Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
sie, für einen 22-Jährigen recht ansehnlich und gut gebaut. Ihr hätte Schlimmeres passieren können als Michael. Doch obwohl er ihre Hand fest in seiner hielt und die Berührung nicht unangenehm war, kamen keine elektrischen Impulse und keine lodernden Flammen auf, die sie gespürt hatte, als Zane sie berührt hatte.
Vielleicht würde sie in Stimmung kommen, sobald sie begannen, sich zu küssen. Sie hoffte es. Es konnte ja nicht so schwer sein, in Stimmung für Sex zu kommen. Verdammt, eine Berührung von Zane und sie war bereit gewesen zu explodieren wie der Vulkan von St. Helens. Wenn ein unfreundlicher Zeitgenosse wie Zane das mit ihr machen konnte, sollte es nicht jenseits des Möglichen sein für einen netten Kerl wie Michael. Sie brauchten nur ein bisschen Privatsphäre und eben die richtige Stimmung: einen dunklen Raum, Kerzen, ein brennendes Kaminfeuer, ein paar Kissen am Boden.
Ach Scheiße! Sie sollte nicht von etwas Romantischem träumen. Es ging hier nicht um Romantik. Sie wollte doch nur ihre Unschuld verlieren. Sie war nicht an einer romantischen Beziehung mit Michael interessiert. Wusste er das?
Als sie oben angekommen waren, zupfte sie an seinem Arm. Er drehte sich zu ihr.
„Nur für heute Nacht“, stammelte sie, ein bisschen unsicher, wie sie ihm beibringen sollte, dass sie keine Beziehung mit ihm eingehen wollte.
„Keine Sorge. Lauren hat’s mir schon erklärt.“
Erschrocken blieb Portias Mund offen stehen. „Was hat sie gesagt?“
Sie hoffte, Lauren hatte nicht mehr als wirklich nötig ausgeplaudert. Es war sowieso schon peinlich genug.
Er grinste, zeigte damit seine niedlichen Grübchen. „Schau nicht so geschockt. Sie sagte, du bist ein bisschen schüchtern was Männer betrifft. Und dass du es einmal machen willst, um deine Schüchternheit zu überwinden.“
Portia schrak zusammen, doch schluckte ihre Angst hinunter. Lauren hatte recht, sie musste das einfach nur einmal machen und dann konnte sie ihr Leben weiterleben und auf den Richtigen warten. Und es war besser, dass Michael sie verstand. So würde es hinterher nicht peinlich werden und sie könnten Freunde bleiben.
Portia blickte zu den paar Leuten, die im oberen Flur herumstanden und fragte sich, ob sie wussten, was Michael und sie vorhatten. Doch sie schienen so sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein, dass sie sie nicht bemerkten. Dafür war sie dankbar.
„Na dann.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln und ging auf eines der Schlafzimmer zu. Eine starke Hand griff sie an der Schulter und zog sie zurück.
„Was zum –“ Die Worte blieben ihr im Halse stecken.
Zane ragte über ihr, sein Gesicht ein Abbild der Wut. „Hast du wirklich geglaubt, ich würde dich nicht finden?“
Eigentlich nicht; aber sie hatte gedacht, dass er wenigstens so lange brauchte bis sie sich um, nun, um ihre Angelegenheit gekümmert hatte.
„Hey, wer bist du?“, mischte sich Michael ein. „Lass sie in Ruhe. Sie ist mit mir hier.“
Zane funkelte Michael an und sofort hatte Portia Mitleid mit ihm. Er würde kaum besser davonkommen als Eric, der mit ihrem Vater zusammengerückt war. Und sie wollte Michael wirklich nicht auch noch auf ihrem Gewissen haben.
„Sie ist nicht mit dir hier, also zieh hab.“ Zane packte sie am Arm und zog sie in Richtung einer der Türen.
„Lass sie los!“, beharrte Michael.
Portia blickte ihn flehend an. Michael würde nur verletzt werden, wenn er versuchte, sich gegen Zane zu wehren. Und während sie Zane selbst bekämpfen wollte, musste sie zuerst Michael beruhigen.
„Schon gut Michael. Er arbeitet für meinen Vater.“
Michael neigte den Kopf. „Bist du sicher? Ich kann die Polizei rufen.“
Portia schüttelte den Kopf. „Nein, bitte nicht. Dann wird mein Vater nur sauer.“
Schließlich nickte Michael. Er blickte Zane nochmals mit mattem Blick an, bevor er sich abwandte.
Zane drückte die nächste Tür auf. Ein Pärchen, das im Bett herummachte, erschrak.
„Hast du keine Augen im Kopf? Dieses Zimmer ist bereits belegt!“, rief der Junge.
„Raus! Alle beide!“, befahl Zane mit einer Stimme, die keine Widerworte duldete. „Ich werde es nicht noch einmal sagen.“ Seine böse Miene unterstrich, dass er nicht bluffte.
Die beiden Studenten verkrochen sich aus dem Zimmer. Zane schlug die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel um. Klick. Sie war alleine mit ihm. Und er war nicht gut drauf. Oh nein, er war angepisst. Und so wie es aussah, würde er seine schlechte Laune an ihr
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