Zauberhaft verzwickt
blitzschnell hoch.
„Nein, auf keinen Fall!“ Als sie Jos erschrockenes Gesicht sah, fügte Chloe ruhiger hinzu: „Ich bleibe noch eine Stunde, dann fahre ich zu Gael. Er hat heut Abend sein Blind Date.“
„Okay, aber morgen erzählst du mir, was los ist, ja?“
Chloe nickte und atmete erleichtert auf, als zwei Kunden den Laden betraten. So war Jo fürs Erste abgelenkt. Die Stunde überlebte Chloe nur mit Mühe und einem festgezauberten Lächeln. Das tat nach einer Weile tierisch weh. Als sie den Laden verließ, löste sie den Zauber wieder auf. Gael wohnte nicht weit von ihrer Boutique entfernt. Als er ihr die Tür öffnete, sagte sie zur Begrüßung: „Ich brauche was zu trinken.“
Als sie an ihm vorbei ging, sah er ihr alarmiert hinterher.
„Ich habe heute Abend ein Blind Date. Sollte ich da nicht aufgeregt sein?“
„Es tut mir leid Gael. Du hast Recht. Also, möchtest du einen Drink?“ Als er nickte, marschierte Chloe in seine Küche. Zum Glück hatte er immer eine gute Flasche Wein vorrätig. Sie goss zwei Gläser bis zum Rand voll und brachte sie zurück in den Wohnbereich, wo Gael gerade ein Hemd auf einem Bügel begutachtete. Als sie ihm ein Glas überreichte, schwappte etwas von dem Alkohol über den Glasrand.
„Möchtest du mir nicht erzählen, was passiert ist?“ Und mit einem Mal sprudelte es aus Chloe heraus. Während sie erzählte, lief sie hin und her. Und sie erzählte ihm wirklich alles. Zwischendurch trank sie einen Schluck Wein. Gael setzte sich auf seinen Sessel und hörte aufmerksam zu.
„Oh man, das waren ein paar aufregende Stunden, würde ich sagen.“ Als Chloe ihn nur böse ansah, sagte er beschwichtigend: „Sieh es doch mal so. Es hatte einen Grund, warum deine Träume so real waren. Wenn ich das richtig einschätzte, hast du dich in diesen Mann verliebt. Außerdem kennt er all eure Geheimnisse, du musst ihm also nicht erst sagen, dass du eine Hexe bist. Nach allem, was du mir über Tate und Nate erzählt hast, hast du es jetzt viel leichter.“ Nun ließ auch Chloe sich ermattet auf den Boden sinken.
„Ich weiß einfach nicht, was ich jetzt machen soll.“ Gael stand von seinem Platz auf, nahm ihr das leere Glas aus der Hand und sagte: „Zuerst einmal hilfst du mir, diesen Abend durchzustehen. Morgen wirst du dich mit diesem Eathan und Tate unterhalten.“
Da der Plan besser war, als zu flüchten und das Land zu verlassen, nickte Chloe zustimmend und nahm das zweite Glas Wein dankbar entgegen. Sie brauchten noch mehr als eine Stunde, bis Gael das richtige zum Anziehen gefunden hatte. Sie selbst zauberte sich schnell etwas aus ihrem Schrank herbei. Mit der Bürste fuhr sie sich einmal schnell durch die Haare. Dabei wurde sie neidisch von Gael beobachtete, der über eine halbe Stunde gebraucht hatte, seine Haare in Form zu bringen. Als sie das Restaurant betraten, setzte sich Chloe an einen Tisch für eine Person. Amy hatte alles im Vorfeld geplant. Gael setzte sich an einen Tisch zu zweit. Das Restaurant war gut besucht, sodass Chloe kaum auffallen würde. An ihrem Nachbartisch saß ein Zwerg, der anscheinend eine Verabredung mit einer Wassernymphe hatte. Immer wieder bekam Chloe Wasserspritzer ab. Gaels Verabredung würde sich mit dem Rücken zu ihr hinsetzen, sodass sie Gael im Blick hatte und ihm schnell helfen konnte. Gael sah ziemlich nervös aus, was Chloe dazu brachte, ihm aufmunternd zuzulächeln. Als er mit einem Mal geschockt zu ihr schaute, macht sich eine schlimme Ahnung in ihr breit. Als Amy und Lauren sich mit Stühlen an ihre Seite setzten, sah sie ihre Cousinen streng an.
„Ihr habt versprochen, dass ihr heute nicht kommen würdet. Ihr macht Gael nur noch nervöser.“
„Ach komm schon, als ob du das geglaubt hättest“, antwortete Amy, während sie sich ein Stück Brot aus dem Brotkorb nahm.
„Geglaubt nicht, aber gehofft“, erwiderte Chloe resigniert. Als der Kellner, der ein leicht verärgerten Gesichtsaufdruck aufgesetzt hatte, ihre Bestellung aufgenommen hatte, ergriff Amy Chloe am Arm.
„Da kommt er.“
Mit dem Kopf deutete sie auf den Eingang. Ein Kellner begleitete einen Magier an Gaels Tisch. Pierre, rief sich Chloe den Namen des Designers ins Gedächtnis. Der Magier hatte eine sehr schlanke Figur. Seine Haare waren etwas länger als die von Gael. Eigentlich sahen sie so aus, als ob jemand ständig mit den Händen durch sie hindurch fuhr. Und tatsächlich, nachdem sich die beiden begrüßt hatten, fuhr Pierre sich durch die
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