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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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die Ohren, hörte Geschrei vom Ufer. Der See. Dort würde er zuerst nachsehen. Bei dem Gejaule musste es Verletzte geben.
    Er folgte dem Geruch des Wassers, rutschte aus, als er den Hang zur niedrigen Klippe erreicht hatte. Er näherte sich dem Kamm und hörte auf der anderen Seite jemanden knurren. Ein Körper schlug auf dem Boden auf. Häherpfote prüfte die Luft, er roch Ampferschweif und Honigfarn. Honigfarn fauchte und Krallen zerrissen Fell. Ein Jaulen durchschnitt die Luft, dann raschelten Pfoten im Laub auf dem Waldboden. Gegen wen kämpften sie?
    Er prüfte noch einmal die Luft, auf der Suche nach WindClan-Geruch. Aber es roch hier anders. Wässrig und ein bisschen nach Fisch.
    FlussClan-Krieger!
    Sie waren zu zweit, wie ihm seine Nase sagte.
    Beim SternenClan, was haben die denn hier zu suchen?
    Tief geduckt schlich er näher, schnupperte sich unter einem Johannisbeerstrauch hindurch. Die weichen Blätter streiften seinen Pelz. Sie müssten für ausreichende Deckung sorgen. Er schob sich weiter vor, sorgsam darauf achtend, dass er den Busch nicht zum Rascheln brachte.
    Eine der Katzen verhöhnte Honigfarn. »Und du willst eine Kriegerin sein?«
    »Und du hältst dich wahrscheinlich für eine Katze!«, konterte Honigfarn. Pelz streifte Pelz, dann rollten die beiden Katzen über den Boden.
    »Das ist mir zu einfach«, fauchte die andere FlussClan-Katze.
    Ampferschweif jaulte auf vor Schmerz.
    Kühle Luft wehte Häherpfote um die Schnauze. Dann stieg ihm kräftiger Fischgeruch in die Nase. Er stieß einen Kriegsschrei aus, schoss vor und stürzte sich mit ausgefahrenen Krallen auf den glatten Pelz.
    Der FlussClan-Kater jaulte überrascht auf.
    »Danke dir, Häherpfote!«, rief Ampferschweif.
    Häherpfote zog sich wieder zurück, während seine Clan-Gefährtinnen die Angreifer attackierten. Plötzlich hörte er Pfoten verzweifelt strampeln. Jetzt waren die FlussClan-Katzen in der Defensive.
    »Habt wohl geglaubt, wir wären leichte Beute für euch?« Auf Honigfarns Ausruf folgte der Schmerzensschrei des einen FlussClan-Kriegers.
    »Sie ergreifen die Flucht!«, jubelte Ampferschweif.
    »Jagen wir sie nach Hause!«, rief Honigfarn und nahm mit donnernden Pfoten die Verfolgung der flüchtenden Krieger auf.
    »Autsch!«, miaute Ampferschweif, die ihr folgen wollte, aber stolperte und aufgeben musste.
    Häherpfote kam aus seinem Busch gesaust. »Was ist passiert?«
    »Ich habe mir eine Pfote vertreten!«
    Er schnupperte an der Vorderpfote, die sie ihm unsicher hinstreckte. Sie war heiß, aber nicht dick. Vorsichtig nahm er sie zwischen die Zähne und hob sie an. Dann schüttelte er sie ein wenig.
    Ampferschweif schnappte nach Luft, schrie aber nicht auf.
    Häherpfote setzte die Pfote behutsam wieder ab, dann sagte er: »Gebrochen ist nichts, aber du musst zum Lager zurück.«
    »Ich kann doch jetzt nicht zurück!«, miaute Ampferschweif verzweifelt. »Der FlussClan hat sich dem Kampf angeschlossen! Unten am Ufer sind noch mehr von ihnen. Sie haben uns von hinten angegriffen, während wir vorn den WindClan abwehren mussten.« Ihr Miauen war voller Wut. »Dabei haben wir ihnen so oft geholfen! Warum wollen sie uns aus unserem Zuhause verjagen?«
    Häherpfote wusste darauf keine Antwort. Er wusste überhaupt nicht, warum das alles passierte, und der SternenClan hatte auch nichts erklärt.
    »Honigfarn ist unverletzt?«, fragte er.
    »Sie hat ein paar Schrammen«, antwortete Ampferschweif. »Sobald sie die beiden losgeworden ist, wird sie zur Patrouille zurückkehren.« Sie wandte sich zum Gehen. »Ich sollte das Gleiche tun.«
    Blitzschnell sauste Häherpfote vor, um ihr den Weg zu versperren, aber das war gar nicht nötig. Als sie versuchte, ihre verletzte Pfote zu belasten, stockte ihr vor Schmerz der Atem.
    »Sehen wir zu, dass deine Pfote versorgt wird«, miaute Häherpfote. Er presste sich an ihre Schulter und führte sie die Böschung hinauf Richtung Felsenkessel. Wehmütig erinnerte er sich daran, wie er Rußpfote nach ihrem Unfall bei der Prüfung auf die gleiche Weise geholfen hatte. Monde schienen seither vergangen.
    Keuchend näherten sie sich dem Lager, Häherpfote schwankte unter Ampferschweifs Gewicht. Er war erleichtert, als er hörte, dass Graustreif auf sie zugesprungen kam.
    »Ab hier übernehme ich.« Der graue Krieger schob ihn mit der Schnauze beiseite und stützte Ampferschweif bei den letzten Pfotenschritten ins Lager.
    Blattsee eilte ihnen mit Beinwellbündeln im Maul entgegen. »Leg dich hier

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