Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
sie keine Angst, dass ihr erstes Mal lediglich eine Notwendigkeit würde. Wenn Zane sie anfasste und aus ihr eine Frau machte, wusste sie, dass sie es genießen würde, obwohl er sie vor ihm gewarnt hatte.
Sie glaubte nicht, dass er grob zu ihr sein würde. Sein Kuss war nicht grob gewesen. Im Gegenteil, er hatte geschmeichelt. Ja, er hatte gefordert, doch gleichzeitig hatte er abgewartet, bis sie ihm erlaubt hatte, weiterzugehen. Und als er an ihren Fängen geleckt hatte, war sie förmlich explodiert. Sie hatte keine Ahnung gehabt, wie erregend es war, wenn ein anderer Vampir ihre Fänge liebkoste. Mit solch einer Zartheit und gleichzeitig so leidenschaftlich.
„Was soll ich jetzt tun?“ Portia hob ihren Kopf und schaute ihre Freundin an.
Lauren lächelte resignierend. „Bist du sicher, dass ich dir das nicht ausreden kann?“
Portia nickte. „Ich will ihn.“
„Was hat er gesagt, als er dich abgewiesen hat? Und sei genau; lass nichts aus. Jedes Wort ist wichtig.“
Vertrauend auf die Erfahrung ihrer Freundin mit Männern rutschte Portia auf ihrem Stuhl nach vorne und sprach leise. Sie wollte nicht, dass sie jemand bei dem belauschen konnte, was sie zu sagen hatte.
12
Als Portia die Haustür hörte, ihr zuvor aber kein Auto aufgefallen war, wusste sie, dass es Zane war. Sie fragte sich, warum er immer zu Fuß anstatt mit dem Auto kam. Es konnte nur bedeuten, dass er nicht weit weg wohnte. Sie machte sich gedanklich eine Notiz, Lauren zu bitten, herauszufinden wo er wohnte. Sie war sicher, dass Lauren als Tochter des Bürgermeisters einen Weg hatte, Zanes Adresse herauszufinden. Vielleicht war es einmal nützlich. Sie würde nichts dem Zufall überlassen.
Portia blickte in den Spiegel. Ihre tief sitzende Jeans zeigte ihren flachen Bauch. Das Shirt, das mindestens eine Größe zu klein und zu kurz war, zeigte ihre Taille und dehnte sich straff über ihren Busen. Sie musste zugeben, dass Lauren recht hatte: Sie hatte schöne Brüste, voll und rund und tatsächlich etwas kurvenreicher geformt als die der meisten ihrer Mitstudentinnen.
Als Hybrid hatte sie sich als Teenager schneller entwickelt und ihr Körper war bereits erwachsener als der eines gewöhnlichen 20-jährigen Mädchens. Auch gut: Es wäre fürchterlich, für den Rest ihres Lebens in einem schlaksigen Teenager-Körper gefangen zu sein. Doch mit dem Körper, den sie nun hatte, konnte sie sich gut identifizieren.
So oder so würde Zane sich ihr ergeben. Selbst wenn sie sich ihm an den Hals werfen musste. Sie hatte noch fünf Wochen und während dieser fünf Wochen würde sie seinen Widerstand kleinkriegen. Kein Mann konnte sich so gut beherrschen, etwas abzulehnen, das jede Nacht vor seiner Nase baumelte, nicht einmal Zane. Früher oder später würde er nachgeben. Ließ sie das noch eine Spur verzweifelter wirken?
Portia atmete tief ein und spreizte ihre Beine etwas mehr, legte einen verführerischen Blick auf und schaute in den Spiegel. Sie verkrampfte. Vielleicht musste sie den Blick erst noch etwas besser üben. Es wirkte noch nicht sehr überzeugend, denn sie bezweifelte, dass sich Zane von einem schmierigen Grinsen, begleitet von wackelnden Augenbrauen, anmachen ließ. Vielleicht etwas mehr Lippenstift, grübelte sie und drehte den Verschluss von ihrer neuesten Errungenschaft auf. Als sie ihre Lippen mit noch mehr von der blutroten Farbe betupfte, wusste sie, dass sie es nicht länger hinauszögern konnte. Die Nacht würde nicht ewig dauern und Zane würde später wieder von Oliver abgelöst werden.
Mit klammen Händen öffnete sie die Tür und verließ ihr Zimmer. Ihr Herz schlug so laut, sie war sicher, Zane konnte es unten im Wohnzimmer hören. Langsam ging sie die Stufen hinunter, ihre nackten Füße erzeugten kaum einen Ton. Nur das Knarren einiger Stufen echote durch das alte Haus. Als sie unten angekommen war, konnte sie anhand Zanes steifer Sitzposition im Sessel feststellen, dass er sie bereits gehört hatte.
„Hi.“
Er blickte kurz hoch, murmelte eine schwer erkennbare Begrüßung und senkte seinen Kopf wieder, um die Zeitschrift zu lesen, die er in den Händen hielt. Oder vorgab zu lesen. Seine Augen schienen nicht von links nach rechts zu wandern, sondern starrten eher auf einen Punkt.
Zane trug, was er immer trug: eng anliegende Jeans, ein schwarzes langärmeliges Shirt und Stiefel, die aussahen, als könne er damit die Scheiße aus jemandem treten. Seine Lederjacke hing über einem Stuhl in der Nähe des
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