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Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)

Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)

Titel: Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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Stunden dauernde extreme körperliche Tortur waren nicht genug, denn der Zorn, der noch immer durch seine Venen floss, forderte ihn auf, jemanden zu verletzen. Und heute Nacht war er dran, der verletzt werden musste.
    Als er bei 50 ankam, hatte sich eine Schweißpfütze unter ihm auf der Fitnessmatte gebildet. Zane stand auf und ergriff das Springseil, das an der Wand hing.
    Als er nach San Francisco gezogen war, hatte er als erstes sein privates Fitnessstudio eingerichtet, noch bevor er ein Bett gekauft hatte. Schlafen war ihm nicht wichtig. Er brauchte kaum mehr als drei oder vier Stunden Schlaf, was ihm noch viele Tageslichtstunden übrig ließ, die er im Haus verbringen musste.
    Und selbst während dieser drei oder vier Stunden Schlaf blieb ein Teil von ihm immer wach und in Alarmbereitschaft, horchte immer auf Gefahr, sich bewusst, dass genauso wie er seinen Feind jagte sein Feind ihn jagte. Denn er war der einzige Überlebende, der den Mann zerstören konnte, der der Gerechtigkeit entkommen war: Dr. Franz Müller. Er hatte sich den Namen und das dazugehörige Gesicht ebenso eingeprägt wie die Namen und Gesichter seiner Kollegen: Andreas Schmidt, tot; Volker Brandt, tot; Mathias Arenberg, tot; und Erich Wolpers, tot.
    Zanes Hände schlossen sich eng um die Griffe des Springseils, als er sich an ihre letzten Momente erinnerte. Brandt hatte gequietscht wie eine Sau, als er Zane über sich gebeugt vorfand, Mordgedanken in seinen Augen widerspiegelnd. Er hatte dafür gesorgt, dass sein Opfer wusste, wer er war und warum Zane ihn gejagt hatte, bevor er ihn umgebracht hatte. Nicht dass Brandt eine Erinnerung gebraucht hätte: Zane hatte sich kein bisschen verändert seit Brandt ihn das letzte Mal gesehen hatte, und es hatte nur Sekunden gedauert bis dieser seinen ehemaligen Gefangenen erkannt hatte.
    Zane erinnerte sich daran, wie er die Angst genossen hatte, die Brandt erfüllt hatte. Er konnte sie noch jetzt riechen und dieser Geruch erfüllte ihn mit Zufriedenheit. Doch die vier Männer, die er ausgemerzt hatte, hatten nur Nebenrollen bei der Folter gespielt, die Müller befohlen hatte. Und ihr Anführer Müller war noch immer auf freiem Fuß.
    Vielleicht war es besser, wenn Samson ihn einfach feuerte. Dann wäre Zane wenigstens keinem mehr Rechenschaft schuldig und könnte jede Minute nutzen, um Müller aufzuspüren. Doch so schnell ihm der Gedanke auch kam, verwarf er ihn wieder.
    Scanguards war sein Leben. Er war nicht lebensmüde genug, um die Unterstützung, die sie ihm boten, wegzuwerfen. Ebenso wenig wie er zugeben würde, dass er jeden von ihnen so sehr brauchte wie Blut zum Überleben.
    Zane hängte das Seil wieder an seinen Platz, nachdem er 100 Sprünge gezählt hatte. Er wollte sich gerade fürs Bankdrücken hinlegen, als ein Geräusch die Stille in seinem Kellergeschoss störte.
    Er lauschte, bewegte sich nicht und zwang sich, nicht zu atmen. Ein paar Sekunden verstrichen bis das Geräusch erneut ertönte: Schritte waren von der Treppe zu hören, die draußen zur Eingangstür führte.
    Zane blickte zur Wanduhr: Es war kurz nach vier Uhr morgens und noch immer dunkel draußen. Er griff sich ein Handtuch vom Haken an der Wand, trocknete hastig seinen Oberkörper ab und ging in Richtung Treppe. Seine blanken Füße verursachten keinen Ton auf dem kalten Boden, als er ins Erdgeschoss seines zweistöckigen Hauses ging. Er übersprang die letzte Stufe, wissend, dass diese knarrte und setzte seine Füße auf den Treppenabsatz.
    Er spähte durch das dunkle Foyer. Da er keine Aufmerksamkeit auf die ungewöhnlichen Zeiten richten wollte, die er wach verbrachte, schaltete er grundsätzlich kein Licht an, wenn er es nicht unbedingt brauchte. Jetzt war er dafür dankbar, da die Dunkelheit um ihn herum ihm Schutz bot.
    Die Schritte waren verschwunden. War die Person gegangen oder war sein ungebetener Gast noch immer irgendwo draußen und wartete dort, um ihn anzufallen sobald er nach draußen trat, um der Sache nachzugehen?
    Zane ging näher zur Tür und atmete tief ein, versuchte, den Duft der Person aufzunehmen, die die Haustreppe hinaufgegangen war. Doch die Tür war zu dick und zu gut isoliert, sodass seine feine Nase nichts außer seinem eigenen Schweiß wahrnehmen konnte. Verdammt, er brauchte eine Dusche.
    Kein Ton kam von der anderen Seite der Tür. War er vielleicht in letzter Zeit zu gestresst, dass er jetzt schon anfing, Dinge zu hören? Es würde ihn nicht überraschen. Zum Teufel, die meiste Zeit lebte

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