Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
Bewunderung. »Was du alles weißt, meine liebe Poll. Wirklich beeindruckend.«
Poll errötete über das Kompliment. »Ich habe eine altmodische Erziehung und Ausbildung genossen.«
»Tatsächlich?«, fragte Trixie. »Ist Aspeeday denn Lateinisch, meine Liebe?«
»Altenglisch«, antwortete Poll. »Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie langweilig das war, aber Auswendiggelerntes bleibt offenbar nachhaltig hängen.«
»So ist es, meine Liebe«, stimmte Trixie ihr zu. »Ich weiß noch all meine Stundenpläne. Und die Elfen verwenden viel altenglisches Sprachgut – aber natürlich bin ich nicht mit allem davon vertraut … Doch selbst wenn du recht hast – und davon bin ich überzeugt, meine Liebe –, verstehe ich immer noch nicht, warum Schlangen für Ash eine Bedeutung haben sollten.«
Poll nickte begeistert. »Haben sie aber, glaub mir. Ach, ich meine nicht irgendwie als Bedrohung oder dass Ash eine Natter am Busen wäre oder eine heimtückisch verführerische Schlange wie bei Adam und Eva, aber, und das konntest du natürlich nicht wissen, er hat als Haustier eine heißgeliebte Schlange namens Roy.«
»Teufel auch!«, schnaubte Billy. »In dem Zimmer neben meinem?«
Poll nickte. »Ganz sicher eingeschlossen.«
»Dann ist es ja gut.«
Trixie lächelte breit. »Ach wirklich? Das freut mich aber! Na so etwas! Meine Elfen haben mich bislang noch nie im Stich gelassen, aber ich muss zugeben, ich dachte schon, da lägen sie falsch. Ash muss diesen, ähm, Roy sehr lieben, wenn die Elfen seinen Namen mit ihm verbinden.«
»Oh ja, das tut er«, versicherte ihr Poll. »Roy ist Ashs ganz große Liebe.«
Liebe Güte, wenn das doch nur die vollständige Wahrheit wäre, dachte Poll mit einem Blick zum anderen Ende des Tisches. Der Stuhl von Onyx war leer, und Ash und Ella lachten miteinander. Natürlich liebte Ash Roy, aber nachdem sie die beiden heute Abend zum ersten Mal zusammen gesehen hatte, schien es Poll, dass er auch Onyx liebte. Arme Ella. Selbst wenn sie und Mark ihre Beziehung beenden sollten, war Ash eindeutig schon vergeben. Das Leben war manchmal so was von unfair.
Poll ließ die jahrhundertealten Konflikte ewiger Dreiecksbeziehungen beiseite und stand auf. »Jetzt muss ich aber wirklich nach George sehen – es ist schon weit über seine Schlafenszeit hinaus, und er wartet auf seine Gutenachtgeschichte. Trixie, danke für das mit den Elfennamen – es war faszinierend. Du musst uns bald mehr über die Elfen erzählen. Aber dass wir jetzt die Namen kennen, heißt doch wohl nicht, dass wir uns künftig nur noch mit Löwenmäulchen oder Kürbis ansprechen, oder?«
Trixie schüttelte den Kopf. »Sicher nicht, meine Liebe. Diese Namen werden nur verwendet, wenn die Magie über uns kommt. Die Elfen sind ein sehr geheimnisvolles Volk, weißt du?«
Billy lachte. »Na Gott sei Dank. Und bei mir ist dein Geheimnis sicher, Trixie. Ich schwöre, dass ich keiner Menschenseele je verraten werde, dass ich meine eigene Elfe habe. Während Poll den kleinen George ins Bett steckt, könnten wir doch den Tisch abräumen und Kaffee kochen, was meinst du?«
»Gute Idee. Du machst den Tellerwäscher, du Spötter, und ich koche den Kaffee, wenn mir jemand sagt, wo alles ist.« Trixie bedachte Billy mit einem verschmitzten Blick. »Und ich mache einfach nur Kaffee, keine Kräutertinkturen oder magischen Elfentränke. Zumindest nicht jetzt.«
Billy lachte.
Poll strahlte die beiden an. Jetzt schienen sie sich wieder ganz gut zu vertragen. Puh. Sie raffte ihre wallenden Röcke zusammen und schob sich am Tisch entlang. Hinter Ellas Stuhl blieb sie stehen. »Ich bringe nur eben George ins Bett, dann trinken wir im Garten noch Kaffee.«
»Wie schön.« Ella sah lächelnd zu ihr hoch. »Lief doch alles bestens, Poll. Bist du jetzt zufrieden?«
Poll nickte, dann sah sie auf den leeren Stuhl neben Ella und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Wo ist Onyx? Ich habe sie nicht gehen sehen.«
»Nur mal eben aufs Klo.«
»Ach so. Und, wie versteht ihr euch? Du und – Onyx?«
Ella seufzte. »Ach, sie ist nett – ich meine, nicht nur schön, sondern auch ein wirklich toller Mensch … Und klug obendrein – ich mag sie wirklich – verflixt noch mal.«
Poll machte ein mitfühlendes Gesicht. »Ich weiß – so geht es mir auch, selbst wenn ich noch nicht so viel von ihr mitbekommen habe.« Dann fuhr sie in normaler Lautstärke fort: »Also, vielleicht könntest du Trixie zeigen, wo die Sachen zum Kaffeekochen sind, während
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