschmettern.“
„Er wird dir ins Gesicht spucken“, fügte Samson an.
Amaurys blaue Augen funkelten. „Er hat nicht ins Gesicht deiner Tochter gespuckt.“
Samson versuchte nicht einmal, seinen düsteren Blick zu unterdrücken. Delilah hatte ihm sofort als Zane das Haus verlassen hatte mitgeteilt, dass Isabelle ihn gebissen hatte.
Der erste Biss eines Hybrid-Babys war ein bedeutungsvolles Ereignis. Es bedeutete, dass seine Tochter ihren Mentor oder Paten ausgewählt hatte. Nur hatte Samson gehofft, dass sie jemanden wie Gabriel oder Amaury auswählen würde, oder noch besser Thomas, der auch für Eddie, dem jungen Vampir, der unter seinen Fittichen stand, schon ein großartiger Mentor war, aber nicht Zane. Wie auch immer, es führte kein Weg daran vorbei. Isabelle hatte sein Blut gekostet und würde instinktiv seinen Rat suchen. Während Samson und Delilah Isabelles primäre Bezugspersonen waren, würde Zane eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen.
„Umso wichtiger ist es, sich jetzt darum zu kümmern, bevor die Sache aus dem Ruder läuft. Ich kann so eine tickende Zeitbombe nicht in der Gegenwart meiner Tochter dulden.“
„Das will keiner.“ Gabriel straffte das Haarband, mit dem er seinen Pferdeschwanz in Form hielt und änderte seine Sitzposition.
„Vorschläge bitte“, sagte Samson und nickte Amaury erwartungsvoll an.
„Als allererstes keine risikoreichen Aufträge mehr. Es war eine gute Entscheidung, ihn von seinem aktuellen Job abzuziehen. Er darf nicht ständig in Angriffsmodus stehen. Wir müssen ihn dazu bringen, gewaltlose Reaktionen für seine Aggressionen zu entwickeln.“
„Interessant“, grunzte Gabriel skeptisch. „Viel Glück dabei.“
Thomas schüttelte den Kopf. „Mal ehrlich: Wenn du die Gewalt aus Zanes Leben herausnimmst, dann kollabiert er doch. Es ist das Einzige, das ihn am Leben erhält.“
Samson hob die Hand. „Vielleicht ist Amaury da an etwas dran. Was hast du noch?“
„Er muss Drake aufsuchen.“
„Du willst, dass er einwilligt, zu einem Seelenklempner zu gehen?“ Gabriel schüttelte den Kopf. „Super Idee. Bitte achte darauf, dass ich nicht anwesend bin, wenn du ihm das mitteilst. Denn ich würde meinen Kopf gerne noch etwas länger auf meinem Hals tragen.“
„Ich hab ja nicht gesagt, dass es einfach wird, ihn dazu zu bringen.“ Amaury zuckte mit den Achseln. „Wir müssen nur dafür sorgen, dass er weiß, was auf dem Spiel steht, wenn er sich weigert.“
Samson hörte auf, auf und ab zu gehen. „Du hast recht, Zuckerbrot und Peitsche. Zeig ihm, was er haben könnte, dann entziehe es ihm, wenn er sich nicht benimmt. Könnte klappen.“
„Und was nehmen wir ihm weg?“, fragte Gabriel.
„Seinen Job.“
„Das wird ihm finanziell nichts ausmachen“, behauptete Gabriel.
Da hatte sein Stellvertreter natürlich recht. Viele Vampire, die schon einige Jahrzehnte lebten, hatten beträchtliche Vermögen angehäuft, meist durch Immobilien und risikoarme Aktien. Wie er Zane kannte, hatte dieser vermutlich risikoreichere Methoden gewählt und dadurch ein noch gewaltigeres Vermögen angespart.
„Er arbeitet nicht wegen des Geldes für uns“, erklärte Samson. „Wir sind seine Familie. Er braucht uns.“
Ebenso wie sie ihn brauchten. Jedes einzelne Mitglied von Scanguards war essenziell und der innere Kreis, bestehend aus Amaury, Gabriel, Thomas, Zane, Yvette, Quinn und Samson selbst, war wichtig für das Weiterbestehen der Firma. Sie waren die treibende Kraft.
Gabriel nickte langsam. „Stimmt. Dann habe ich einen Vorschlag. Lasst uns Quinn aus New York einfliegen. Er steht Zane am nächsten. Quinn hat ihn zu uns gebracht. Wenn irgendjemand an ihn herankommen kann, dann ist es Quinn. Er weiß, was in Zanes Kopf vorgeht.“
„Wer soll sich in seiner Abwesenheit um das New Yorker Büro kümmern?“, fragte Samson.
„New York ist ein gut organisierter Laden, der läuft wie von selbst“, behauptete Gabriel selbstsicher.
Thomas grinste. „Ich schätze, das bedeutet, wir können einen Affen auf den Chefsessel setzen und es wird immer noch gut laufen.“
„Fast.“ Gabriel nickte.
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