Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
sollten.“
Quinn nickte. „Nur jetzt sind es nicht blonde, blauäugige, die sie wollen, sondern hauptsächlich Hybriden. Sie nehmen auch Vampire, aber nur außergewöhnliche: stärkere, tödlichere, intelligentere, mit mehr Fähigkeiten. Sie wollen diese Eigenschaften in die nächste Generation von Hybriden hineinzüchten.“
„Wie hast du das herausgefunden?“
Quinn zuckte mit den Achseln. „Ein verärgerter Vampir, der vom Programm abgelehnt wurde, hat sich bei einem meiner Kontakte gemeldet.“
„Verärgert? Nicht gerade die zuverlässigste Quelle. Solche Leute übertreiben bekanntlich.“
„Er wirkte aufrichtig.“
Zane zweifelte, obwohl Quinn eine verblüffende Fähigkeit hatte, Leute zu durchschauen.
„Irgendwas stimmt da trotzdem nicht. Wenn ich so etwas versuchen würde, würde ich nicht gleich jeden möglichen Rekruten darüber informieren. Erst wenn jemand akzeptiert ist, würde ich mehr Informationen preisgeben. Und selbst dann nur, was sie unbedingt wissen müssen.“
Quinn blickte drein, als überdachte er seine Worte. „Mein Informant erschien mir, als würde er selbst die Initiative ergreifen, um an Informationen zu kommen, wenn du weißt, was ich meine.“
Ein Vampir, der seine Nase in Angelegenheiten steckte, die ihn nichts angingen? Nun, zumindest konnte Zane versuchen herausfinden, was dieser wusste. Es bedeutete ja nicht, dass er es auch glauben musste.
„Weiß er, wer hinter der Sache steckt?“
„Er wusste es nicht. Nur die, die angenommen werden, dürfen früher oder später die Bosse kennenlernen.“
Das klang wenigstens plausibel. „Was wusste er noch?“
„Der Ort ihres Hauptsitzes ist geheim. Nur die paar an der Spitze wissen, wo er ist. Alles wird geheim gehalten: die Anzahl der Rekruten sowie die Anzahl der neuen Hybrid-Babys, die sie auf die Welt bringen.“
„Weiß er überhaupt etwas? Was ist das Ziel dieser Gruppe? Es muss einen Grund geben, warum sie das tun.“
„Ich denke, das können wir anhand des Symbols erraten, das sie gewählt haben: Es ist tatsächlich ein Hakenkreuz, ein zerbrochenes, angedeutet durch die Linie, die durch die beiden Teile läuft. Eines, was der abgelehnte Vampir herausgefunden hat, ist, dass sich das Symbol verändert. Alle paar Jahre gibt es ein neues und jedes Mal wandern die beiden Teile des Hakenkreuzes näher zusammen.“
Zane fluchte. Ein solches Symbol konnte nur eines bedeuten. „Sie wollen das Dritte Reich wiederauferstehen lassen.“
„Vielleicht nicht ganz. Aber sie nehmen dieselben Ideen auf, um stärkere, unzerstörbarere Hybriden zu erschaffen. Und da diese keine vollblütigen Vampire sind, können sie tagsüber raus ins Sonnenlicht. Sie können sich unter die menschliche Bevölkerung mischen und sich in ihrem Schutz ungehindert weiterverbreiten. Stell dir vor, wie mächtig sie dadurch werden können. Und die Restlichen von uns, die Vollblutvampire, sind währenddessen lahm gelegt, da wir nur nachts eingreifen können. Wenn diese übergeordnete Rasse Interesse an der Weltherrschaft hat…“ Quinn musste seinen Satz nicht zu Ende führen.
„Die perfekte Herrenrasse mit den Kenntnissen und Vorteilen von Menschen sowohl unserer Spezies, doch ohne jegliche Schwachstellen.“ Zane atmete durch. Und er hatte keinen Zweifel, dass sein größter Feind dahinter steckte. „Franz Müller ist ihr Anführer.“
„Das weißt du nicht.“
Zane lachte bitter. „Das Komplott ist teuflisch.“ Er warf seinem Freund einen Blick zu und fuhr fort. „Wenn irgendjemand zu so etwas fähig ist, dann ist es Müller. Sein Hintergrund passt; er hat das medizinische Wissen zu verstehen, welche Charakterzüge für ein Zuchtprogramm von Vorteil wären, und er hat die nötigen Kontakte. Seine Kollegen und er haben dies wahrscheinlich direkt nach dem Krieg schon aufgezogen. Sobald sie herausfanden, dass sie sich mit Menschen fortpflanzen konnten, um Hybrid-Kinder zu zeugen, hatten sie alles, was sie brauchten.“
„Du stellst ihn ja dar, als wäre er eine Art Überbösewicht. Er ist nichts dergleichen. Nimmst du diese persönliche Fehde nicht etwas zu ernst? Er ist nur ein Vampir, der dir bisher entwichen ist.“
Zane schüttelte den Kopf. „Unterschätze Müller nicht. Tu es und du bist tot. Er ist böse bis ins Knochenmark. Und seine Ambitionen schüren dieses Übel nur noch mehr an. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann tut er es auch. Es war seine Forschung und seine Gerissenheit, die es möglich gemacht hatten,
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