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Zehntausend Fallen (German Edition)

Zehntausend Fallen (German Edition)

Titel: Zehntausend Fallen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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Lästig, fand Hasels.
    Fünf Minuten später stand Roberta mit einem Zettel vor Hasels. »Der Anruf kam von einer Ellen Faber. Sie ist auf keiner der Listen mit Landwirten in diesem Planquadrat verzeichnet.«
    Hasels verdrehte die Augen. »Wer ist sie dann, zum Teufel? Muss ich jede Information extra bestellen?«
    Roberta zog ab, um bald darauf mit einem neuen Zettel zu erscheinen.
    »Sie ist eine Expolizistin«, las Roberta vor.
    Das gefiel Hasels ganz und gar nicht.
    »Anschrift«, befahl er, »und die ip -Adresse ihres Computers. Aber schnell!«
    Während Roberta sich aufmachte, um die gewünschten Informationen zu besorgen, rief Hasels ein spezielles Computerprogramm auf. Er tippte die Handynummer von Ellen in ein Feld und wählte das Menü »Analyse«. Ungeduldig verfolgte Hasels den Fortschrittsbalken, der sich langsam von links nach rechts auffüllte. Normalerweise hätte er jetzt schon die Handymarke und die Softwareversion angezeigt bekommen, was die Ausgangsbasis für weiter gehende Manipulationen war. Nichts. Der Balken quälte sich weiter voran. Am Ende angekommen erschien die Meldung:
    Keine Analyse möglich.
    »Scheiße!«, fluchte Hasels vor sich hin. Der Anruf war von einem Handy gekommen, das man nicht von außen anzapfen konnte. Das war selten – und damit verdächtig.
    Übel gelaunt riss Hasels Roberta den neuen Zettel aus der Hand, bevor sie ihn vorlesen konnte. Er tippte die ip -Adresse in ein weiteres Programm, das auf das Eindringen in fremde Rechner spezialisiert war. Er musste einen Moment warten, was seine Laune nicht besserte. Wieder nichts.
    » verdammt noch mal ! Was soll dieser Mist?« Jetzt wurde es lästig.
    »Könnten wir nicht von außen ...«, versuchte Roberta einen Vorschlag.
    Hasels ließ sie nicht ausreden. »Natürlich können wir sie von außen beobachten, aber das kann ich nicht leiden. Ich will sofort und selbst herausfinden, was los ist.«
    Roberta zuckte die Schultern. Hasels sah es nicht. Er tippte bereits neue Befehle in seinen Rechner. »So leicht entwischst du uns nicht«, murmelte er dabei.
    Nach einiger Zeit lehnte er sich zurück. Er hatte auf den Servern, über die Ellen Faber ins Internet ging, einige kleine Programme installiert, die die Internetaktivitäten ihres Rechner s auswerteten und auch zukünftig protokollierten. Damit konnte er zwar nicht auf ihren Computer zugreifen, aber immerhin sehen, was sie im Internet trieb. Auf seinem Bildschirm baute sich eine Liste mit Internetadressen von Seiten auf, die Ellen besucht hatte.
    »Sie recherchiert über Saatogo«, murmelte Hasels. »Sie ruft eine ganze Reihe kritischer Seiten auf.«
    Hasels ließ seinen Rechner jedes Detail aufzeichnen. Dann wandte er sich wieder an Roberta, die schon mehr als ungeduldig wartete. »Du wirst mir ein Dossier über diese Ellen Faber zusammenstellen. Sofort.«
    »Aber ...«
    Hasels wusste, dass Roberta viel Wert auf ihren Feierabend legte, zumal sie heute schon um einiges länger geblieben war.
    »Wenn ein Planquadrat auf Rot steht, gibt es keinen Feierabend.«
    Damit wandte sich Hasels der Übersicht zu und setzte p er manueller Steuerung das Feld T18 auf Rot. Dann griff er zum Telefon und rief eine Nummer an, die auf dem Feld vermerkt war.
    »Wir haben eine kritische Person«, sagte er in den Hörer. Er nannte Ellens Namen und Adresse. »Beobachten und alles herausfinden, was möglich ist. Report umgehend an mich.«
    Hasels wandte sich wieder der Liste mit den besuchten Internetseiten zu. Die letzte Seite war die einer örtlichen Zeitung.
    »Ich weiß, was du vorhast, Mädchen«, sagte Hasels zu sich selbst, »aber diesen Spaß werde ich dir verderben.«
    Seinen Plan zu realisieren würde ihn eine gute halbe Stunde Zeit kosten, aber die Vorstellung, Ellen dadurch ins Leere laufen zu lassen, war ihm diesen Aufwand wert.

6
    Nachdem Ellen am nächsten Tag ihre Blutproben abgeliefert hatte, machte sie einen kleinen Abstecher zum Märkischen Tageblatt. Das war die Nachrichtenquelle der Umgebung. Selbst kleinste Ereignisse fanden ihren Platz, und wenn es nur ein Dreizeiler im Lokalteil war. Wenn ihre Vermutung stimmte, dann war Andreas Schubert möglicherweise kein Einzelfall.
    Kurz vor dem Eingang blieb Ellen stehen und rekapitulierte die Geschichte, die ihr den Zugang zum Archiv verschaffen sollte. Falls das wider Erwarten nicht ge lang, hatte sie noch einen Plan B in Reserve. So vorbereitet trat Ellen in die Eingangshalle und auf die Dame an der Rezeption zu. Ellen kam nicht

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