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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Agachak«, fuhr er fort. »Ein flacher, grauer, leerer Ort, wo der Mensch sein Geschick selbst bestimmt und die Götter sich selbst überläßt. Ich habe sie nicht erschaffen; sie haben mich nicht erschaffen; also sind wir quitt. Ich wünsche ihnen jedoch nichts Böses.«
    »Ihr seid so ganz anders, Urgit«, sagte Agachak.
    »Nein, nicht wirklich. Ich bin es nur leid, den Narren zu spielen.« Er streckte das Bein über der Lehne aus, warf die Krone wie einen Reifen über den Fuß und mit dem Fuß zurück. »Ihr versteht mich tatsächlich nicht, Agachak, oder?« sagte er, während er die Krone in der Luft fing.
    Der Hierarch von Rag Urga richtete sich auf. »Dies ist keine Bitte, Urgit.
    Ich ersuche Euch nicht!«
    »Gut, denn ich reise auch nicht.«
    »Ich befehle es Euch!«
    »Das würdet Ihr wohl gern?«
    »Ist Euch bewußt, zu wem Ihr sprecht?«
    »Durchaus, alter Junge. Ihr seid derselbe lästige alte Grolim, der mich zum Einschlafen langweilt, seit ich den Thron von dem Burschen geerbt habe, der sich offenbar einen Spaß daraus machte, in Rak Goska in die Teppiche zu beißen. Hört mir gut zu, Agachak. Ich werde mich kurzer, einfacher Sätze bedienen, damit Ihr mich auch richtig versteht. Ich werde nicht nach Mallorea reisen. Es gibt nichts in Mallorea, was ich sehen möch-te. Es gibt nichts, was ich dort tun möchte. Ganz bestimmt will ich mich nicht in Kal Zakaths Nähe begeben, und der ist nach Mal Zeth zurückgekehrt. Außerdem gibt es Dämonen in Mallorea. Habt Ihr schon mal einen Dämon gesehen, Agachak?«
    »Ein- oder zweimal«, antwortete der Hierarch verdrossen.
    »Und Ihr wollt immer noch nach Mallorea? Agachak, Ihr seid so verrückt wie Taur Urgas es war.«
    »Ich kann Euch zum König von ganz Angarak machen!«
    »Ich will nicht König von ganz Angarak sein! Ich will ja nicht einmal Kö-
    nig von Cthol Murgos sein! Ich möchte nur allein gelassen werden, damit ich über die Schrecken nachdenken kann, die mir bevorstehen.«
    »Meint Ihr Eure Ehe?« Agachaks Gesicht wirkte plötzlich verschlagen.
    »Dem könntet Ihr entgehen, wenn Ihr mit mir nach Mallorea reist!«
    »War ich noch nicht deutlich genug, Agachak? Eine Gemahlin ist schlimm genug, aber Dämonen sind noch viel schlimmer. Hat Euch jemand erzählt, was dieses Ungeheuer mit Chabat gemacht hat?« Urgit schüttelte sich.
    »Ich kann Euch beschützen.«
    Urgit lachte abfällig. »Ihr, Agachak? Ihr könnt Euch ja nicht einmal selbst beschützen. Sogar Polgara brauchte die Hilfe eines Gottes, um gegen diesen Dämon vorgehen zu können! Glaubt Ihr, Ihr könnt Torak wie-derbeleben, damit er Euch hilft? Oder wollt Ihr etwa gar Aldur anflehen?
    Der hat nämlich Polgara geholfen. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß er Euch mag. Nicht einmal ich mag Euch, und ich kenne Euch schon mein ganzes Leben lang.«
    »Ihr geht zu weit, Urgit!«
    »Nein. Nicht weit genug, Agachak. Jahrhunderte lang – Jahrtausende vielleicht – habt ihr Grolims die Oberhand in Cthol Murgos gehabt, doch das war, als Ctuchik noch lebte, und Ctuchik ist jetzt tot. Das wißt Ihr doch, alter Junge, oder? Er hat versucht, die Hand gegen Belgarath zu erheben, und Belgarath hat ihn auseinandergenommen. Ich bin möglicherweise der einzige Murgo dieser Zeit, der Belgarath je begegnet ist und noch davon erzählen kann. Tatsächlich verstehen wir uns im Grunde recht gut. Möchtet ihr ihn kennenlernen? Ich könnte es vielleicht ermöglichen, Euch ihm vorzustellen, wenn Ihr möchtet.«
    Agachak wich unwillkürlich zurück.
    »So ist es schon viel besser, Agachak«, fuhr Urgit glatt vor. »Ich freue mich über Eure Einsicht. Ich zweifle nicht, daß Ihr die Hand heben, Eure Finger auf mich richten und damit wackeln könnt. Aber jetzt weiß ich, wie man so was erkennt. Ich habe Belgarath ziemlich genau beobachtet, während wir vergangenen Winter über Cthaka ritten. Wenn sich Eure Hand auch nur um den Bruchteil eines Zolles bewegt, kriegt ihr mehr als nur einen Köcher voll Pfeile in Euer Gerippe. Meine Schützen stehen bereit, und ihre Bogen sind gespannt. Denkt darüber nach, Agachak – während Ihr geht.«
    »Ihr seid nicht mehr der alte, Urgit.« Agachaks Nasenflügel waren weiß vor Wut.
    »Ich weiß. Wundervoll, nicht wahr? Ihr seid entlassen, Agachak.«
    Der Hierarch drehte sich auf dem Absatz, um zur Tür zu gehen.
    »Oh, noch was, alter Junge«, hielt ihn Urgit zurück. »Ich hörte, daß unser teurer Bruder Gethel von Thull vor kurzem starb – wahrscheinlich an etwas, das er

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