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Zauberkusse

Zauberkusse

Titel: Zauberkusse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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Gregor vor mir auf den Knien niedergelassen, um dort weiterzumachen, wo er eben im Bett aufgehört hat.
    »Was ist denn los«, fragt Loretta, als ich einen unterdrückten Schrei ausstoße und ich schiebe Gregors Kopf energisch weg. Schelmisch grinst er mich von unten herauf an.
    »Ach, nichts. Ich habe nur …« So schnell fällt mir einfach keine Ausrede ein, aber da fährt Loretta auch schon fort:
    »Ich biege gerade in deine Straße ein. Spring schon mal unter die Dusche, ich komme ja mit meinem Zweitschlüssel rein.« Noch bevor ich etwas erwidern kann, hat Loretta aufgelegt. Ratlos sehe ich auf Gregor herunter, dann kommt endlich Leben in mich und ich ziehe ihn auf die Füße.
    »Du musst sofort verschwinden!« Hektisch sammele ich seine im Schlafzimmer verstreuten Klamotten auf und werfe sie ihm zu.
    »Häh?«
    »Loretta darf dich auf keinen Fall hier sehen«, erkläre ich ihm ungeduldig.
    »Und warum nicht?«
    »Weil ich ihr nichts davon erzählt habe, dass wir wieder zusammen sind. Weil sie mich vermutlich einweisen lassen würde, wenn sie es wüsste.« Gregor, der gerade seine Boxershorts hochgezogen hat, hält mitten in der Bewegung inne und sieht mich beleidigt an. »Jetzt guck nicht so. Wenn ich bei klarem Verstand wäre, würde ich mich vermutlich selbst einweisen«, herrsche ich ihn an. »Nun mach schon, sie ist in diesem Moment im Treppenhaus.«
    »Ich komme mir ein bisschen so vor, als käme dein Ehemann vorzeitig nach Hause«, grinst Gregor und zieht sich das T-Shirt über den Kopf.
    »Vielleicht solltest du keine Scherze über Ehepartner machen«, sage ich spitz und sammele in Windeseile drei aufgerissene Kondompackungen vom Boden auf. Fix und fertig angezogen steht Gregor vor mir und wirft mir einen prüfenden Blick zu:
    »Du bist noch so richtig sauer auf mich«, stellt er fest.
    »Können wir da ein anderes Mal drüber reden?«, bitte ich ihn und überlege dabei fieberhaft, wie ich ihn aus der Wohnung herausschmuggeln kann, ohne dass er Loretta in die Arme läuft.
    »Ich liebe dich, Luzie. Was soll ich denn noch tun, damit du mir das glaubst?«, fragt Gregor und umschlingt mich mit beiden Armen. In diesem Moment dreht sich ein Schlüssel im Schloss und ich gerate in Panik.
    »Ich glaube es dir, wenn du dich jetzt auf der Stelle in Luft auflöst«, wispere ich aufgeregt, aber da Gregor keine Anstalten macht, dieser Aufforderung Folge zu leisten, sehe ich mich suchend im Schlafzimmer um. Mein Blick fällt auf den Wandschrank. Was für ein Klischee, aber das kann ich jetzt auch nicht ändern. Als Gregor meine Absicht erkennt, schüttelt er heftig den Kopf:
    »Das ist doch nicht dein Ernst«, stöhnt er. Draußen im Flur öffnet sich die Wohnungstür und Lorettas Pfennigabsätze klappern auf dem Laminatfußboden. Entschlossen drängele ich Gregor in den Paxnexus und muss verwundert feststellen, dass er darin noch nicht einmal aufrecht stehen kann. Da ist Ikea aber ein schwerer Fehler unterlaufen. Ob ich doch das Modell Leksvik hätte nehmen sollen?
    »Kopf einziehen«, befehle ich und schließe die Schranktür gerade noch rechtzeitig, als Loretta hereinkommt.
    »Du bist ja immer noch nicht unter der Dusche, jetzt aber hopp hopp«, treibt sie mich an und umarmt mich. In diesem Moment wird mir bewusst, dass es eine schlechte Entscheidung war, Gregor im Schrank zu verstecken. Und dabei denke ich nicht an den Haltungsschaden, den er sich im Paxnexus vermutlich zuziehen wird. Aber wie konnte ich vergessen, dass Loretta für ihr Leben gerne in fremden Kleiderschränken herumwühlt? Wenn ich sie jetzt allein lasse, um unter die Dusche zu gehen, dann fliegt meine Beziehung zu Gregor sofort auf. Also:
    »Ich dusche lieber, wenn wir zurück sind.«
    »Ehrlich?« Zweifelnd lässt sie ihren Blick über mich wandern. »Nichts für ungut, aber deine Haare sehen hinten aus wie ein Vogelnest.« Erschrocken greife ich mir an den Hinterkopf und spüre das wattige Haarknäuel, das sich immer bildet, wenn man, nun ja, lange auf dem Rücken liegend über das Kissen schubbert. »So sehen meine Haare immer aus, wenn ich Sex hatte«, kichert Loretta und fährt sich durch ihren schwarzen Kurzhaarschnitt.
    »Ich schlafe in letzter Zeit unruhig«, rede ich mich heraus, während ich heftig an meinen Haaren zerre, um die Kletten zu entwirren.
    »Jetzt dusch halt schnell, so lange kann Thekla wirklich noch warten«, meint Loretta und lässt sich auf mein Bett fallen. Doch ich schüttele energisch den Kopf und steige kurz

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