Zauber der Leidenschaft
Thema Jungfräulichkeit fallen. »Es gefällt mir nicht.«
»Warum? Dein Körper wird dadurch um so vieles stärker …«
»Und mein Gehirn wird dadurch abgeschaltet. Es ist so, als ob ich nur noch vom Instinkt gesteuert werde wie ein tollwütiges Tier. Ich kann nicht richtig denken. Meine Vernunft ist ausgeschaltet. Meine Gedanken scheinen willkürlich zu kommen.« Er fuhr sich mit der Hand übers Kinn. »Mein Herzschlag dröhnt so laut, dass ich eine Unterhaltung, die direkt neben mir stattfindet, nicht höre. Andererseits merke ich es sogar, wenn ein Blatt eine Meile entfernt knistert. Nichts ergibt einen Sinn. Und damit kann ich wirklich nur schwer umgehen.«
»Weil du ein Sklave der Vernunft bist?«
»Genau. Du könntest mir etwas völlig Logisches erzählen, aber wenn es gegen meinen Instinkt geht, würde mein Gehirn es einfach ignorieren.« Er tippte sich an die Schläfe, um seine Worte zu unterstreichen. »Und du, Sabine, scheinst zu bewirken, dass ich mich ständig am Rande dieses Zustands befinde. Dies ist ein sehr unbehaglicher Ort für mich.«
»Wie kommt das?«
»Ich habe dich genommen, jedoch ohne dich mit meinem Mal zu versehen. Was letztendlich bedeutet, dass ich nicht wirklich meinen Anspruch auf dich erhoben habe. Der Dämon in mir ist nicht befriedigt.«
»Wie würde es ablaufen, wenn du mich mit deinem Mal zeichnest?«
»Wenn ich in diesen Zustand geriete, wäre meine Wandlung komplett, was bei unserer Art eher selten geschieht. Sobald ich in dir wäre, würde ich meine Fänge in deinen Hals versenken, was dich betäuben würde.«
» Betäuben ?«
»Es heißt, das diene dazu, die Frau ruhig zu halten, während der Mann in ihr kommt.«
»Oh«, sagte sie mit belegter Stimme. »Und wenn du das alles mit mir tun würdest, wäre es weniger wahrscheinlich, dass du dich unvernünftig aufführst?«
»Es würde helfen. Aber ich fühle nach wie vor, dass von deiner Seite aus noch keine irgendwie geartete Bindung zu mir entstanden ist. So gerne ich es auch hätte, dass du mehr für mich empfindest, weiß ich doch, dass es nicht so ist.«
»Was wäre, wenn ich dir sagte, dass ich beschlossen habe, bei dir zu bleiben?« Sie gab ihm einen jener zärtlichen, schmeichelnden Küsse, die ihn ganz wild machten, und doch zwang er sich, sich zurückzuziehen.
Rydstrom wusste, was sie tat. Den Dämon verführen, bis er sich in diesem blindwütigen Zustand befindet. Um ihn gefügig zu machen. Aber sie erkannte nicht, dass er diese Spielchen von ihr erwartete. Und dass sie ihm gefielen.
»Der königliche Rydstrom hält sich von allem und jedem fern«, sagte sie leise. »Aber bei mir wirst du das nicht tun. Ich habe mich entschieden, aus freien Stücken mit dir zu gehen.«
»Hast du das? Und aus welchem Grund?«
»Weil du, mein einsamer Dämon, mich so sehr brauchst. Und weil du mein Ehemann bist.«
Beinahe wäre er zusammengezuckt. Nicht ihr Ehemann. Aber das werde ich sein. »Das sagst du nur, damit ich dir keine Fesseln mehr anlege.«
»Ja, das ist mein Wunsch.« Sie nahm eine seiner Hände und rieb ihre seidenzarte Wange an seiner Handfläche. »Aber das bedeutet nicht, dass das, was ich sage, nicht wahr ist.«
Ihre Worte riefen ihm seinen Traum wieder in Erinnerung, dass sie ihr Leben gemeinsam verbringen, das Bett teilen, einen Sohn aufziehen würden. Wenn sie schwanger war und entkommen sollte …
Er wagte es nicht einmal, es sich selbst gegenüber zuzugeben, aber zum Teil hielt er sie deswegen weiterhin gefesselt, weil er tatsächlich begonnen hatte, daran zu glauben, dass sie eine Zukunft haben könnten. Ein weiterer Konflikt, der in mir wütet. Schließlich konnte er sie nicht bis in alle Ewigkeit gefesselt lassen.
»Ich möchte bei dir bleiben«, murmelte sie. Ihre Lippen waren nur wenige Zentimeter von den seinen entfernt.
Sie spielte mit ihm. Rydstrom wusste es. Doch das bedeutete nicht, dass er diese Worte nicht gerne hörte. »Sag das noch mal.«
»Ich möchte bei dir bleiben.«
»Noch mal.«
»Ich möchte nicht mehr von dir getrennt sein. Bring mich in dein Zuhause, an den Ort, wo du lebst, wenn du nicht auf dieser Ebene bist. Ich werde nicht versuchen zu fliehen. Ich möchte bei dir bleiben.«
Er starrte ihr in die Augen, wollte ihr unbedingt vertrauen. Doch er konnte es nicht. Noch nicht.
»Ich habe dich noch aus einem anderen Grund hierhergebracht«, sagte der Dämon.
»Und welcher ist das?«, fragte Sabine träge. Wäre sie eine dieser Frauen, die zum Seufzen neigten, hätte
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