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Zauber einer Winternacht

Zauber einer Winternacht

Titel: Zauber einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war. Wie hatte sie nur so dumm sein können, ihm das Bild zu beschreiben. Tony hatte es gekauft, vielmehr, er hatte mit den Fingern geschnippt und seine Anwälte mit dem Kauf beauftragt, nachdem Laura es bewundert hatte. »Ich habe eine Weile in Dallas gelebt.«
    Nach fast zwei Monaten dort hatte sie herausbekommen, dass die Privatdetektive der Eagletons diskrete Nachforschungen nach ihr betrieben.
    »Sie klingen nicht wie eine Texanerin.«
    »Nein, das tue ich wohl nicht. Wahrscheinlich weil ich an den unterschiedlichsten Orten gelebt habe.« Das stimmte, und das Lächeln fiel ihr jetzt leichter. »Sie stammen nicht aus Colorado.«
    »San Francisco.«
    »Ja, jetzt erinnere ich mich. Das stand in einem Artikel über Sie und lhre Arbeit.« Sie hatte vor, über ihn zu reden. Aus Erfahrung wusste sie, dass man Männer leicht dadurch ablenken konnte, dass man das Thema auf sie selbst brachte. »Ich wollte immer einmal nach San Francisco. Es muss wunderschön sein, mit den Hügeln, den Buchten, den prachtvollen alten Häusern.« Sie stöhnte leise auf und presste die Hand gegen den Bauch.
    »Was ist los?«
    »Das Baby, es ist unruhig.« Sie lächelte, doch ihm entging nicht, wie erschöpft ihr Blick war und wie blass sie inzwischen wieder geworden war.
    »Hören Sie, ich habe keine Ahnung, was Sie durchmachen, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass Sie sich jetzt hinlegen sollten.«
    »Sie haben recht. Ich bin wirklich müde. Wenn es Sie nicht stört, würde ich mich gern ein paar Minuten ausruhen.«
    »Das Bett ist dort entlang.« Er stand auf, unsicher, ob sie allein würde aufstehen und sich hinlegen können. Nach kurzem Zögern streckte er ihr die Hand entgegen.
    »Ich kümmere mich später um das Geschirr, wenn …« Sie verstummte, als ihre Knie nachzugeben begannen.
    »Warten Sie, ich helfe Ihnen.« Gabriel legte die Arme um sie und zuckte unmerklich zusammen, als er die Bewegung des Babys an seinem eigenen Körper spürte.
    »Es tut mir leid. Es war ein langer Tag, und ich bin wohl schon viel zu lange auf den Beinen.« Sie wusste, dass sie es nicht hätte tun dürfen, aber sich auf die harte, robuste Gestalt eines Mannes zu stützen war ein herrliches Gefühl. »Nach einem kurzen Schlaf geht es mir bestimmt wieder besser.«
    Anders als er es sich bislang vorgestellt hatte, zerbrach sie keineswegs unter seiner Berührung. Stattdessen fühlte sie sich so weich, so zart an, dass er fürchtete, sie könne sich in seinen Händen auflösen. Zu gern hätte er sie getröstet, sie an sich gezogen, das Vertrauen erwidert, das sie ihm offenbar schenkte. Er spürte, wie sehr sie jetzt jemanden brauchte, auf den sie sich verlassen konnte. Sei kein Dummkopf, sagte er sich, und hob sie einfach hoch.
    Laura wollte protestieren, aber es tat so gut, nicht mehr auf den Füßen zu stehen. »Ich wiege bestimmt eine Tonne.«
    »Genau damit habe ich gerechnet, aber das tun Sie nicht.«
    Zu ihrer eigenen Überraschung konnte sie plötzlich lachen, obwohl die Erschöpfung sie fast benebelte. Mit halb geschlossenen Augen fühlte sie, wie sie vorsichtig auf ein Bett gelegt wurde. Auch wenn es vielleicht nicht mehr als eine Matratze und ein zerknülltes Laken war, sie kam sich vor wie im Himmel. »Ich möchte Ihnen danken.«
    »Das tun Sie schon seit einiger Zeit, ungefähr alle fünf Minuten.« Er zog eine nicht gerade fabrikneu aussehende Tagesdecke über sie. »Wenn Sie mir wirklich danken wollen, dann schlafen Sie jetzt und bekommen keine Wehen.«
    »Faires Angebot. Gabriel?«
    »Ja?«
    »Probieren Sie weiter, ob das Telefon funktioniert?«
    »Sicher.« Sie war schon fast eingeschlafen. Er unterdrückte das Schuldgefühl, das sich einstellte, als ihm die Idee kam. Es mochte unfair sein, aber die Gelegenheit war zu günstig, um sie zu verpassen. In diesem Zustand wäre sie zu schwach gewesen, um auch nur eine Fliege fortzuscheuchen. »Soll ich jemanden für Sie anrufen? Ihren Mann vielleicht?«
    Sie schlug die Augen auf und sah ihn an. Ihr Blick war schläfrig, aber er erkannte, dass sie genau wusste, was sie sagte.
    »Ich bin nicht verheiratet«, erklärte sie mit deutlicher Stimme. »Es gibt niemanden, den Sie für mich anrufen könnten.«

2. K APITEL
    In dem Traum war Laura allein. Das machte ihr keine Angst. Sie hatte einen großen Teil ihres Lebens allein verbracht, also fühlte sie sich so wohler als in einer Menschenmenge. Der Traum hatte etwas Weiches, Nebelhaftes an sich – wie das Meeresbild, das sie an der Wand in

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