Zauber des Orients
wunderschön.“
„Ich bin froh, dass Sie Ihnen gefallen. Es war sehr freundlich von Ihnen, dass Sie meine Entschuldigung angenommen haben.“
„Nun … wir standen gestern beide unter einem gehörigen Schock.“
„Das stimmt.“ Der Pilot startete die Maschine. Tariq umfasste ihren Ellbogen. „Lassen Sie uns Platz nehmen, ja?“
Er führte sie zu dem festlich gedeckten Tisch, wo sie sich auf äußerst bequemen Ledersitzen niederließen. Der Start verlief absolut perfekt. Scheinbar schwerelos hob sich der Privatjet in die Lüfte.
„Das Essen wird gleich serviert werden“, bemerkte Tariq.
„Der Tisch sieht wirklich wundervoll aus“, entgegnete Madison.
Und was bald darauf kam, war nur vom Feinsten. Eisgekühltes Perrier in Kristallgläsern. Eine klare Consommé. Muscheln in Weißweinsoße mit gedünstetem grünen Spargel. Frische Brombeeren mit Schlagsahne. Minztee für sie, Kaffee für ihn.
Für ihn. Für Tariq.
Er war charmant. Aufmerksam. Er war der Mann, den sie bei der Party getroffen hatte, nicht der kalte, verächtliche Eindringling, der am Abend zuvor in ihre Wohnung gestürmt war.
Und dennoch … irgendetwas stimmte nicht. Unter der kultivierten Fassade brodelte etwas. Etwas Dunkles und Gefährliches – etwas unglaublich Aufregendes. Mein Gott, warum hatte dieser Mann es für nötig befunden, seinen Samen einzufrieren?
„Woran denken Sie gerade?“
Seine Stimme klang tief und rau. Madison spürte, wie sie rot wurde. Rasch schüttelte sie den Kopf.
„Ich habe an nichts Bestimmtes geda…“
„Sie haben sich gefragt, warum ich FutureBorn meinen Samen zur Aufbewahrung gegeben habe?“
Es war die Frage, die sie seit zwei Tagen diskutierten. Warum jetzt erröten? Wenn Madison ganz ehrlich war, dann errötete sie, weil sie dieses unglaublich erotische Bild vor sich sah …
„Sie haben das Recht auf eine Antwort, Madison, und es ist genau so, wie ich es Ihnen bereits gesagt habe. Ich muss meine Nachfolge regeln. Das Schicksal kann jederzeit gnadenlos zuschlagen, was das Beispiel meines Bruders überdeutlich beweist. Danach habe ich mich ständig gefragt, was wohl passiert, wenn mir etwas zustößt.“ Er suchte ihren Blick. „Dann habe ich diese Sendung über FutureBorn gesehen.“
„Die Gesprächsrunde, an der ich teilgenommen habe?“
Er nickte. „Zuerst war ich wie geblendet von Ihrer Schönheit. Und dann habe ich Sie kennengelernt und …“
„Ich … ich möchte nicht über diesen Abend reden. Es war ein Fehler.“
„Der einzige Fehler“, entgegnete Tariq heiser, „war der, Sie gehen zu lassen.“
„Nein, das war absolut richtig. Ich wollte keine emotionalen Verwicklungen. Ich will … ich will mein eigenes Leben. Eine Karriere. Ein Kind.“
„Aber keinen Ehemann.“
„Nein.“
„Ein Kind braucht einen Vater.“
„Euer Hoheit. Tariq …“
„Ich möchte mich deutlicher ausdrücken. Mein Kind braucht einen Vater.“
Madison spürte erneut eine ungute Vorahnung in sich aufsteigen. „Schauen Sie, ich bin in gutem Glauben hierhergekommen. Sie sagten, wir würden miteinander reden …“
„Das tun wir ja.“ Er stand auf, ergriff ihre Hand und zog sie ebenfalls hoch. „Das Kind gehört zu uns beiden.“
„Nein. Ja.“ Gott, er verwirrte sie. Er stand zu dicht vor ihr – sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen zu schauen, und dabei wurde ihr schwindlig, oder vielleicht lag es auch einfach nur an seiner Nähe. „Ich bin bereit, Ihnen gewisse Rechte einzuräumen.“
Seine Lippen zuckten. Sollte das wirklich ein Lächeln sein?
„Sind Sie das, habiba? “
„Sie können das Kind sechsmal im Jahr besuchen.“
„Wie großzügig.“
Sein Ton war voller Ironie. Madison wollte einen Schritt zurücktreten, doch er hielt sie an den Ellbogen fest – sie war gefangen.
„Wissen Sie, ich muss Ihnen nicht so viele Besuchsmöglichkeiten gewähren. Genau genommen haben Sie überhaupt keinen Anspruch darauf. Also seien Sie dankbar, dass ich …“
„Dankbar?“, unterbrach er sie grimmig.
„Also gut, das war das falsche Wort, aber …“
„Haben Sie nicht gehört, was ich Ihnen gesagt habe? Das Kind, das Sie in sich tragen, mein Kind, ist der Erbe des Thro nes von Dubaac.“
„Das ist doch lächerlich!“
„Ich bin es müde, über etwas zu streiten, das sich nicht leugnen lässt, Madison. Gestern Abend habe ich Ihnen einen Ausweg angeboten. Jetzt wiederhole ich mein Angebot. Ich werde Sie zu meiner Ehefrau machen.“
„Das reicht!
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