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Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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Phiole mit dem Kometenstaub und die kleine Flasche aevum derk da waren. Beide waren in Sicherheit.
    »Mir gefällt das alles nicht. Woher wusste er über die Bestandteile von aevia ray Bescheid?«
    Ich beäugte das Portal. »Sind wir nicht deswegen hier? Er weiß eine Menge.«
    »Wenn wir ihm nachgehen, sollten wir uns vorher unsichtbar machen. Lily könnte ein Skop reparieren und mich dazu benutzen, dich aufzuspüren. Und was ist, wenn sie auf der anderen Seite auf uns wartet?«
    Andalonus würde über mögliche Gefahren scherzen, aber niemals Meteor. Was war, wenn er recht hatte? Man konnte Laz nicht wirklich vertrauen.
    »Hast du etwas dagegen, wenn ich dich mit einem Zauber beschütze?«
    »Ganz und gar nicht.«
    Ich schwenkte meinen Zauberstab in Meteors Richtung. »Niemand kann dich einen Monat lang durch magische Mittel auf der Erde oder in Tirfeyne aufspüren.«
    Er verbeugte sich. »Danke, Zari.« Sein Blick wanderte zum Portal. »Ich gehe zuerst«, bot er an. »Wenn es Ärger gibt, gehen wir woandershin. Lass uns einen Ort auswählen, den wir beide kennen.«
    Auf der Erde gab es davon nicht viele. Nur die Wiese in der Nähe der Fichte, unter der ich die indigoblaue Flasche vergraben hatte, kam mir in den Sinn.
    »Warte«, sagte ich. »Vielleicht kann ich mir einen Zauber ausdenken, dass niemand uns etwas anhaben kann – weder mit Magie noch mit Gewalt.«
    »Er würde bei Zwergen nicht funktionieren«, wandte Meteor ein.
    »Vielleicht doch. Die Zwerge, die mein Haus angegriffenhaben, konnten nicht hereinkommen.« Die Idee fing an, mir zu gefallen. Sehr sogar. Ohne einen solchen Zauber gab es zu viele Möglichkeiten, wie man uns schaden konnte. »Ich werde es versuchen«, sagte ich. »Mit deiner Erlaubnis?«
    »Natürlich.«
    Ich nahm seine Hand, saturierte meinen Zauberstab auf Magie-Stufe 100 – die höchste Stufe, die mir zur Verfügung stand – und berührte unsere verschränkten Hände. »Wir können eine Woche lang von niemandem verletzt oder gefangen werden, der uns schaden will.«
    Magie strömte durch uns hindurch.
    In diesem Augenblick brach Laz mit solcher Wucht durch das Portal, dass ich dachte, er würde unseren Zauber sofort auf die Probe stellen. Aber nichts passierte; mein Zauber hielt ihn nicht davon ab, mit Meteor zusammenzuprallen, und verursachte auch keine sonst wie geartete magische Reaktion.
    Vielleicht war der Zauber unwirksam. Andererseits kam niemand zu Schaden. Laz stieß einfach nur mit Meteor zusammen, der wiederum mit mir zusammenstieß. Wir wichen alle ein wenig voreinander zurück, auch wenn der Raum nicht wirklich viel Bewegungsspielraum bot.
    »Worauf wartet ihr noch?«, knurrte Laz. »Soll ich euch jetzt helfen, Kekse aufzutreiben, oder nicht?«

»Wir haben uns gefragt, ob Lily Morganit auf der anderen Seite lauert«, erklärte Meteor gelassen.
    »Die Morganit?! Nein, mein lieber junger Elf. Ich bin kein Narr.« Laz machte eine unwirsche Handbewegung. »Ich werde niemandem von diesem besonderen Vorhaben erzählen, vor allem nicht dieser bösen, hinterhältigen Elfe.« Ohne eine Antwort abzuwarten, trat er wieder durch die Wand.
    Diesmal folgten wir ihm. Meteor stellte sicher, dass er nach Laz als Erster hindurchging, aber als wir den Lagerraum betraten, begrüßte uns niemand mit Eisenknüppeln. Der Ort war dunkel und still.
    Laz hob den Deckel von einem der Fässer, steckte eine Hand hinein und schob sich eine geröstete Kaffeebohne in den Mund. »Magische Bohnen, keine Radia nötig.«
    Meteor schnaubte verärgert und fing an, den Raum zu erkunden.
    Ich beobachtete, wie Laz die Bohne geräuschvoll verzehrte. »Was können Sie mir über Gnome erzählen?«
    Er holte eine magische Leuchtkugel hervor und genehmigte sich noch eine Bohne. »Sei auf der Hut vor ihnen. Sie sind lästige Diebe.«
    Wie viel hatte er darüber erraten, was ich bei mir trug? Vermutete er, dass sich der Kometenstaub in meiner Tasche befand?
    »Ihr ganzer Lebensinhalt besteht darin, Unfug zu treiben und Kekse zu essen. Sonst nichts.« Laz kaute und schluckte. »Sie sind absolut unzuverlässig. Besitzen keinen Ehrenkodex.«
    »Im Gegensatz zu Schmugglern«, bemerkte Meteor und stellte sich wieder neben mich.
    Laz breitete die Arme aus. »Mein Rat an euch beide: Erzählt niemandem, was ihr tut, wohin ihr geht oder aus welchem Grund. Vor allem nicht Gnomen. Sie können ein Geheimnis ungefähr so gut hüten, wie diese Morganit-Kreatur ihr Wort halten kann.«
    Meteor klopfte auf den Deckel eines Fasses.

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