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Zauber der Leidenschaft

Zauber der Leidenschaft

Titel: Zauber der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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werde es nicht verraten. Es gefällt mir, dass sich alle die Köpfe zerbrechen. Manche halten ihn für ein mythisches Gefängnis oder eine Machtbasis, oder sie glauben, er könnte Wünsche erfüllen. Oh, und dass er die Toten wiederauferstehen lässt. Weißt du es denn überhaupt?«
    »Ich weiß, dass meine Dämonenrasse einzig aus dem Grund geschaffen wurde, den Brunnen zu beschützen. Tornin wurde zu seinem Schutz erbaut. Es ist meine Pflicht, beide zu verteidigen.«
    »Und du tust immer deine Pflicht. Wird das denn nie langweilig? Ich glaube, deswegen fühlst du dich auch so zu mir hingezogen, weil ich dein vernünftiges, rationales, geordnetes Leben gründlich durcheinandergebracht habe. Ich wette, du hast in der letzten Woche mit mir mehr Aufregung erlebt als in den letzten Jahrhunderten.«
    Das kam der Wahrheit einen Hauch zu nahe. »Und ich denke, ich kenne niemanden, der so egoistisch ist wie du.«
    »Egoistisch? Sagen wir lieber selbstbewusst. Sollte ich lieber demütig sein? Würdest du mich dann lieber haben?«
    »Nein. Für mich selbst habe ich mir nie eine demütige Frau gewünscht. Ich wollte eine Königin …«
    »Und jetzt hast du eine.«
    Sie zogen schweigend weiter. Das Gelände wurde immer unwegsamer, und sie wollte ihn ein wenig über ihre Worte nachdenken lassen. Selbst bei ihrer Vorgeschichte blieb doch die Tatsache bestehen, dass er sie hatte.
    Die, nach der er sich immer gesehnt hatte.
    Sie hinkte weiter hinter ihm her. Zum Glück öffnete sich das Dickicht jetzt vor ihnen, und ein erfreulicher Anblick kam zum Vorschein: Die Sonne strahlte auf einen sauberen grünen Teich herab, der von Dutzenden kleiner Wasserfälle gespeist wurde.
    »Müssen wir dieses Wasser auch durchqueren?« Sie rieb sich die Stirn an der Schulter ab, in dem Versuch, sich den Schweiß aus den Augen zu halten. »Ich kann nämlich nicht schwimmen. Selbst wenn du mir die Hände freigäbest.«
    Er öffnete die Wasserflasche und ließ sie trinken. Dann nahm er ebenfalls einen großen Schluck. »Alle Mythengeschöpfe können schwimmen. Instinktiv.«
    Sie stieß ein bitteres Lachen aus. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie falsch diese Behauptung ist.«
    »Bist du schon einmal ertrunken?«
    »Ich kann nicht schwimmen. Hab’s nie gelernt. Ich bin einfach keine Frischluftfanatikerin.«
    »Bist – du – schon – einmal – ertrunken?«, fragte er erneut.
    »Mehr – als – einmal!«, fuhr sie ihn an. Vor Wut färbten sich ihre Augen blau.
    Offensichtlich war das für die Zauberin ein heikles Thema. »Ich hab das so satt, Sabine. Immer wieder gibst du mir Hinweise darauf, wie du wirklich bist und wie du so geworden bist, wie du heute bist. Soll ich vielleicht den Rest meiner Tage damit zubringen, mich zu fragen, ob du schon mal ertrunken bist oder nicht? Oder warum du es nicht magst, wenn jemand dein Gesicht berührt?«
    »Tut mir leid, aber ich bin gerade nicht zum Plaudern aufgelegt! Ich bin außer Atem und muss mich ausruhen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir müssen weiter …«
    »Wir müssen rasten! Mir tut alles weh. Meine Arme sind seit vierundzwanzig Stunden ohne Gefühl, und wann hast du eigentlich zum letzten Mal Metall auf der bloßen Haut getragen? Es gibt einen Grund für dieses Oberteil – es sieht toll aus. Aber es ist nicht dazu da, damit durch die Wildnis zu marschieren. Hier draußen fängt sich Sand darin, der sich an meinen Brüsten reibt. Und die sind sowieso schon ziemlich reizempfindlich, weil du die ganze letzte Nacht daran gesaugt und rumgeknutscht hast!«
    Bilder der letzten Nacht stiegen vor seinem inneren Auge auf, und er unterdrückte ein Stöhnen. Den ganzen Tag lang hatte er sich voller Wonne all die Dinge in Erinnerung gerufen, die er mit ihrem Körper angestellt hatte – und voller Vorfreude geplant, was er heute Nacht mit ihr tun würde.
    Mehr Aufregung als in den letzten Jahrhunderten? Da hatte sie recht.
    »Hörst du mir eigentlich zu, Dämon? Hier geht’s nicht mehr um ›wie du mir, so ich dir‹. Ich hab dir niemals Schmerzen zugefügt oder dich verletzt.«
    »Du bist unsterblich. Bis Sonnenuntergang ist das wieder verheilt …«
    »Sieh sie dir doch einfach mal an! Sie sind bestimmt schon ganz rot und wund. Oh! Und ich wette, ich hab einen Sonnenbrand im Gesicht!«
    Das stimmte, und ihr Nasenrücken war voller Sommersprossen, wodurch sie noch weniger wie eine böse Zauberin aussah. Verdammt soll sie sein. Ihr Körper war so zerbrechlich, anders als bei anderen Mythenweltfrauen. Eine

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