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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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verteidigen.«
    Häherpfote sank der Mut. Wenn es so weit kam, würden sie dem WindClan die Kontrolle über das restliche Territorium überlassen müssen. Dann ging es nicht mehr darum, die Grenzen zu verteidigen. Dann würden sie kämpfen, um zu überleben. Er sehnte sich nach Feuersterns Zuspruch, dass alles wieder gut werden würde, aber der Anführer des DonnerClans war schon wieder im Kampfgetümmel untergetaucht.
    Häherpfote streckte die Schnauze in die Luft, um sich zu orientieren. Der Seewind wehte von hinten. Das Kampfgejaule von Brombeerkralles Patrouille kam von vorn. Er kroch durchs Unterholz auf den Lärm zu und tastete sich mit zuckenden Schnurrhaaren Pfote für Pfote vorsichtig weiter. Er durfte kein Risiko eingehen, nicht stolpern und sich nicht verletzen. Er musste den Zweiten Anführer des Clans warnen.
    Vögel regten sich in den Bäumen, zwitscherten aufgeregt wegen der ungewohnten Kampfgeräusche im Wald. Die Luft schmeckte jetzt wärmer. Bald würde der Morgen dämmern.
    Häherpfote rutschten die Pfoten weg, plötzlich fiel vor ihm der Boden steil ab. Mit ausgefahrenen Krallen schlidderte er den Hang hinab, halb tastend, halb stolpernd, bis er von einem Farn am Fuß der Senke aufgehalten wurde. Nur wenige Schwanzlängen vor ihm scharrten Krallen über Fels. Katzen fauchten und jaulten und die Luft roch nach Blut.
    Und nach Fisch. Der FlussClan war schon da. Er hatte Brombeerkralles Patrouille zu spät erreicht!
    Häherpfote schwankte, als ihm die Erschöpfung seiner Clan-Gefährten entgegenschlug. Sie würden die Stellung nicht mehr lange halten können.
    »Häherpfote?« Distelpfote kroch durch den Farn auf ihn zu. »Meine Nase hat mich also nicht getäuscht.« Ihr Miauen war kaum zu verstehen und ihr Pelz roch nach Blut. Er hatte noch nie erlebt, dass sie dem Zusammenbruch so nahe war und sich trotzdem mit aller Entschlossenheit aufrecht hielt.
    Ich hätte Kräuter mitbringen sollen, um sie zu stärken.
    »Was machst du hier?«, keuchte sie.
    »Ich bin gekommen, um euch zu warnen, weil sich der FlussClan dem WindClan angeschlossen hat.«
    »Danke, aber das wissen wir schon«, miaute sie erbittert. Plötzlich stieß sie ihn zurück. »Versteck dich!« Pfoten kamen auf sie zugetappt. Häherpfote roch, dass sich ein FlussClan-Kater näherte.
    Ein Knurren grollte in Distelpfotes Kehle. Häherpfote spürte die Kraft und Energie, die unter dem Pelz des Kriegers pulsierte. Es war ein ungleicher Kampf! Distelpfote war erschöpft. Er musste ihr helfen. Er duckte sich neben ihr, dem Kater zugewandt, und scharrte mit den Krallen am Boden.
    Dann erstarrte er. Ein neuer Geruch wehte auf ihn zu.
    SchattenClan! Bernsteinpelz kämpfte in Brombeerkralles Nähe. Hatte sich der SchattenClan ebenfalls gegen sie gewandt?
    Pfoten trommelten über den Donnerweg. Mehr SchattenClan-Krieger!
    Häherpfote spürte, wie eine Woge der Verzweiflung über ihm zusammenbrach. Wie sollten sie sich gegen drei Clans zur Wehr setzen? Hatte sich der SternenClan vollends von ihnen abgewandt? Er taumelte rückwärts in den Farn. Es gab nichts, was er tun konnte, um seinen Clan zu retten.
    Fell streifte seinen Pelz. Bernsteinpelz war neben ihm aufgetaucht. »Was suchst du hier?«, wollte sie wissen.
    Häherpfote holte mit einer Vorderpfote aus, zielte auf ihre Schnauze, Wut rumorte in seinem Bauch. »Wie kannst du es wagen, deinesgleichen anzugreifen?«
    Sie wehrte seinen Schlag mit einer Pfote ab. »Wir sind gekommen, um euch zu helfen«, fauchte sie. »Distelpfote hat uns geholt!« Sie stieß ihn tiefer in den Farn. »Geh ins Lager zurück und pass auf, dass dir nichts passiert!«
    »Und Distelpfote?«
    »Schlangenschweif und Fleckenpfote werden sich um sie kümmern.«
    Häherpfote prüfte die Luft. Zwei SchattenClan-Katzen kämpften jetzt an Distelpfotes Seite, ihre Gerüche vermischten sich mit dem fauligen Fischgestank des FlussClan-Angreifers.
    »Geh jetzt!«, drängte Bernsteinpelz. Sie drehte sich um und wollte sich wieder ins Gefecht stürzen, aber Häherpfote presste ihr eine Pfote an die Flanke.
    »Feuerstern braucht an der WindClan-Grenze Verstärkung und Borkenpelz kann sich beim See gerade noch halten.«
    »Ich werde ihnen Krieger schicken«, versprach Bernsteinpelz. Im Farn raschelte es, als sie innehielt. »Warte«, flüsterte sie. »Nimm Mausbart mit. Er hat eine Verletzung am Auge.« Sie sprang davon und kehrte wenig später mit dem jungen Krieger zurück.
    »Ich will bleiben und weiterkämpfen«, protestierte

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