Zauberhaft Entbrannt
Leid getan, auch wenn es einigen den Zutritt versperrt hatte. Im Laufe seines Daseins hatte sich seine Seele immer mehr von der Macht der Hexen genährt, die in ihm lebten. Janet sah das Tor immer gern als seine Zähne an. Als ein kräftig aussehender Mann den Weg zum Tor einschlug, hielt Janet gespannt die Luft an. Nach den letzten Monaten brauchte sie ein wenig Ablenkung und den Gedanken, dass ihren Töchter und Nichten das Glück in der Liebe beschert war. Der Mann blieb vor dem Tor stehen und wartete. Kluger Drache. Anscheinend wusste er über Hexen bescheid. Die meisten Drachensippen lebten eher abseits von den magischen Wesen der anderen Welt. Dolores war eine der wenigen, die ständig Kontakt mit einer Hexe hatte. Als Eathan sich zu ihr ans Fenster gesellte, hob sie ihn auf den Arm. Er meckerte ein wenig, dann wurde er ruhiger, als auch er den Fremden in Augenschein nahm. Wenn Tate es jemals schaffte, Nates Bruder zurück zu verwandeln, dann würde er wohl eine lange Therapie brauchen. Welcher Mann würde es wohl einfach so überstehen, über einen längeren Zeitraum hinweg eine Katze zu sein? Noch immer hielt Janet gespannt die Luft an, als das Tor quietschend aufsprang und die Grabsteine flüsternde Laute von sich gaben, als der Drache an ihnen vorbei ging. Das war der Beweis. Als sie die Tür öffnete, noch bevor Mac die Klingel betätigen konnte, strahlte sie bis über beide Ohren.
„Hallo und willkommen. Mein Name ist Janet. Meine Nichte ist noch kurz ein paar Besorgungen machen, müsste aber jeden Moment wieder da sein. Kommen sie doch herein.“ Verwirrt sah Mac die Hexe an. Er war es gewohnt, dass Frauen bei seinem Anblick ab und an mal verzückt reagierten, doch diese hier wirkte irgendwie seltsam. Als er durch die Tür ging, ließ er sich Zeit, sich erst einmal umzuschauen. Als er sich auf den Weg gemacht hatte, wurde er dummerweise von seiner Schwester abgefangen, die ihn auszuquetschen versuchte, wen er denn heute treffen wollte. Eigentlich dachte er, er wäre bereits zu spät, doch nun sah es ja anders aus.
„Nehmen sie doch Platz“, sagte Janet .
„Vielen Dank .“ Oh, ein höflicher Drache, dachte Janet.
Doch noch ehe er sich hinsetzen konnte, kam Amy die Treppen herunter gerannt. Ihr Blick war ein wenig panisch, weshalb er sie mit hochgezogener Augenbraue fragend ansah.
„Vielen Dank, Tante Janet. Hi Mac, lass uns doch gleich nach oben gehen. Ich habe noch schnell etwas für die Suche geholt.“ Während sie sprach, ging Amy schon auf ihn zu, ergriff ihn am Arm und führte ihn in Richtung Treppe davon.
„Hat mich sehr gefreut, Janet “, sagte er noch schnell, ehe er weggezogen wurde. Oben angekommen, sagte er: „Ok kleine Hexe, was war das denn eben?“ Amy erröte leicht, als sie sich umdrehte und die Tüte auspackte, die auf einem Tisch in Mitten von Bücherstapeln lag.
„Meine Tante kann manchmal sehr - sagen wir mal - einnehmend sein. Ich wollte dich nur retten, weiter nichts.“
„Wo vor retten?“ Fragte Mac interessiert. Seltsamerweise machte es ihm Freude, sie in Verlegenheit zu bringen.
„Einfach nur davor, mit Fragen nach deinem Liebesleben durc hlöchert zu werden“, sagte Amy nun leicht gereizt. Aus der Tüte nahm sie eine Dose mit Fledermausflügeln, ein Tütchen mit Mäusehaaren und die Feder eines Galdors. Das war ein Vogel, dessen Gefieder ihm half, nicht entdeckt zu werden.
„Sag mal, was mich immer schon interessiert hat, woher b ekommt ihr Hexen eigentlich dieses ganze Zeug? Geht ihr auf Fledermausjagd, um ihnen dann die Flügel auszureißen?“ Mac sah interessiert auf die Sachen auf dem Tisch, als Amy sich wieder ein wenig entspannte und sagte: „Natürlich nicht. Wir Hexen können nur Flügel von Fledermäusen verwenden, die eines natürlichen Todes gestorben sind. Ansonsten würden die negativen Energien den ganzen Trank unbrauchbar machen.“ Da sie nun weiteres Zeug aus der Tüte nahm, sagte Mac beiläufig: „Warum sollte deine Tante mich nach meinem Liebesleben fragen?“
„Du weißt genauso gut wie ich, dass es darauf keine richtige Antwort gibt, die ich jetzt aussprechen würde. Willst du nun meine Hilfe, oder nicht?“
„I st ja gut, du musst ja nicht gleich so empfindlich sein. Also, was machen wir zuerst?“ Amy holte aus einem kleinen Schränkchen Papier und einen Bleistift und legte beides vor ihn hin.
„Es wäre hilfreich, wenn du eine Zeichnung des Artefaktes anfe rtigen könntest. Ich werde in der Zwischenzeit einen Trank
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