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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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die Schnurrhaare gespannt.
    Mohnfrost lief etwas abseits von ihm mit zuckender Nase auf und ab.
    Er sah sie an. »Irgendwas Verdächtiges?«
    Sie wollte gerade antworten, als wenige Schwanzlängen vor ihnen ein Busch raschelte. Sie erstarrte.
    Ein lautloser Schatten näherte sich.
    Nachtwolke!
    »Angr…« Löwenpfotes Alarmruf brach ab, als Hasensprung unter einem Brombeerbusch hervorgeschossen kam und ihn zu Boden streckte. Löwenpfote rief noch einmal und rappelte sich auf die Pfoten, während von allen Seiten WindClan-Krieger auf sie zuströmten.

13. KAPITEL
    Im Wald kam Wind auf, rüttelte an den Zweigen und ließ Blätter auf die Patrouille herabregnen, während Distelpfote ihren Clan-Gefährten durch das Unterholz folgte.
    Wie finster es ist!
    Sie sah nach oben. Kein Stern funkelte zwischen den Blättern und vor den Mond waren Wolken gezogen.
    Farnpelz’ Schwanz streifte ihre Wange. Obwohl er nur wenige Pfotenschritte vor ihr war, konnte sie ihn kaum erkennen.
    »Bleib dicht hinter mir«, flüsterte er.
    Die Patrouille bewegte sich langsam und vorsichtig durch den Wald. Die WindClan-Krieger konnten sich überall verstecken und nur darauf warten, dass sie vorbeikamen.
    »Autsch!« Mausbarts ersticktes Jaulen hatte Distelpfote erschreckt.
    »Ist alles in Ordnung?«, fauchte sie leise über ihre Schulter.
    »Eine Ranke hat mich im Auge gekratzt.«
    Distelpfote blieb stehen und bemühte sich, trotz der Dunkelheit Mausbarts Kratzer zu untersuchen. Blut quoll unter seinem Auge hervor und geschwollen war es auch schon.
    Mausbart wischte die Blutstropfen mit der Pfote weg. »Wird nicht so schlimm sein«, miaute er.
    »Wo bleibt ihr denn?«, rief Farnpelz.
    Distelpfote blieb neben Mausbart, um ihn zu führen, und beschleunigte ihre Schritte. Sie fühlte sich, als würde sie ins Ungewisse rennen. Ihre Pfoten tappten auf Blättern, durch den Schlamm und anschließend über knorrige Wurzeln. Sie prüfte die Luft, mit heftig pochendem Herzen versuchte sie sich zu orientieren. So musste sich Häherpfote immer fühlen.
    Als sie harten Stein unter den Pfoten spürte, wurde ihr klar, dass sie beim alten Donnerweg angekommen sein mussten. In den Ritzen wuchs Unkraut, auf das sie aufpassen musste, um nicht zu stolpern.
    »Bleibt dicht beieinander«, riet Brombeerkralle. Distelpfote konnte nicht mehr als seinen Schatten in der Dunkelheit ausmachen. »Der WindClan wird leichtes Spiel haben, wenn er einen Überraschungsangriff plant.«
    Was hat der WindClan vor? Die Frage ging Distelpfote nicht aus dem Kopf. Wollen sie unser ganzes Territorium an sich reißen? Aber wo sollen wir dann hin? Das haben wir nicht verdient! Der DonnerClan hatte doch immer geholfen. Minka, Millie, Sturmpelz und Bach hätten als Einzelläufer zurechtkommen müssen, wenn der DonnerClan sie nicht aufgenommen hätte. Und Feuerstern hätte den DonnerClan – alle Clans – niemals retten können, wenn Blaustern ihn als Hauskätzchen nicht vor so vielen Monden aufgenommen hätte.
    Warum stellten sich die anderen Clans bloß so an?
    Weil das Gesetz der Krieger Hauskätzchen, Einzelläufer und Streuner nicht haben will.
    Als Distelpfote zu dieser traurigen Erkenntnis kam, schien der Boden unter ihren Pfoten zu schwanken. Ihr Clan hatte seit ewigen Zeiten das Gesetz der Krieger missachtet! Sie spähte nach vorn und sah die Umrisse des verlassenen Zweibeinernests, das sich gespenstisch vor dem schwarzen Himmel abzeichnete. Es sah aus, als ob es sich bewegen würde.
    »Hinterhalt!«
    Brombeerkralles Jaulen riss sie in die Wirklichkeit zurück, und sie erkannte, dass es nicht das Nest war, was sich bewegte. Es waren die Schatten der WindClan-Krieger, die sich dort bewegten. Sie strömten aus allen Öffnungen, ihre nachtgrauen Pelze schimmerten geisterhaft in der Finsternis.
    »Verteilt euch!«, befahl Brombeerkralle.
    Wohin? Distelpfote versuchte zu erkennen, in welche Richtung er mit seiner Schwanzspitze deutete, aber es war zu finster. Dann waren die WindClan-Krieger über ihn hergefallen und er verschwand vollständig in einer Menge aus schemenhaften Pelzen. Mit Entsetzen sah sie zwei Krieger – Rennpelz und Schlackenfuß – mit blutrünstig leuchtenden Augen aus der Dunkelheit auftauchen und direkt auf sie zuschleichen. Ihre Pfoten versagten den Dienst. Taumelnd ging sie zu Boden, als Krallen ihre Flanken zerkratzten, die wie Feuer brannten.
    Denk daran, was du gelernt hast!
    Wütend sprang sie auf die Pfoten und schlug mit ausgefahrenen Krallen nach ihren

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