Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
Zane zu werfen. Schließlich war er Zanes engster Freund und sollte ihn unterstützen. Doch er fühlte sich auch Scanguards gegenüber loyal, und außerdem hatte er noch seine eigenen Bedenken, dass sein Freund geradewegs auf eine Klippe zusteuerte.
Er hatte es immer in Zane gesehen, die Verzweiflung, die ihn manchmal packte, wenn er glaubte, er hätte darin versagt, die Monster seiner Vergangenheit zur Rechenschaft zu ziehen – Monster wie Müller und Brandt. Jedoch hatte er nie ein Wort über Zanes Vergangenheit verloren. Keiner von Scanguards wusste, durch welche Hölle Zane gegangen war. Selbst Quinn kannte nur die groben Umstände. Den Rest hatte er sich selbst zusammengepuzzelt – und wünschte sich jetzt, dass er es nicht getan hätte. Es gab einen Punkt an dem zu viel Information nicht gut war, und diese speziellen Details konnten sogar ihm den Magen verderben.
„Herein“, erklang Samsons Stimme.
Quinn drehte den antiken Türgriff und trat ein.
Samson war nicht alleine. Wie erwartet war Gabriel bei ihm und wartete ebenfalls auf den Bericht über Zanes derzeitigen Gemütszustand. Nach dem obligatorischen Händeschütteln setzte sich Quinn in den bequemen Sessel und schaute Samson direkt an.
„Schön, dass du gekommen bist. Wie war dein Flug?“
„Wie gewöhnlich war ich von Luxus umgeben.“
Samson grinste. „Ja, wir haben den Jet gerade neu ausgestattet. Mit Delilah und dem Baby wollte ich ein kleines Plätzchen, wo sie sich hinlegen kann.“
„Klein?“, wunderte sich Quinn. „Die Suite ist größer als meine ganze Wohnung in New York.“
Gabriel rollte die Augen. „Wenn du auf eine Gehaltserhöhung hoffst, lass dir was Besseres einfallen.“
Quinn zog eine Grimasse. „Was für ein Glück, dass ich gern bescheiden lebe.“
Samson lachte. „So nennt man das Leben in der Park Avenue also heutzutage.“
Quinn zuckte mit den Achseln. „Es ist nur eine Eigentumswohnung.“
„Ein 500m²-Reich, wenn ich mich recht erinnere“, fügte Gabriel an.
„Das dringend eine Renovierung nötig hat.“
„Scherz beiseite, kennt Zane den Grund für deinen Besuch?“, fragte Samson.
„Soweit ich weiß nicht. Er ist grob wie eh und je.“
Bevor er den Raum betreten hatte, hatte sich Quinn bereits entschlossen, dass er nichts über den Attentäter verraten würde, der Zane einen Besuch abgestattet hatte. Sonst müsste er das Wie und Warum erklären, und er wollte Zanes Vertrauen nicht verlieren, indem er die Geheimnisse seiner Vergangenheit verriet.
„Gut. So soll es auch bleiben.“
Gabriel nickte zustimmend und scharrte mit seinem Fuß am Boden. „Ist dir aufgefallen, dass er aggressiver ist als sonst?“
„Eigentlich nicht. Ich finde sogar, dass er ruhiger ist. Ich glaube, der Hund tut ihm gut. Süßer kleiner Fratz.“ Der Welpe war ein wildes kleines Biest und der perfekte Begleiter für Zane. „Der Hund hört sogar auf Zane. Wann immer Zane sich hinsetzt, springt er auf seinen Schoß. Und scheinbar stört es ihn nicht.“
Samson grinste Gabriel an. „Scheinbar war meine Idee gar nicht so dumm.“
„Wird sich zeigen“, antwortete Gabriel. „Er hat den Hund ja erst drei oder vier Tage. Ich würde gerne die Langzeitauswirkungen sehen.“
„Schläft er?“, fragte Samson, der wieder zu Quinn blickte.
„Der Hund? Den ganzen Tag.“
„Nein, Zane.“
Quinn konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. „Also gestern hat er sicher nicht viel geschlafen.“
Samson hob die Augenbrauen, doch Quinn winkte schnell ab. „Nicht was du denkst. Er hat nicht gegrübelt. Er hatte Damenbesuch.“
„Ich dachte, er nimmt nie Frauen mit nach Hause“, wunderte sich Samson.
Quinn zuckte mit den Schultern. „Hat mich auch ganz schön überrascht. Aber sie lag in seinem Bett. Und er hatte auch nicht die Absicht, sie zu teilen. Muss ein ganz schöner Fang gewesen sein. Nicht, dass ich jetzt beleidigt bin oder was. Ich kann selbst Frauen aufreißen. Aber es war eine ziemliche Abweichung von seiner gewöhnlichen Vorgehensweise.“ Was im Regelfall einen schnellen Fick im Hinterzimmer einer Bar oder in einer Gasse bedeutete.
„Weißt du, ob er sie verletzt hat?“, fragte Gabriel.
Da Quinn wusste, dass Zane gerne mal Schmerzen einfließen ließ, überraschte ihn Gabriels Frage nicht. Trotzdem hatte er keine Antwort für ihn. „Ich war nur einen halbe Stunde oder so wach. Ich hab jedenfalls keine Schreie oder Ähnliches gehört, wenn es das ist, wonach du fragst. Und heute Abend habe ich Zane auf
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