Zauber der Leidenschaft
Köpfchen vorgeht, könnte ich dir einfach ein Wahrheitsserum einflößen. Außerdem geht es hier nicht ums Gedankenlesen. Sieh es eher als eine Gedankenexpedition an. Und ich werde dir alles zeigen, was ich finde.«
»Wenn ich deinen Vorschlag in Erwägung ziehen würde, würde ich mir eine Nacht mit dir wünschen, und zwar ohne Ketten. Und ich möchte mich frei in dieser Zelle bewegen können, wenn du nicht hier bist. Und das bekleidet.«
»Was, wenn du versuchst, Dampf abzulassen, sobald du allein und ohne Fesseln bist?«
Wieder fiel ihm diese Haarsträhne in die Stirn. »Ich würde einen Eid ablegen, dies nicht zu tun.«
»Und du brichst niemals einen Eid?«
»Nein, Sabine. Das tu ich nicht.«
»Also gut, Dämon.« Sie streckte ihm die Handflächen entgegen.
»Nein! Ich habe doch gar nicht …«
»Erwartet, dass ich zustimmen würde? Und doch ist es so. Du wirst jetzt ein leichtes Ziehen spüren. Entspann dich einfach. Man hat mir gesagt, es fühlt sich nicht unangenehm an, auch wenn es deutlich spürbar ist. Du wirst wissen, dass ich mich in deinem Kopf befinde.«
Sie begann, seinen Geist anzuzapfen.
»Ich sagte Nein!«
»Zu spät.« Sie wandte sich zur Seite und blies in eine ihrer Handflächen. Gleich darauf erschien an der Wand eine Szene, die seinen eigenen Gedanken entstammte.
In der Vision war Rydstrom frei, und Sabine befand sich mit ihm in dieser Kammer. Er war dabei, ihr gemächlich einen ihrer Strümpfe auszuziehen, rollte ihn mit unendlicher Langsamkeit ihr Bein hinunter. Als er schließlich dazu kam, ihr die langen Handschuhe von den Armen zu streifen, bebte sie sichtlich.
»Du willst mich vor lauter Erwartung zittern sehen?«
Er sagte nichts, sah nur weiter zu, wie er gemächlich ihr Top aufschnürte, ehe er sie bis auf ihren Stringtanga entkleidete. Er ließ ihr die enge Halskette, auch wenn sie in seiner Fantasie eher wie ein Halsband aussah.
Nach einem kurzen Flimmern war Sabine zu sehen, die mit dem Gesicht zur Wand stand; ihre Handgelenke waren gefesselt und an einem Haken über ihrem Kopf befestigt. »Du willst mich in Fesseln sehen?«
Sie sah weg und blickte den realen Rydstrom an. Er schien das Ganze fast eingeschüchtert zu betrachten; ja, er schien sogar von dem überrascht zu sein, was er gerade sah, als ob er es sich niemals wirklich gestattet hätte, derartige Gedanken zu hegen. Sein Schwanz war härter als je zuvor und ragte hoch empor, während er die Hüften kreisen ließ.
Sie umfasste ihn erneut und fuhr mit der Hand von der Wurzel bis zur Spitze entlang, während die Sabine in der Vision gegen ihre Fesseln ankämpfte.
»Möchtest du, dass ich versuche, dir zu entkommen?« Er schüttelte den Kopf. »Was dann?«
Sie hatte ihn so lange liebkost, bis er vor Erregung erschauerte, aber als er nicht redete, hielt sie inne.
»Ich habe dafür gesorgt, dass du schon seit Stunden kurz vor dem Höhepunkt stehst«, stieß er schließlich aus. Seine Hörner richteten sich auf; seine zum Zerreißen angespannten, schweißnassen Muskeln glänzten im Schein des Feuers. »Du sehnst dich verzweifelt danach, mich zu berühren, oder dich selbst, um endlich zu kommen … du kannst an nichts anderes mehr denken.«
In der Fantasie ließ er seine Hände über ihren ganzen Körper wandern, zwickte sie, neckte sie, umfasste ihre bloßen Brüste mit seinen Handflächen. Dann spreizte er ihr mit einem Tritt die Beine und riss ihr den Stringtanga bis auf die Oberschenkel hinunter, über die er sich eng spannte. Als er von hinten einen Finger in ihre Lusthöhle gleiten ließ, stieß er sowohl in der Vision als auch neben ihr auf dem Bett ein Stöhnen durch die zusammengebissenen Zähne aus.
»Das ist es also, was meinem Dämon gefällt«, murmelte sie. Insgeheim fühlte sich Sabine geschmeichelt. Bei allen Fantasien, die ein Mann sich ausmalen konnte – verschiedene Frauen und Männer, Fetische oder sogar abartige Neigungen –, konzentrierten sich seine Träume ganz allein auf sie. Nur sie.
Außerdem war sie überrascht, wie erotisch sie diese Szenen fand. Die Vorstellung, von einem ihrer Feinde gefesselt zu werden, sollte sie erzürnen, nicht erregen. Bei ihren bisherigen Liebschaften waren die Männer immer Sorceri gewesen, was bedeutete, dass sie zugleich auch potenzielle Feinde waren, die es darauf abgesehen hatten, ihre kostbaren Kräfte zu rauben. Im Umgang mit ihnen Schwäche zu zeigen war gefährlich; sich gehen zu lassen kam überhaupt nicht infrage. Sollten sie sie gefürchtet
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