Zauberhafte Versuchung
jetzt auch Ihr Club.«
»Danke«, sagte Fielding und hielt Jensen den Umschlag hin. »Ich glaube, die Anzahlung hat meine Ausgaben mehr als nur gedeckt.«
Jensen nickte und nahm das Geld an sich. »Noch etwas, Mr. Grey. Ich glaube, das hier gehört Ihnen«, sagte Jensen und reichte Fielding das braune Buch.
Fielding öffnete es und blätterte darin. Die abgegriffenen Seiten enthielten Notizen und Zeichnungen, Diagramme und Gleichungen, alle in der Handschrift seines Vaters. »Die Aufzeichnungen meines Vaters. Ich dachte, sie wären bei dem Höhleneinsturz verlorengegangen.«
»Unsere Männer haben das Buch herausgeholt«, sagte Jensen. »Wir haben es für Sie aufgehoben, für den richtigen Moment. Ich weiß, Sie sagten, Sie haben sich aus dem Geschäft zurückgezogen, doch sollten Sie eines Tages das Werk Ihres Vaters zu Ende führen wollen ... Er stand kurz davor, das Gold der Tempelritter zu entdecken.«
Zum zweiten Mal an diesem Tag war Fielding sprachlos.
Eine Kutsche brachte Esme und Fielding zu Max' Haus. Sie und Thea würden noch eine Nacht dort verbringen und dann am Morgen nach Hause zurückkehren. Eine leise Wehmut beschlich Esme. Würde dies die letzte Nacht sein, in der sie Fielding sah?
Hoffnung. Sie hatte das Armband der Hoffnung getragen. Das Verlangen, das sie empfunden hatte, war also nicht Teil eines Fluchs, sondern sehr real und echt gewesen. Und es war an der Zeit, Fielding zu gestehen, was sie für ihn empfand.
»Vielleicht war die Hoffnung, die mein Armreif in sich trug, der Grund, warum wir es geschafft haben«, begann sie.
»Und du warst so besorgt, dass mein Verlangen nach dir nur von dem Fluch herrühren könnte. Aber ich habe dir gesagt, wie sehr ich dich begehrte. Aufrichtig begehrte.« Fielding zog Esme auf seinen Schoß. »Und das tue ich noch immer.«
Es musste so sein, denn als sie auf seinem Schoß saß, spürte sie sehr deutlich seine Erregung.
»Ich will dich nicht verlieren«, sagte er heiser. »Gestern hatte ich Angst, genau das würde geschehen. Ich kann das nicht noch einmal durchstehen.«
Auch Esme wollte ihn nicht verlieren, aber für sie war es an der Zeit, endlich das zu bekommen, was sie sich schon so lange ersehnte. »Ich will nicht deine Geliebte sein, Fielding«, sagte sie. »Vielleicht habe ich geglaubt, mir würde das genügen, aber das hat sich geändert. Ich liebe dich, und ich will, dass du mich auch liebst. Mit weniger kann ich mich nicht zufrieden geben.« Sie strich mit der Hand über seine Wange. »Aber es ist schon gut, mein Liebster. Wir hatten eine wundervolle Zeit zusammen, die ich auf ewig in meiner Erinnerung bewahren werde. Du hast mich verändert; alles, was geschehen ist, hat mich sehr verändert.«
Er nickte ernst. »Du verdienst alles, was du willst, alles, was dir bisher vorenthalten wurde.«
Ein heißer Schmerz durchfuhr Esme. Fielding widersprach ihr nicht einmal. Wenn sie nur aus dieser Kutsche aussteigen konnte, ohne in Tränen auszubrechen, mehr wollte sie gar nicht. Denn wenn er sie noch länger in seinen Armen hielt, würde das wieder in seinem Bett enden, und dann wäre es noch viel schwerer für sie, gehen zu müssen. Sie versuchte, sich von seinem Schoß zu erheben, aber Fielding gab sie nicht frei.
»Du musst mich gehen lassen«, sagte sie.
»Ich werde ein ganz miserabler Ehemann sein.«
»Genau«, sagte sie, bevor ihr die Bedeutung seiner Worte aufging. »Ehemann?«
Fielding lächelte sie an - es war ein frohes, strahlendes Lächeln, das die Grübchen unter seinen Bartstoppeln zum Vorschein brachte und Esmes Herz vor Glück fast zerspringen ließ.
»Ich liebe dich, Esme. Ich bin mir zwar sicher, dass du mich in den Wahnsinn treiben wirst, aber ich kann mir keine schönere Art vorstellen, den Verstand zu verlieren. Heirate mich, Esme.«
Die Tränen, gegen die sie so tapfer angekämpft hatte, ließen sich nicht mehr unterdrücken und liefen ihr in wahren Sturzbächen über die Wangen. »Meinst du das ernst, Fielding? Willst du mich wirklich heiraten?«
»Es könnte mir nicht ernster damit sein. Werde meine Frau, Esme.« Er sah sie voller Liebe an. »Ich bin ein reicher Mann, aber was einen Titel und die gesellschaftliche Stellung angeht, kann ich dir leider nicht viel bieten, weil ich ein Bastard bin«, erklärte er mit einem verlegenen Lächeln. »Aber würdest du mich trotzdem nehmen?«
»Mich interessieren weder Titel noch gesellschaftliche Stellung. Ich brauche nur dich.«
»Hast du keine Angst, dass ich eines
Weitere Kostenlose Bücher