Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
Vom Netzwerk:
einzigen weiteren Stoß fand auch Fielding eine nie zuvor erlebte Erfüllung.
    Für eine Weile herrschte Stille, die nur von ihren schweren Atemzügen unterbrochen wurde. Fielding hielt Esme eng an sich gedrückt und wünschte, er könnte diesen Augenblick für immer festhalten. Solange er Esme in den Armen hielt, war sie die seine.
    Sie berührte den goldenen Armreif an seinem Handgelenk. »Wann hast du das getan?«, flüsterte sie.
    »Das ist unwichtig.«
    »Warum, Fielding? Warum setzt du auf diese Weise dein Leben aufs Spiel?« Ihre grünen Augen sahen ihn fragend an.
    »Ich will nicht, dass du das allein durchstehen musst. Ich werde dir beistehen, Esme, bis zum Schluss.«
    Später an jenem Abend hatte es keine Diskussion darüber gegeben, ob Esme Fielding auf der Suche nach Waters begleiten würde oder nicht. Seit sie dem Raben entkommen waren, ließ Fielding sie nicht mehr aus den Augen. Selbst als sie ein warmes Bad genommen hatte, um sich zu entspannen und wenigstens für einen Moment die furchtbaren Dinge, die sie gesehen hatte, zu vergessen, war Fielding bei ihr geblieben.
    Und obwohl Esme sich am liebsten in ihr Bett verkrochen und geschlafen hätte, um nicht mehr an das Geschehene denken zu müssen, duldete die Suche nach Waters keinen Aufschub mehr. Am nächsten Tag würde die Mondfinsternis stattfinden, und ohne Waters hatten sie keine Chance, den Fluch zu brechen. Über Thatchers Armband und die Tatsache, dass sie seine Hand benötigen würden, um die Bedingung zu erfüllen, hatten sie noch nicht gesprochen. Aber Fielding und Esme waren sich im Klaren, dass sie dieses vierte Armband brauchten und dass sie die Büchse der Pandora zurückholen mussten.
    »Wir werden immer besser darin, wie Strauchdiebe im Dunkeln herumzuschleichen«, flüsterte Esme.
    »Psst.« Fielding zog sie näher zu sich an die Mauer, hinter der sie sich verbargen.
    Sie hatten Waters in demselben kleinen Pub gefunden wie zuvor und waren ihm von dort zu einem anderen gefolgt. Im Moment stand er, schon reichlich angetrunken, auf der Straße und erleichterte seine Blase.
    Ihr Plan war einfach: Sie würden Waters zu seiner derzeitigen Unterkunft folgen, wo sie ihn allein erwischen konnten, und ihn überwältigen. Esme fand es mehr als gerecht, zur Abwechslung einmal selbst die Entführerin zu sein. Sie hatte mehr als genug davon, immer das Opfer zu sein.
    Der Gestank in den Straßen drehte ihr fast den Magen um. Exkremente vermischt mit Küchenabfällen und was auch immer sonst flossen im Rinnstein an ihnen vorbei. Esme drückte ihre Nase an Fieldings Rücken und hoffte, sein angenehmer Duft könnte den scheußlichen Geruch nach Fäulnis und Moder ein wenig übertönen.
    Waters hatte sein Geschäft beendet und ging schwankend weiter, wobei er irgendeine Melodie vor sich hin brummte. Esme und Fielding folgten ihm und achteten darauf, einen genügenden Abstand zu wahren und sich im Schatten der Häuser zu halten. Da sie zudem schwarze Kleidung trugen, war es äußerst unwahrscheinlich, dass sie bemerkt wurden. Trotzdem hämmerte Esme das Herz in der Brust, und ihre Nerven waren zum Zerreißen angespannt.
    Waters bog in eine Gasse ab, und sie folgten ihm. Der Mann torkelte heftig und fiel die Stufen hinunter, die offenbar zu seiner Unterkunft führten. Fielding und Esme ließen einige Sekunden verstreichen, bevor sie Waters in das Haus folgten.
    »Du musst dich von ihm fernhalten, Esme. Was du auch tust, du darfst den Mann auf keinen Fall berühren.«
    Esme schluckte ihre Angst herunter. »Und was ist mit dir?«
    Fieldings Augen wurden weicher. »Ich werde vorsichtig sein. Mir passiert schon nichts.«
    Über ihnen waren jetzt Schritte zu hören. Es dauerte eine Weile, bis Esme und Fielding in der Dunkelheit die Treppe fanden, die nach oben führte. Die Stufen knarrten, als sie hinaufgingen, aber Waters summte noch immer vor sich hin und schien nicht zu merken, dass jemand ihm folgte.
    Die Treppe führte nicht wie erwartet zu einem Flur, sondern auf einen großen Dachboden, der offenbar Waters Schlafraum war. Eine durchgelegene Matratze auf dem Fußboden und ein paar achtlos darauf geworfene alte Decken dienten als sein Bett, und überall lagen Kleidungsstücke, halb angebissene Stücke Brot und andere Nahrungsmittel herum. Als Esme das ganze Durcheinander überblickt hatte, war es schon zu spät, sich noch irgendwo zu verbergen.
    »Fielding?«, fragte Waters starr vor Staunen.
    »Hallo, Waters«, erwiderte Fielding.
    Waters runzelte

Weitere Kostenlose Bücher