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Zauberkusse

Zauberkusse

Titel: Zauberkusse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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wegen des Geldes anrufen. Ich bin nämlich ganz schön sauer auf ihn, dass er einfach so weggerannt ist und so getan hat, als sei ich an allem schuld. Ich finde, es ist an ihm, sich bei mir zu entschuldigen. Deshalb überweise ich zähneknirschend die Summe und reiße damit ein riesiges Loch in mein Geschäftskonto, das ich eigens für die Eröffnung meines Cafés eingerichtet habe. Gregor wird mir das Geld zurückzahlen, beruhige ich mich selber, während ich die TAN eingebe und mein eisern erspartes Geld mit einem Tastendruck auf die Reise schicke. Denn dass alles gut werden wird, dass Gregor und ich früher oder später glücklich vereint sein werden, daran glaube ich immer noch. Auch wenn der Mann sich im Moment wie ein Arschloch verhält. Das ist doch nur eine Phase.
     
    Meine Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. Die Woche vergeht ohne eine Nachricht von Gregor. Am Samstagnachmittag beginne ich mit der ersten Folge der letzten Staffel von »Sex and the City« und blicke sorgenvoll in die Zukunft. Was soll denn bloß geschehen, wenn Carrie, Miranda, Charlotte und Samantha nicht mehr für mich da sind? Muss ich mich dann mit meinen eigenen Problemen herumschlagen. Mit der Frage, ob ich jemals wieder etwas von Gregor hören werde? Ob es das war? Ob er mich nicht so liebt wie ich ihn? Ob ich eine Episode in seinem Leben war, die er nun hinter sich gelassen hat, um mit seiner Frau heile Welt zu spielen? Die ersten Takte von »I will survive« reißen mich aus meinen Gedanken. Mir fällt auf, dass ich kaum einen unpassenderen Klingelton für mein Handy hätte wählen können. Aber damals, um nicht zu sagen: Vor einer Woche, war ich noch ganz anders drauf. Ich schaffs allein! Geh! Da ist die Tür! Aber mein Kampfgeist ist erloschen. Mein Handy hüpft auf dem Couchtisch durch den Vibrationsalarm auf und nieder und ich kann es gerade noch davon abhalten, sich über den Rand zu stürzen. Es ist nicht Gregor. Das wüsste ich. Dann würde nämlich »I still believe« aus dem Musical Miss Saigon erklingen. Was mittlerweile auch nicht mehr so recht passt. Leider. Ich werfe einen Blick auf das Display und hebe seufzend ab.
    »Hallo«, sage ich mit Grabesstimme und lasse mich zurück in die flauschigen Kissen meines Sofas fallen.
    »Das klingt ja nicht gut. Hat er sich nicht gemeldet?«, folgert Loretta messerscharf.
    »Nein, hat er nicht.«
    »Na ja, du hast es ihm ja auch verboten, oder?« Da hat sie recht, technisch gesehen. Und jetzt hält er sich dran. Dieser Mistkerl. Dieser verdammte …!
    »Ich habe gesagt, dass ich ihn liebe. Dass ich es nicht aushalte, dass ich daran kaputtgehe. Verdammt, ich wollte doch nicht, dass er sich wirklich nicht mehr meldet. Ich will, dass er mit ihr Schluss macht. Und sich dann bei mir meldet.«
    »Männer können nun mal nicht zwischen den Zeilen lesen. Wenn du denen sagst, meld dich nicht, dann melden die sich auch nicht«, versucht mir Loretta zum zwanzigsten Mal mit Engelsgeduld zu erklären. Mir will das einfach nicht in den Kopf.
    »Was mache ich denn jetzt?«
    »Du machst mir jetzt erstmal die Tür auf.« In diesem Moment schrillt die Türglocke.
    »Was, du bist draußen?«
    »Jawoll. Mach auf. Keine Widerrede.« Na schön. Zwei Minuten später steht Loretta vor mir und breitet die Arme aus.
    »So geht das nicht weiter mit dir«, stellt sie fest, nachdem sie mich ausgiebig geknuddelt hat. »Guck dich doch mal an.« Statt mir zu erläutern, was denn nun eigentlich so schlimm an meinem Anblick ist, schiebt meine Freundin mich kurzerhand ins Badezimmer und fordert im Befehlston: »Ab unter die Dusche mit dir. Wir gehen nämlich jetzt raus.«
    »Raus?«, frage ich betreten.
    »Ja, raus. Weißt du, das ist der Teil der Welt, der sich außerhalb deiner Wohnung befindet. Da ist viel mehr Sauerstoff in der Luft als hier«, damit reißt sie energisch das Badezimmerfenster auf, »in diesem Pumakäfig muss man ja Depressionen kriegen.« Ich nöle ein bisschen rum, aber schließlich schafft Loretta es doch, mich aus der Wohnung zu schleppen. Als wir aus der Haustür treten, blinzele ich angesichts des hellen Lichts geblendet und krame in meiner Handtasche nach der Sonnenbrille. Dann seufze ich tief.
    »Was ist denn los?«
    »An dem Tag, als Gregor und ich uns das erste Mal geküsst haben …«
    »Ja?«
    »Da war auch so schönes Wetter.« Loretta verdreht die Augen und zieht mich mit sich in Richtung ihres dunkelroten Mazda MX5, den sie mal wieder im Parkverbot abgestellt hat.
    »Tu mir

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