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Zarias Sehnsucht

Zarias Sehnsucht

Titel: Zarias Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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»Gnome verfügen über etwas Magie, oder? Sie können zur Erde reisen. Warum versorgen sie sich nicht selbst mit Keksen?«
    Laz gluckste. »Ein gebildeter Elf wie du sollte wissen, dass Gnome sich an einen anderen Reisenden anhängen müssen, um durch ein Portal zur Erde zu gelangen. Jeder Gnom, der die Erde erreicht, will nie wieder zurück. Sie können bei den Menschen endlos Unfug treiben … ganz zu schweigen von den vielen Kekssorten, die es dort gibt. Sie wollen nie wieder dort weg.«
    »Warum gehen sie dann nicht alle zur Erde?«, fragte Meteor.
    »Das ist einfach«, erwiderte Laz. »Wenn man sie in der Goldenen Station erwischt, schickt man sie in Ketten ins Trollreich – wo man sie zwingt, für die Trolle Putsch zu ernten.« Er steckte sich eine Handvoll Kaffeebohnen in die Tasche.
    Laz führte uns zu einem anderen Gebäude, einem riesigen Bau, der voller irdischer Güter, aber menschenleer war. Er klaute drei Rucksäcke, damit wir die Kekse leichter transportieren konnten.
    Dann gingen wir zu einer Bäckerei, in der die Luft würzig und süß roch. Zwei Wände eines großen Raums waren mit glänzenden, aufeinandergestapelten Öfen bedeckt. Entlang einer anderen Wand befanden sich große weiße Behälter voller Zucker, Mehl und anderen Zutaten. Und an der letzten Wand standen Metallregale, die mit jeder Menge Keksengefüllt waren. Da es mitten in der Nacht war, bewachte sie niemand.
    »Wie viele brauchen wir?«, fragte Meteor.
    »Alle«, antwortete Laz.
    Meteor schüttelte den Kopf. »Nein. Diebstahl ist Diebstahl, selbst wenn man Menschen bestiehlt.«
    Laz lachte spöttisch. »Nichts für ungut. Die Menschen werden sich gegenseitig beschuldigen und dann einfach neue backen. Sie kommen sowieso schon bald hierher zurück, um eine frische Ladung Kekse zu backen. Lass uns so viele mitnehmen, wie wir tragen können.« Er rieb sich das Kinn. »Wir müssen die Mengen überbieten, mit denen der Hohe Rat sie besticht. Für gewöhnlich sind es zwei Packungen trockene Kekse pro Monat … für ein ganzes Dorf.« Er schlug auf eine Arbeitsfläche. »Wenn wir mit frisch gebackenen Keksen ankommen, werden wir im Handumdrehen zu Helden.«
    Meteor runzelte die Stirn. »Das wird die Gnome nicht dazu veranlassen, uns einen Keks zu schenken .«
    »Und ob«, gab Laz zurück. »Frische Kekse sind für Gnome, was Gold für die Menschen ist. Wenn wir einem Dorfältesten eine große Packung überreichen, wird er versuchen, unsere Gunst zu gewinnen. Menschen sichern sich Vorteile, indem sie Gold verschenken; warum würden Gnome nicht dasselbe mit Keksen tun?«
    Wie jeder anderen Elfe hatte man mir beigebracht, dass Menschen Gold über alles schätzten, aber ich glaubte das nicht. Während der Zeit, die ich auf der Erde verbracht hatte, hatte ich kein einziges Mal irgendwo Gold gesehen. Ich hatte nie jemanden es auch nur erwähnen hören.
    »An die Arbeit.« Laz beeilte sich, Kekse in Papiertüten zustecken, die wir in einem Stapel auf einem Regal fanden. Ich half ihm und lernte schnell, die verschiedenen Kekssorten zu unterscheiden: Ingwerplätzchen waren klein und klebten aneinander, Butterkekse waren golden und rechteckig, Haferplätzchen waren groß und weich, Erdnusskekse zerbröselten leicht. Und die Schokoladenkekse waren mit dunklen Stückchen durchzogen und dufteten wie der Hässliche Krug.
    Ich fragte mich, wie sie schmeckten. »Warum sind Gnomen Kekse so wichtig?«
    »Wer weiß?« Offenkundig war es Laz egal. Er konzentrierte sich darauf, unsere Rucksäcke mit Keksen zu füllen, bis alle ihre Taschen zum Bersten voll waren.
    Meteor gähnte. »Wir sollten schlafen.«
    »Sei nicht so dumm«, wies Laz ihn zurecht. »Gnome schlafen tagsüber. Jetzt sind sie hellwach.«
    Wir eilten zurück zum Kaffee-Lagerraum und schleppten Hunderte gestohlener Kekse mit uns. Laz beharrte darauf, dass wir die Rucksäcke verkehrt herum trugen, damit die Taschen nach vorne zeigten. Er meinte, es würde uns so leichter fallen, sie zu bewachen. »Dann sehen wir die kleinen Diebe kommen und können vor ihnen davonfliegen.«
    Aber uns erwartete eine Katastrophe.
    Als wir das Portal zurück zu Laz’ Schenke erreichten, war es geschlossen.

Zuerst wollte Laz es nicht glauben. Er zündete die magische Leuchtkugel an, um besser sehen zu können, und warf sich mehrmals gegen die Wand des Lagerraums, so als würde eine neue Herangehensweise irgendetwas an unserer Situation ändern.
    »Laz«, sagte ich. »Laz! Das Portal ist weg.«
    Er hörte damit auf,

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