Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
Augen seines Zellengenossen.
„Sie haben mich angezapft und mein Blut abgefüllt. Ich vermute, sie werden es später verwenden, um mehr Vampire zu erschaffen. Du willst entkommen? Das wird das Silber verhindern. Und Gedankenkontrolle ist eine Gabe, die viel Energie benötigt.“
Z.A.N.E. schüttelte seinen Kopf. Er konnte nicht aufgeben. Rachel zählte auf ihn. „Zeig’s mir. Lehre mich alles, was du weißt.“
„Erinnerst du dich an den Tag, an dem sie mich gefangen haben?“
Er nickte.
„Du sagtest mir, dass es dir leid täte. Deine Worte haben mir Kraft gegeben, und wenn einer von ihnen nicht diese Silberkette getragen hätte, wäre ich in dieser Nacht entkommen. Dafür schulde ich dir etwas.“
Er schloss kurz seine Augen, bevor er fortfuhr. Seine Stimme wurde von Minute zu Minute schwächer.
„Jetzt hör zu, mein Freund. Mir bleibt nicht viel Zeit, aber vielleicht kannst du es schaffen. Vampirblut ist stark. Sie werden dir kein Menschenblut geben, damit du schwach bleibst, aber wenn du das letzte Bisschen von mir trinkst, gewinnst du die nötige Kraft, um die Gedanken der schwächsten Wache zu beeinflussen, sodass er dich entfesselt. Sobald er die Silberketten löst, musst du ihn aussaugen. Mach es schnell. Es wird deinen Körper heilen und dich stärken.“
Z.A.N.E. schluckte. Der Gedanke seinen Hunger zu stillen übertraf seine Skrupel zu töten. „Und die Gedankenkontrolle? Wie funktioniert sie?“
„Du musst dich darauf konzentrieren, was du am meisten möchtest. Du wirst Wärme in deinem Bauch spüren. Diese Wärme wird deinen ganzen Körper erobern. Wenn du die Hitze spürst, konzentriere dich auf die Person, die du beeinflussen möchtest. Sag ihm, was du von ihm willst, und er wird es tun. Verliere aber nie deine Konzentration. Vergiss den Schmerz, den das Silber dir antut. Denk nur an dein Ziel.“
Die Atmung des anderen Vampirs wurde langsamer.
„Es tut mir leid.“
Als die Augen des Vampirs sich öffneten, fand er dort ein sanftes Funkeln. „Es ist Zeit zu sterben. Auf Wiedersehen, mein Freund. Und versprich mir eines, töte sie alle, all die Männer, die uns dies angetan haben.“
Z.A.N.E nickte und senkte seinen Kopf zum Hals des Mannes. Als seine Fänge in sein Fleisch sanken, saugte er an der Vene, bis sie leer war, bis der Herzschlag ausblieb. Er spürte, wie sich sein Körper mit der lebensspendenden Flüssigkeit füllte, seine Muskeln stärker wurden, und er wieder klar denken konnte.
Jetzt war er ein Killer; nichts würde dies je ändern.
Der tschechische Vampir hatte recht. Mit seinem Blut fühlte er sich stärker, und sein zehnter Versuch in Gedankenkontrolle zeigte schließlich den gewünschten Erfolg: Er schaffte es, einen der Wachsoldaten zu kontrollieren und brachte ihn dazu, ihn zu befreien, während die zweite Wache eingenickt war.
Er saugte die Wache aus, die ihn befreit hatte und ließ dann dessen leblosen Körper zu Boden sinken. Er spürte eine Flut von Kraft und Stärke in seinem neuen Körper, doch bevor er sich von dem zweiten Soldaten ernähren konnte, war dieser aufgewacht und betätigte den Alarm. Von allen Seiten kamen Wachsoldaten angerannt.
Um Verwirrung zu schaffen, öffnete Z.A.N.E. einige der Zellen, damit ein paar seiner Mithäftlinge entkommen konnten. Er nutzte die Aufruhr, um nach seiner Schwester zu suchen. Schüsse wurden abgefeuert, und ein Kampf brach unter den befreiten Häftlingen und den Wachen aus. Verzweiflung und das Gerücht einer Rettung durch die Alliierten gab den menschlichen Meerschweinchen mehr Kraft als die Wachen vermutet hatten.
Aber Z.A.N.E. hatte keine Zeit zu jubeln. Er fand Rachel gefesselt auf einer Liege in einem der Versuchsräume. Ihr Körper war zerfleischt, sie hatten ihr bei lebendigem Leibe die Gebärmutter herausgeschnitten. Er vermutete, sie wollten untersuchen, ob sie funktionierende Fortpflanzungsorgane hatte.
Sein Herz verkrampfte sich. „Rachel.“
Sie öffnete ihre Augen, erst starrte sie ins Leere, doch dann erkannte sie ihn. „Zacharias.“
„Ich bin hier. Sie können dir nicht mehr wehtun.“
Sie schüttelte den Kopf, ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Lass mich gehen.“
„Ja, wir gehen. Ich helfe dir zu heilen. Menschenblut“, murmelte er. Er würde einen der Menschen holen und sie von ihm trinken lassen, damit sie heilen konnte.
„Nein. Lass mich gehen. Ich kann so nicht leben. Lass mich gehen“, bettelte sie, und er verstand schließlich.
„Neeeeiin!“, schrie er
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