Zauberhaft verzwickt
gegen den Kessel, der daraufhin nur noch mehr seines Inhaltes verschüttete. Eathan bekam eine große Ladung der grünen Flüssigkeit ab. Noch ehe Tate auf ihn zugeeilt kam, fing sein Körper an, dunklen Rauch abzusondern. Dann ertönte ein lauter Knall und mit einem Mal stand ein nackter Mann vor ihr, der Nathan sehr ähnlich sah. Chloe klappte im wahrsten Sinne des Wortes der Mund vor Erstaunen auf. Tate wedelte den Rauch von ihrer Nase weg, dann machte sie vor Freude Luftsprünge.
„Es hat doch funktioniert. Eathan, du bist kein Kater mehr“, schrie Tate aufgeregt. Doch dieser sah nur Chloe an, die noch immer an der gleichen Stelle stand und ihn anstarrte, als sei er ein Geist. Da er seiner Stimme nicht traute, räusperte er sich zuerst, ehe er mit einer kratzigen Stimme sagte: „Chloe, ich….“. Diese schüttelte jedoch vehement den Kopf.
„Ich habe nur meinen Schlüssel von der Boutique vergessen. Ich muss jetzt los. Ich habe heute noch viel zu tun.“ Und mit diesen Worten floh sie den Flur entlang in Richtung Treppe. Ehe Eathan ihr hinterher eilen konnte, hielt Tate ihn am Arm fest.
„Lass ihr ein wenig Zeit. Das gerade war ein ziemlicher Schock für sie.“ Nur widerwillig folgte er Tates Rat. Alles in ihm schrie danach, ihr nachzulaufen und die Sache mit ihr zu klären. Als Tate ihm eine Decke um die Schultern legte, lächelte er sie dankbar an.
„Komm, du solltest dir schnell ein paar Sachen von Nate raussuchen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Rat uns gleich zu sich rufen wird.“ Tate hatte den Satz noch nicht einmal beendet, da drehte sich der Raum um sie herum auch schon. Schnell schlossen sie die Augen. Als sie sie wieder öffneten, befanden sie sich im Ratsgebäude vor dem Hexenrat. Wie beim ersten Mal waren drei Hexen und ein Magier anwesend. Als Tate zu Eathan schaute, sah sie erleichtert, dass er Kleidung trug. Hinter ihnen wurde die Tür geöffnet und die Göttin Aila erschien. Tate jedoch sah angespant die Rätin Izraeel an, die sie durch ihre große Brille hindurch abschätzend musterte.
„Du hast den Zauber also lösen können“, sagte die Rätin ohne eine Emotion in der Stimme. Tate nickte. Nun wandte die Rätin sich an Eathan.
„Dir, junger Sterblicher, bleiben nun zwei Möglichkeiten.“ Nach einer bedeutungsvollen Pause fuhr Izraeel fort.
„Die erste Möglichkeit besteht darin, dass du aus freien Stücken einen Trank zu dir nimmst, der deine Erinnerung an die vergangenen Monate auslöscht. Du kannst in dein altes Leben zurückkehren. Dein Bruder wird jedoch nur unter Beobachtung mit dir sprechen dürfen.“ Als Eathan zu einem Protest ansetzen wollte, hob die Rätin eine Hand und fuhr fort: „Die zweite Möglichkeit ist, dass du wie dein Bruder in das Haus der Hexen ziehst. Du darfst mit keinem Sterblichen über das reden, was du schon weißt beziehungsweise was du noch erfahren wirst.“ Eathan sah aus den Augenwinkeln, wie Tate ihn aufmerksam beobachtete.
„Wie entscheidest du dich?“, fragte die Rätin. Eathan musste erst gar nicht überlegen, als er antwortet: „Ich wähle die zweite Möglichkeit.“ Seine Stimme war noch immer ziemlich rau, doch zum Glück konnte er jetzt wieder sprechen. Die vier Ratsmitglieder steckten kurz die Köpfe zusammen, ehe Izraeel verkündete: „Der Rat nimmt deine Entscheidung an.“
Danach standen alle Mitglieder auf und verließen den Raum. Tate ließ sich ermattet auf einen Stuhl sinken.
„Von mir aus muss ich den Rat nicht so schnell wiedersehen“, sagte sie mehr zu sich selbst als an die anderen gewandt.
„Das lief doch im Großen und Ganzen ganz gut“, erwiderte die Göttin Aila. An Eathan gewandt sagte sie: „Dir ist bewusst, wofür du dich soeben entschieden hast? Dein Leben wird nie wieder wir früher sein.“ Eathan nickte.
„Ja, das ist mir bewusst.“ Da er weder verunsichert noch unglücklich aussah, nickte die Göttin nur. Als die Tür geöffnet wurde, drehten sich alle um. Tabea und Janet betraten den Raum. Als Janet Eathan entdeckte, strahlte sie über das ganze Gesicht.
„Tate, du hast es geschafft“, sagte Janet freudestrahlend.
„Was hat Tate geschafft? Und wer ist der junge Mann, der wie Nate aussieht?“, fragte Tabea verwirrt.
„Das erkläre ich dir gleich. Tate, Schätzchen, warum bringst du Eathan nicht nach Hause. Tricia erwartet euch. Sie hat uns gesagt, wo wir euch finden können“, sagte Janet. Tate nickte, fasste Eathan an der Hand und schon waren die beiden verschwunden. Tabea sah
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