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Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)

Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)

Titel: Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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unausweichlich: irreparable Hirnschäden und schließlich Tod.
    „Müller hat hunderte von Häftlingen verbraucht; sie waren ersetzbar. Wenn er mit seinen Experimenten zu weit ging und dadurch ein Testobjekt umbrachte, ließ er sich von den Wachen neue Opfer aus den anderen Baracken bringen. Es war grenzenloser Vorrat vorhanden. Täglich kamen mehr mit dem Zug, wurden hereingetrieben wie Vieh. Buchenwald war kein Vernichtungslager, doch die Häftlinge außerhalb der Forschungsbaracken starben ebenso schnell an Erschöpfung und Unterernährung wie die, an denen experimentiert wurde.
    Schließlich hatte Müller endlich genug Daten, um fortgeschrittene Tests durchzuführen. Er kannte die Grenzen, wie weit er einen menschlichen Körper belasten konnte, bevor dieser aufgab. Doch er brauchte mehr. Er spritzte den Insassen verschiedene Zusammensetzungen, testete, ob sie dadurch mehr Schmerz aushalten konnten, länger leben würden oder stärker wurden. So konnte er die Ideologie des Reichs weiterführen: eine Herrenrasse züchten, Menschen, die besser waren als andere, um die Welt zu beherrschen. Ebenso viele starben von den Injektionen wie von den Schlägen und anderen Verletzungen.“
    Portia seufzte. „Wie konnten diese armen Leute nur so lange überleben?“
    Zane blickte sie für einen Moment an. „Ich habe mir damals so oft gewünscht zu sterben. Aber so viel Glück hatte ich nicht.“ Genauso wenig wie seine Schwester.
    „Den Frauen haben sie dasselbe angetan. Selbst jetzt bekomme ich die Schreie nicht aus meinem Kopf. Rachels Schreie. Sie war damals 16 und ihr Leben war schon vorbei, bevor es überhaupt richtig angefangen hatte. Zu wissen, was sie durchstehen musste, tat mir mehr weh als die Experimente, die sie an mir durchführten. Und ich hatte keine Möglichkeit, sie aufzuhalten, hatte keine Chance, meiner kleinen Schwester zu helfen.“
    Er atmete durch, versuchte seiner Stimme die Stärke wiederzugeben, die sie immer verlor, wenn er von seiner Schwester sprach.
    „Die Experimente haben nirgendwohin geführt. Das gesamte Projekt war ein Schuss in den Ofen. Aber Müller wollte nicht aufgeben. Mit jedem Monat, der verstrich, trieb ihn sein Wille, sein Ziel zu erreichen, zu immer brutaleren und übleren Experimenten… Müllers Gesicht hatte sich in eine Maske der Besessenheit verwandelt. Seine Augen waren oft wild von Besessenheit, seine Haare ständig zerzaust, weil er nicht aufhören konnte, sie sich zu raufen, während er neue Wege suchte, in seiner sogenannten Forschung weiterzukommen. Eines Tages im Winter 1944 fiel ihm die Lösung in den Schoß.
    Genau wie Hitler vom Okkult besessen war, glaubte auch Müller ans Übernatürliche, genauso wie die Männer, die für ihn arbeiteten. Eines Nachts gab es im Lager ein seltsames Vorkommnis und die Wachen griffen ein. Sie fanden einen Mann, der sich an den Häftlingen ernährte. Er trank Blut. Später erfuhr ich von einem der Häftlinge, dass es Gerüchte gab, dass Vampire in der Gegend waren. Es wurde allerdings angenommen, dass jemand mit diesen Geschichten lediglich die Kinder einschüchtern wollte.
    Sie haben es irgendwie geschafft, dem Vampir eine Falle zu stellen und ihn einzufangen. Als sie ihn in die Forschungsbaracken brachten, fesselten sie ihn mit Ketten so dick wie meine Arme. Müller hätte nicht ekstatischer sein können.“
    „Aber ein Vampir hätte viel stärker als diese Menschen sein müssen.“
    Zane nickte zustimmend. „Der Vampir hat einige der Wachen umgebracht, bevor die anderen ihn überwältigen konnten. Es stellte sich heraus, dass er nahe am Hungertod war, zu schwach weiterzukämpfen.“
    „Was ist dann passiert?“
    Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie. „Schlimme Dinge, Baby Girl. Dinge, die niemals jemand erlebt haben sollte.“
     

26
     
    „Ein Vampir“, wiederholte Müller mit großen Augen, die seine Überraschung widerspiegelten.
    Von dem Stuhl aus, an den er gefesselt war, wurde Zacharias Zeuge des Wendepunktes in Müllers Forschungsarbeit.
    Die Unsterblichkeit endlich in Reichweite, ging der Doktor auf die Kreatur zu. Das Wesen sah menschlich aus, abgesehen von den großen Fängen, die unter seinen Lippen hervorragten und den Händen, die mehr wie die Klauen eines Tieres aussahen. Sein Körper war mager, seine Wangen eingefallen; er schien am Verhungern zu sein, genau wie die Gefangenen der anderen Baracken. Das Knurren, das das Biest von sich gab, während es versuchte, die schweren Ketten zu sprengen, die

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