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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ist ein Mitglied des Kaiserhauses.«
    »Oh?«
    »Er ist der dritte Vetter – zweiten Grades – Seiner Kaiserlichen Majestät, Kal Zakath.«
    »Wirklich! Wie erstaunlich. Ich bedauere nun sehr, daß ich ihn verfehlt habe. Aber wenn ich Seine Majestät das nächstemal sehe, werde ich ihm erzählen, daß ich hier war.«
    »Ihr kennt Seine Majestät?«
    »O ja. Wir sind alte Freunde.«
    »Gestattet mir, nach Eurem geschätzten Namen zu fragen, geehrter Herr?«
    »Oh, entschuldigt. Wie dumm von mir. Ich bin Fürst Kheldar von Drasnien.«
    »Der Fürst Kheldar?«
    »Ich kann nur hoffen, daß es nicht noch andere gibt.« Silk lachte. »Ich schaffe es schon allein, mich in genügend Schwierigkeiten zu bringen.«
    »Seine Lordschaft wird es sehr bedauern, Euch verfehlt zu haben, Eure Hoheit.«
    »Ich werde mehrere Wochen in Melcene sein«, sagte Silk. »Vielleicht kann ich noch einmal vorbeischauen. Wann erwartet Ihr die Rückkehr Seiner Lordschaft?«
    »Das ist schwer zu sagen, Eure Hoheit. Er verreiste vor drei Tagen mit einigen Leuten vom Festland.« Der weißhaarige Diener überlegte. »Wenn es Euch und Euren Freunden nichts ausmachen würde, ein paar Augenblicke zu warten, Fürst Kheldar, melde ich Ihrer Hoheit, der Gemahlin des Erzherzogs, daß Ihr hier seid. Ihre Hoheit bekommt hier so fern der Stadt wenig Besuch, und sie hat gern Gesellschaft.
    Würdet Ihr bitte eintreten? Ich eile zu ihr und gebe ihr Bescheid.«
    Sie saßen ab und folgten ihm durch die breite Tür. Er verbeugte sich ein wenig steif und ging einen mit Teppichen behangenen Korridor hoch.
    »Sehr geschickt, Kheldar«, murmelte Sammet bewundernd.
    »Hast du etwas anderes von mir erwartet?« Er polierte seinen Ring an seinem perlgrauen Wams.
    Als der große Diener zurückkam, wirkte seine Miene leicht gequält. »Ih-re Hoheit ist etwas indisponiert«, sagte er entschuldigend zu Silk.
    »Tut mir leid, das zu hören«, bedauerte Silk ehrlich. »Vielleicht ein andermal.«
    »O nein, Eure Hoheit. Ihre Hoheit besteht darauf, Euch zu empfangen.
    Aber bitte verzeiht, wenn sie etwas – ah – verwirrt wirkt.«
    Silk zog eine Braue hoch.
    »Es liegt an der Abgeschiedenheit, Eure Hoheit«, vertraute ihm der Diener sichtlich verlegen an. »Ihre Hoheit ist nicht glücklich in dieser sehr ländlichen Gegend und greift in ihrem Exil auf einen gewissen seelischen Trost zurück.«
    »Trost?«
    »Ich kann doch mit Eurer Hoheit Diskretion rechnen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Ihre Hoheit nimmt hin und wieder etwas Wein zu sich. Und offenbar ist es heute wieder passiert. Ich fürchte, sie hatte bereits etwas mehr, als für sie gut ist.«
    »So früh am Vormittag?«
    »Ihre Hoheit hält sich nicht an den normalen Tagesablauf, wenn man es so nennen kann. Darf ich Euch bitten, mit mir zu kommen?«
    Während sie dem Diener durch einen langen Korridor folgten, flüsterte Silk den anderen über die Schulter zu: »Richtet euch bitte nach mir. Lä-
    chelt nur und bemüht euch, euer Erstaunen nicht zu zeigen über das, was ich vielleicht sage.«
    »Ich mag es, wenn er sich der List bedient«, sagte Sammet zu Ce’Nedra.
    »Du auch?«
    Die Erzherzogin war eine Dame von Mitte Dreißig mit glänzendem, schwarzem Haar und sehr großen Augen. Sie hatte Schmollippen und eine etwas zu üppige Figur, die ihr weinrotes Gewand schier zum Überquellen füllte. Und sie war betrunken. Ihren Kelch hatte sie offenbar längst zur Seite gestellt und trank nun direkt aus der Karaffe. »Fürst Kheldar«, sagte sie mit Schluckauf und versuchte einen Knicks. Sadi eilte geschmeidig an ihre Seite und griff nach ihrem Arm, um zu verhindern, daß sie nach vorn kippte.
    »Verzeiht«, sagte sie mit schwerer Zunge. »Wie galant von Euch.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, Eure Hoheit«, sagte der Eunuch höflich.
    Sie blinzelte ihn an. »Seid Ihr wirklich kahlköpfig – oder ist das eine Maskerade?«
    »Es ist in meiner Heimat so Tradition, Eure Hoheit«, erklärte er und verbeugte sich.
    »Wie schade.« Sie seufzte, strich mit der Hand über seinen Kopf und nahm einen tiefen Schluck aus der Karaffe. »Darf ich Euch etwas zu trinken anbieten?« Erwartungsvoll ließ sie den Blick über alle wandern.
    Die meisten lehnten mit höflichem Kopfschütteln ab. Beldin jedoch stapfte mit ausgestreckter Hand zu ihr. »Aber gern. Laßt mich das mal kosten, mein Mädchen.« Aus irgendeinem Grund redete er mit Feldegasts Akzent.
    Belgarath rollte die Augen himmelwärts.
    Die Erzherzogin lachte und reichte ihm die

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