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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Zentaurensternbild zu.
    Bink wußte, daß kein materieller Pfeil einen Stern oder ein Sternbild treffen konnte. Schließlich waren die Konstellationen doch nur imaginäre Linien, mit denen man die Sterne verbunden hatte. Und doch –
    Chesters Pfeil traf den Sternbildzentauren in der Flanke. Das Wesen machte vor Schmerz einen Satz, und aus seinem Mund fuhren zwei Kometen und eine Sternschnuppe: ein höchst starker Ausruf!
    »Ach ja? Gleichfalls, du Hohlkopf!« erwiderte Chester.
    Die Konstellation beugte sich nach hinten und riß an Chesters Pfeil. Eine Nova explodierte aus dem Mund des Himmelswesens, als es seine Verletzung sah. An der verwundeten Stelle pulsierten mehrere matte Sterne. Der Sternenzentaur rupfte dem Schwan eine Handvoll weicher Daunenfedern aus und rieb sich damit die Wunde ab. Nun war der gerupfte Schwan an der Reihe, wütende Sternschnuppenhagel zu speien, doch er wagte es nicht, den Zentauren anzugreifen.
    Der Himmelszentaur schnappte sich die ausziehbare Röhre, die Teleskop genannt wird, und setzte sie ans Auge. Mit Hilfe der Magie dieser Röhre war er imstande, wesentlich weiter zu sehen als gewöhnlich.
    »****!!« rief er in allerübelstem Schmähton und suchte nach dem Schützen des fraglichen Pfeils.
    »Hier bin ich, Hufkopp!« grölte Chester und jagte einen weiteren Pfeil in den Himmel empor. »Komm runter und kämpfe wie ein Zentaur!«
    »Äh, ich würde lieber nicht –« sagte Bink warnend.
    Die Konstellation schien die Herausforderung gehört zu haben. Der Himmelszentaur riß das Teleskop herum und richtete es auf das Knochenlager. Er spie einen heimtückischen Planeten mit Ringen aus.
    »Richtig so, Dösbartel!« rief Chester. »Komm und zeig uns, daß du deinen Namen verdienst hast!«
    Den Namen »Dösbartel«? Bink gefiel die Sache ganz und gar nicht, aber er konnte sie auch nicht mehr aufhalten.
    Der Himmelszentaur legte einen weiteren Pfeil ein. Chester tat das gleiche. Einen Augenblick lang blickten die beiden sich mit gespannten Bogen an – dann ließen sie ihre Pfeile beinahe gleichzeitig fahren.
    Beide Schüsse waren ungemütlich genau gezielt. Bink sah, wie die Pfeile sich auf halber Strecke kreuzten und wie magisch gelenkt auf ihre Ziele zuschossen. Keiner der Zentauren rührte sich vom Fleck: Das gehörte bei solchen Duellen offenbar zum Ehrenkodex.
    Beide Pfeile verfehlten ihr Ziel – aber nur knapp. Chesters Schuß streifte beinahe die Stirn des Konstellationszentauren, während dessen Pfeil neben Chesters linkem Huf in den Boden fuhr. Das war knapp neben dem Kopf des Magiers.
    Humfrey wachte mit einem Ruck auf. »Du pferdiger Schwerenöter!« rief er knurrig. »Paß auf, was du da machst!«
    »Ich halte Wache«, erwiderte Chester. »Das ist nicht mein Pfeil gewesen. Sehen Sie doch selbst: Er ist noch mit Sternenstaub bedeckt.«
    Humfrey zog den Pfeil aus der Erde. »Tatsächlich!« Er spähte mit zusammengekniffenen Augen zum Himmel empor. »Aber hier unten sollte es eigentlich keinen Sternenstaub geben. Was geht hier vor?«
    Nun rührte Crombie sich. »Skwaak!«
    »Sie sind der Magier«, sagte der Golem. »Sie sind doch derjenige, der alles wissen soll.«
    »Über belebte Konstellationen? Mit dieser Spielart der Magie habe ich mich lange nicht mehr befaßt.« Humfrey starrte weiter zum Himmel empor. »Aber das wäre ein lohnendes Studiengebiet. Crombie, wo ist der nächste und beste Aufstieg?«
    Crombie zeigte auf ein Sternenmuster, das einer Treppe glich, die bis zum Horizont hinunterführte. Die Stufen sahen unglaublich massiv aus und waren bei näher Betrachtung sogar noch dichter, denn sie führten beinahe bis an den Rand des Skeletts. Vielleicht war es ja doch möglich, emporzusteigen!
    Er blickte wieder zu den Sternen empor. Sie schienen noch heller als zuvor, und ihre Verbindungslinien waren noch deutlicher zu erkennen. Sie wiesen sogar Schatten auf, was sie noch echter erscheinen ließ. Wieder erblickte er Chamäleon, die ihm winkte. »Ich steige empor!«
    »Skwaak!« stimmte Crombie ihm zu. »Für eine ordentliche Prügelei bin ich immer zu haben, und dieser kometenmäulige Zentaur hat eine Lektion verdient!«
    Chester war bereits unterwegs zu der Treppe, doch nun hielt er inne.
    »Sei kein Narr!« fauchte der Magier ihn an. »Er hat den Zentaur am Himmel gemeint, nicht dich. Du bist großmäulig, nicht kometenmäulig.«
    »Hmph. Ja, natürlich«, stimmte ihm Chester ohne allzu große Überzeugung zu. Es war deutlich, wie er sich bemühte, seinenÄrger

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