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Zauber der Leidenschaft

Zauber der Leidenschaft

Titel: Zauber der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Gegensatz zu dem, was sie dem Dämon gegenüber behauptete, glaubte sie keineswegs, dass Omort in naher Zukunft kommen und sie retten würde. Rydstroms Flucht würde den Pravus erschüttern und die Stärke der Allianz stand jetzt auf dem Spiel. Von Lothaires Verrat ganz abgesehen.
    Eine Faktion nach der anderen würde sich zurückziehen und es würden immer weniger übrig bleiben, die ihrer Spur folgen könnten. Wenn die Feuerdämonen und Vampire nicht für die Translokation zur Verfügung standen oder noch nie an diesem Ort gewesen waren, blieb nur noch Lanthe, die sie aus dem Reich der Finsternis herausholen könnte.
    Aber es war ein großes Reich, wie Sabine im Lauf der vergangenen zwei Tage herausgefunden hatte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Lanthe ein Portal in ihrer Nähe öffnen würde, war verschwindend gering. Und wenn Rydstrom Sabine von dieser Ebene wegbrachte?
    Ihre Angst war schon fast so groß, dass sie erwog, ihm zu verraten, warum sie in Gefahr schwebte. Aber sie konnte sich die Szene vorstellen, wie sie ihm die Sache mit dem Morsus erklärte.
    »Ach, übrigens, ich muss jetzt umkehren und zu Omort zurücklaufen, deinem schlimmsten Feind, weil mich nämlich jemand vergiftet hat. Wer? Oh, Omort selbst. Wenn ich erst mal einen Weg zurück zu meinem Bruder gefunden habe, werde ich ihn anflehen, mir mehr von dem Gift zu geben. Ob ich meine Vergiftung beweisen kann? Irgendwelche Symptome? Ähm … nö. Erst wenn ich epileptische Anfälle bekomme und Blut spucke. Und es gibt auch keine äußerlich erkennbaren Anzeichen, jedenfalls nicht bis ich offiziell kurz vor dem Tod stehe. Dann wirst du irgendwo auf meinem Körper ein rotes X sehen, aber bis dahin ist es schon zu spät.«
    Höchstwahrscheinlich würde der Dämon ihr gar nicht glauben, und ihr kam kein Eid in den Sinn, den er aus ihrem Munde akzeptieren würde. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, ihr Wort geradezu routinemäßig zu brechen, nachdem sie ihn gefangen genommen hatte.
    Aber woher sollte ich denn auch wissen, dass es wichtig sein würde, mich so zu verhalten, als ob auf mein Wort Verlass wäre?
    Die letzte Möglichkeit könnte die Herstellung einer Tontafel sein, um ihr Gelübde damit zu besiegeln. Aber sie würden vermutlich in nächster Zeit an keinem Back- oder Brennofen vorbeikommen.
    Wie weit sein Misstrauen wohl ging? Sie würde mal einen Vorstoß wagen …
    »Rydstrom, wenn ich dir etwas erzähle, das ziemlich verrückt klingt, und dich bitten würde, mir zu glauben, könntest du vielleicht …«
    »Nein.«
    »Willst du denn nicht wenigstens kurz darüber nach…«
    »Nein.«
    »Was wäre nötig, damit du mir glaubst? Ein Eid? Irgendein Versprechen?«
    »Das wird schon werden, Sabine, daran glaube ich fest. Aber das braucht seine Zeit.«
    Zeit, die ich nicht habe.
    Selbst wenn sie ihn irgendwann überzeugen könnte – so viel Zeit blieb ihr nicht mehr. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, dass sie ihn doch noch dazu bringen konnte, sie loszubinden. Dann könnte sie losrennen, so schnell es ging, und versuchen, Lanthe hier irgendwo zu finden. Wenn die Schwestern einander nahe genug kamen, könnten sie auf telepathische Weise miteinander kommunizieren.
    Was eine gute Sache war, da Sabine keinerlei Orientierungssinn besaß. Sie runzelte die Stirn. Lanthe allerdings auch nicht. Gedanklich winkte sie ab. Ihnen würde schon etwas einfallen.
    Also, der erste Schritt war, Rydstrom dazu zu bringen, sie von den Fesseln zu befreien. Das sollte kein Problem sein. Sabine war eine Zauberin, und sie konnte ihn gefügig machen. Die Voraussetzungen dafür waren optimal: Die Sterne leuchteten hell und betörend, der Mond hing dick und fett am Himmel. Das Mondlicht fing sich in der gekräuselten Wasseroberfläche unter ihnen und wurde in smaragdgrünen Mustern reflektiert.
    Oh ja, ich kann sehr verführerisch sein . Der Dämon würde gar nicht wissen, wie ihm geschah, wenn sie erst einmal damit anfing …
    Nachdem er seinen Fang – mit übertriebenem Genuss – verspeist und alles aufgeräumt hatte, wartete sie erst noch ein bisschen ab, machte die ein oder andere Bemerkung zur Nacht und zum Wetter und sagte schließlich: »Meine Arme tun weh, Rydstrom.« Um dies zu bekräftigen, öffnete und schloss sie ein paarmal die Fäuste. »Sie waren so schrecklich lange eingeschlafen.«
    Als er ihr daraufhin einen forschenden Blick zuwarf, versuchte sie, seine Gedanken zu lesen, aber er hatte ein paar sehr effektive Blockaden errichtet.
    »Ich

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