Zarias Sehnsucht
Troll-Magie gehüllt!«
Ich senkte den Blick auf das eingelegte Spiralmuster. »Er ist ein totaler Trog, aber wenn wir ihn bezahlen, sagt er uns die Wahrheit.«
»Wie beruhigend«, erwiderte Meteor mürrisch.
»Er hat euch gesagt, wo ich war, und hat euch die sorren -Amulette gegeben, oder?«
» Gegeben würde ich das nicht gerade nennen.«
»Sonst bleibt uns nur, zurück zur Königlichen Bibliothek zu gehen und weitere fünfzehn Stunden damit zu verbringen, Makro-latius nachzuschlagen.«
Meteor lachte, aber nur kurz. »Na gut. Wir reden mit Laz.«
Brennende Wachskerzen tauchten den Hässlichen Krug in ein schummriges, anrüchiges Licht, und die reichen, verbotenen Aromen von Kaffee und Schokolade erfüllten die Luft. Eine Kapelle aus zwei Kobolden und drei männlichen Elfen spielten auf Trommeln aller Formen und Größen, von ausladend und dröhnend bis klein und fein. Die Rhythmen hallten durch die Schenke, bohrten sich durch meine Haut in meine Adern und vermischten sich mit den Düften. Berauschend. Mich überkam auf einmal das Verlangen, mir einen großen Kaffee ganz für mich allein zu bestellen – und ihn zu trinken. Ich durfte diesen Ort nicht länger aufsuchen.
Die Gäste waren wie immer eine bunte Mischung aus Kobolden und Elfen. Ich entdeckte Meechem, den Kobold, der seinen magischen Hut verspielt hatte, an einem kleinen Tisch in der Ecke mit einem dampfenden Becher in der Hand. Er bewegte den Kopf zur Musik. Mehrere andere Kobolde sammelten leere Becher ein und wischten Tische ab. Ich vermutete, dass sie Spielschulden abarbeiteten, nachdem sie gegen Laz verloren hatten.
Während sich Meteor das Schauspiel ansah, schienen die leckeren Düfte und schlagenden Trommeln keine Wirkung auf ihn zu haben. Er blickte mürrisch und misstrauisch.
Jemand packte mich am Ellbogen und wirbelte mich herum. »Ich hab dir doch gesagt, dass du hier nicht einfach so auftauchen sollst«, fauchte mir Laz ins Ohr und zerrte mich in einen nahe gelegenen Flur.
Ich wehrte mich nicht; schließlich waren wir hier, um mit ihm zu reden. Ich ergriff Meteors Hand, und er folgte uns.
Laz führte uns zu dem Portalraum, der mit Fässern voller Kaffeebohnen zugestellt war. Er berührte eine magische Leuchtkugel an der Wand; sie flackerte trübe, erwachte dann aber zum Leben und erleuchtete den Raum schwach. Laz schloss die Tür und setzte sich, mit seinem Kobold-Hut auf dem Kopf, auf eins der Fässer. Es war das erste Mal, dass ich ihn ohne einen Trinkbecher in der Hand sah.
»Zieht es dich mal wieder hierher, Zaria?« Seine dunklen Augen waren wie immer halb geschlossen.
»Wir haben Fragen.« Ich setzte mich unbeholfen auf ein anderes Fass.
Laz verschränkte seine knochigen Arme und grinste. »Zu ein paar Radia mehr sage ich bestimmt nicht Nein. Es gelten dieselben Bedingungen.«
Meteor schwebte nach oben, um sich auf das höchste Fass zu setzen. »Bedingungen?«
Laz gab ein raues Lachen von sich. »Hast du deinem Schatz nichts davon erzählt, Zaria?«
»Nein, ich habe es ihm nicht erzählt … ich meine, er ist nicht …« Mit dem Blick fest auf Laz gerichtet, erklärte ich es zähneknirschend: »Meteor, dieser Elf und ich haben eine Vereinbarung getroffen: Ich kann ihm je zwei Fragen für einhundert Radia stellen. Wann immer ich will «, schloss ich und funkelte Laz wütend an.
Laz nickte, als hätte er die Oberhand. »Noch zwei Tage lang.«
»Einhundert!«, entfuhr es Meteor.
Ich wich seinem Blick aus. »Also, Meister Lazuli«, sagte ich. »Erste Frage: Welche Kekse mögen Gnome am liebsten?«
Laz’ Gelächter wurde zu einem Husten. »Wie du dir selbst hättest denken können, hat jeder Gnom seinen ganz eigenen Geschmack. Manche mögen Haferplätzchen, andere mögen Erdnusstaler, und viele haben eine Vorliebe für Schokoladenkekse.«
»Schokoladenkekse?« Ich hatte gesehen, wie schokoladenhaltige Getränke und Süßigkeiten erwachsene Elfen – ganz zu schweigen von Kobolden – dazu bringen konnten, sich extrem unvernünftig zu verhalten. Konnten auch Gnome der Verlockung von Schokolade nicht widerstehen?
»Ja«, erwiderte Laz. »Einfache Kekse mit Schokoladenstückchen drin.« Er fuhr sich mit den Fingern durch sein strähniges Haar. »Wenn du eine Spielerin wärst – was du natürlich nicht bist –, würde ich dir raten, auf Schokoladenkekse zu setzen, wenn du nur eine Wahl hättest.«
»Woher wissen Sie das alles?« Meteor trat gegen das Fass, auf dem er saß.
»Woher weißt du , was du weißt?«, fragte
Weitere Kostenlose Bücher