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Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Titel: Zeig Gefühl, Darling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Tochter verschwunden war, und flüsterte: „Das ist ein schrecklicher Spitzname. Wahrscheinlich das Werk ihrer Mutter, was Grund genug für mich ist, nicht ihrem Beispiel zu folgen.“ Dalton schaute sich erneut in der Bar um und verzog das Gesicht. „Außerdem hat sie etwas Besseres verdient als das hier, und es ist meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass sie es bekommt. Sie trägt schlampige Kleidung und arbeitet in einer Bruchbude. Dabei sollte sie die Möglichkeit haben, eine junge Dame zu sein. Die Sorge um sie wird mich noch ins Grab bringen, wenn ich dauernd daran denken muss, dass sie hier arbeitet. Aber jetzt kann ich ihr ja helfen. Sie kann diese Bar verkaufen und sich stattdessen ein respektables Esslokal oder so etwas zulegen. Oder sie arbeitet für mich in meinem Juweliergeschäft.“ Sein Gesicht hellte sich bei dieser Vorstellung auf. „Ich hätte sie gern dort.“
    „Du bist ein wenig voreilig, findest du nicht?“
    „Von wegen! Sie hat etwas Besseres verdient, als an einem Ort wie diesem zu arbeiten.“
    Die plötzliche Stille war förmlich greifbar. Harry drehte sich um und entdeckte Charlie, die mit einem Tablett mit Kaffee, Bechern, Milch und Zucker hinter ihnen stand. Ihre Lippen waren zu einer schmalen Linie zusammengepresst.
    Harry und Dalton standen beide nervös auf. Dalton nahm ihr umständlich das Tablett ab und bot ihr einen Stuhl. Als sie sich setzte, tätschelte Harry ihren Arm, doch sie schüttelte seine Hand ab. Dalton goss allen Kaffee ein, während Charlie ihn finster beobachtete.
    „Jill sieht dir sehr ähnlich.“
    Ihr beherrschter Ton beruhigte Dalton. Doch Harry ließ sich keine Sekunde lang täuschen. Sie führte etwas im Schilde, und es würde sicher nichts Erfreuliches sein. Er räusperte sich. „Ihr habt alle die gleichen blauen Augen.“
    Dalton grinste. „Ich kann es kaum erwarten, Jill zu sehen. Nach allem, was Harry mir berichtet hat, ist sie reizend und sieht mir überhaupt nicht ähnlich.“
    Charlie schüttelte den Kopf. „Ihr habt beide die gleiche Haarfarbe und das gleiche Lächeln. Und denselben Gesichtsausdruck, wenn ihr euch schuldig fühlt.“ Sie ignorierte Daltons fragenden Blick. „Ich sehe mehr wie meine Mutter aus.“
    „Das stimmt. Sie war wunderschön.“
    „Am Ende nicht mehr. Sie hat ein hartes Leben geführt, trank immer zu viel, rauchte, schlief ständig zu wenig. Sie bekam ein Lungenemphysem und musste an ein Sauerstoffgerät angeschlossen werden. Sie hasste es, denn sie fühlte sich alt mit dem Gerät. Aber da sie ständig müde war, benutzte sie es, wenn es unbedingt notwendig war. Eines Tages bekam sie eine Lungenentzündung und starb.“
    Charlie berichtete die Fakten nüchtern, als sei nicht sie selbst betroffen gewesen, sondern jemand anderes. Ohne sich dessen bewusst zu sein, ergriff Harry ihre Hand. Sie drückte sie, ließ Dalton jedoch nicht aus den Augen.
    „Diese ‚Bruchbude‘ hat es mir ermöglicht, ihre Beerdigung zu bezahlen“, fuhr Charlie fort. „Sie ernährte außerdem in all den Jahren mich und meine Schwester, als ich keine Ahnung hatte, wo du warst. Und sie ermöglichte mir meine Freiheit.“
    Dalton wirkte betroffen und wiederholte beinah vorsichtig: „Freiheit?“
    Charlie zuckte mit den Schultern. „Ich bin die Tochter meiner Mutter. Dachtest du, sie hätte mir nichts erzählt? Ich wusste, dass sie dich betrogen hatte, und ich habe mir all ihre Gründe angehört, weshalb du ihr hättest verzeihen sollen. Sie gab dir die ganze Schuld, weil du nicht oft genug da gewesen bist. Aber selbst wenn sie es mir nicht erzählt hätte, hätte jeder, der nicht ganz dumm ist, ihren Charakter durchschaut, und eine Tochter allemal. Wie kommst du also darauf, dass ich anders bin?“
    „Nun, ich habe nie geglaubt … Ich meine, das wollte ich damit nicht andeuten …“, stammelte Dalton.
    Charlie nahm Harrys Arm und drückte ihn an ihre Brüste. Harry starrte sie völlig überrumpelt an. Sie lachte. „Das hat Harry dir nicht erzählt, was? Na klar, er ist ja auch ein echter Gentleman.“
    Sie beugte sich zu ihm herüber und küsste ihn auf die Wange. Harry nahm sich vor, ihr bei nächster Gelegenheit den Hals umzudrehen. „Charlie …“
    „Ich weiß deine Bemühungen zu schätzen, Harry. Aber ob Dalton es nun gefällt oder nicht, die Bar passt zu mir. Du weißt genau, dass ich in einem normalen, geregelten Job verrückt werden würde. Außerdem schmeicheln mir die Männer hier ständig – wenn sie nicht zu betrunken sind,

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