Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
war sie selbstsicherer. Sie war bereit, Risiken einzugehen, denn was sie wollte, war es wert. Zanes Hände auf ihrem Körper zu spüren war es wert. Und sobald sie Sex gehabt hätten, würde er vielleicht mehr wollen. Denn sie wollte mehr. Sie wollte ihn kennenlernen und erforschen, was unter seiner undurchschaubaren, brutalen Maske steckte. Zu sehen, was er versuchte, vor der Welt zu verstecken; zu finden, worauf er so bedacht war, zu verbergen.
Ja, sie gestand es sich ein; nicht gegenüber Lauren und gegenüber jemand anderem, sondern nur sich selbst: Sie sollte sich vermutlich am besten von Zane fernhalten, aber sie wusste, dass sie es nicht konnte. Die Kraft, die sie zu ihm zog, war zu stark, wie eine Strömung, gegen die sie nicht länger anschwimmen konnte. Es war besser, den Kampf aufzugeben und sich in seine Arme treiben zu lassen.
„Bist du fertig?“ Laurens Augen suchten ihre im Spiegelbild.
„Hmm. Hast du die Adresse?“
Lauren zog einen Zettel aus ihrer Tasche und reichte ihn ihr.
Portia studierte das Blatt Papier, auf dem Lauren die Adresse notiert hatte. „Das finde ich.“
Ein Schauer lief ihr den Rücken entlang, als sie die Tür der Toilette öffnete und in den Korridor trat.
„Gerade wollte ich nach euch schauen“, bemerkte Oliver.
„Du musst mich wirklich nicht wie ein Baby behandeln. Ich kann schon allein auf die Toilette gehen.“
Portia blicke den Korridor auf und ab. Es waren zu viele Studenten unterwegs, um in Vampir-Geschwindigkeit wegzurennen. Sie musste etwas verschlagener vorgehen.
15
Zane legte die Gewichte ab und atmete aus. Er war durchgeschwitzt von seinem kräftezehrenden Training. Nach seiner Unterhaltung mit Quinn hatte er versucht zu schlafen, doch er konnte keine Ruhe finden. Quinn schlief hingegen tief.
Als er nach oben ging, verhielt er sich keineswegs ruhig. Es war sein Haus und wenn er jemanden störte, konnte derjenige schließlich verschwinden. Außerdem war es Quinn von ihm gewohnt, dass er den halben Tag auf den Beinen war. In New York hatten sie eine Weile zusammengewohnt und Quinn hatte gelernt, Zanes Poltern zu ignorieren.
Verdammt, er hatte eine Scheißlaune. Der Verdacht, dass Müller eine Gruppe leitete, die versuchte, eine neue Herrenrasse zu züchten, nagte an ihm. Er machte sich selbst dafür verantwortlich. Wenn er nicht gescheitert wäre, den Schweinehund zu finden und ihn umzubringen, wäre es nie so weit gekommen. Er hatte über 60 Jahre versucht, Müller zur Strecke zu bringen, doch dieser war ihm bei jedem Versuch durch die Lappen gegangen.
Zane machte sich auf den Weg in die Dusche und zog sich aus. Als das warme Wasser seine nackte Haut entlang floss, schloss er die Augen und lehnte seine Stirn gegen die Kacheln. Es war an der Zeit zuzugeben, dass der Grund für seine schlechte Laune in Wirklichkeit Portia war. Er begehrte sie gegen alle Vernunft. Doch zu nehmen, was sie ihm anbot, würde gegen so viele Regeln verstoßen. Samson würde ihn niedermachen.
Und selbst wenn er den ethischen Kodex von Scanguards nicht verletzte, müsste er immer noch gegen seine eigenen Skrupel ankämpfen.
Zane blickte an sich hinunter. War klar, dass sein Schwanz hart und bereit wurde, sobald er an Portia dachte. Doch er würde dieser Versuchung nicht nachgeben. Mit einem schmerzhaften Fingerschnippen gegen die Spitze seines Schafts brachte er seinen geilen Körperteil unter Kontrolle. Nachdem er sich eingeseift und den Schaum wieder abgespült hatte, drehte er das Wasser ab und stieg aus der Dusche auf die weiche Badematte.
Das Kläffen von Z ließ ihn für einen Moment aufhorchen. Das Tier rumorte den ganzen Tag lang im Haus und Garten umher, bellte jeden Passanten und jede Blume an.
Er schüttelte den Kopf und fuhr fort, sich abzutrocknen. Wenigstens einer in diesem Haus hatte Spaß. Er zog sich seinen Bademantel über und schnürte diesen zu, als er eine Stufe knarren hörte. War Quinn aufgestanden?
Barfuß schlich Zane sich vom Badezimmer in sein Schlafzimmer. Er schnappte sich einen Pflock aus seiner Kommode. Wenn noch ein Attentäter versuchen würde, ihn zu erledigen, wäre er vorbereitet. Er betätigte den Lichtschalter und hüllte damit den Raum in Dunkelheit, ließ damit den Eindringling denken, dass er schlief.
Es kam kein Ton mehr aus dem Flur. Hatte er sich das Geräusch nur eingebildet? Vielleicht machte das alte Haus von selbst Geräusche. Zane spitzte die Ohren, als er wartete, und drückte sich an die Wand neben der Tür,
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