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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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schmerzerfüllten, überraschten Schrei zerschmettert. Ohne ein weiteres Wort rannten er und Vorsicht auf ihre Waffen zu, machten kehrt und liefen zu den Ottern.
    »Was ist los?« fragte er atemlos, als sie mit Weegee praktisch zusammenstießen. Es war Mudge, der Antwort gab. Er lehnte gegen einen Strauch und hielt sich den rechten Fuß. »Bin über dieses verdammte Ding gestolpert, bin ich, aber es tut nich mehr weh. nein, tut es nich.«
    Jon-Tom sah zu Boden. Worüber Mudge in dem schwachen Licht gestolpert war, war ein mittelgroßer nimmelblauer Samsonite-Koffer. Ein zweiter Koffer lag daneben, halb im Sand vergraben.
    »Wir haben die nicht schon früher bemerkt, weil sie hier durch das Grünzeug rübergekommen sind«, meinte Weegee.
    »Sie müssen nahe genug bei uns gestanden haben, um mit demselben Banngesang befördert zu werden, Jon-Tom.«
    »Einer davon stand direkt rechts neben meinem Fuß, als ich im Laster mit dem Singen begann.« Er wollte einen der Koffer aufnehmen, doch Mudge war schneller und machte sich über die Schlösser her.
    Die hundert Pfund Kokain lagen immer noch sauber verpackt in ihren Plastiksäcken.
    Mudge vollführte einen Freudentanz um die Koffer.
    »Mudge, wir können diesen Dreck nicht behalten.«
    Mitten im Sprung beendete der Otter seinen Tanz und starrte ihn fassungslos im Mondlicht an. »Nich be'alten können? Was, zum Teufel, sagst du da, von wegen nich be'alten können? Willste es etwa zurück durch die 'öhle schleppen, damit wir es diesen liebenswürdigen Burschen zurückgeben, die uns in die Sklaverei verkaufen und dich töten wollten?«
    »Natürlich nicht. Aber wir können es auch nicht behalten. Es ist zu verdammt gefährlich.«
    »Ach, Freund meines 'erzens«, stöhnte der Otter, »jetzt komm dem armen Mudge doch bloß nich wieder moralisch. Nich ausgerechnet jetzt.« Er nahm einen Beutel des weißen Pulvers auf. »Weißt du eigentlich, was dieses Zeug 'ier wert is? Da gibt's Leute in Orten wie Snarken und Polastrindu, die sich für 'ne Prise davon mächtig viel Zaster aus der Nase zie'en lassen würden, sozusagen. Weegee und ich, wir brauchten keinen einzigen Tag unseres Lebens mehr zu arbeiten.«
    Jon-Tom blieb eisern. »Ich habe mir nicht meinen Weg zurück in diese Welt erkämpft und habe auch nicht gelernt, wie man ein Bannsänger wird, um mich dann dazu herabzulassen, mit Drogen zu handeln.«
    »Prima! Dann laß mich mich dazu 'erablassen. Ich bin 'n 'übsch ordentlicher 'erablasser, bin ich. Bin der verdammt beste 'erablasser, den du je gese'en 'äst. Is sowieso nich ganz allein deine Entscheidung. Das 'ier is schließlich kein Königreich, und du bist kein gottverdammter Kaiser.«
    »Das weiß ich selbst.«
    »Wir anderen 'aben genausoviel Anrecht auf diese Beutel wie du. Wir 'aben gottverdammt genug durchmachen müssen, um sie uns zu verdienen.«
    »Es ist nicht die Frage, wer ein Anrecht darauf hat, Mudge. Es ist vielmehr eine Frage, was Recht ist und was nicht. Die Leute deiner Welt sind solche starken Drogen nicht gewöhnt.«
    »Wo'er, zum Teufel, willste das denn wissen? Da könnte ich dir aber 'n paar Geschichten erzählen.«
    Jon-Tom versuchte es auf eine andere Art. »Na ja, an diese Sorte von Drogen sind sie eben nicht gewöhnt.«
    Der Otter stieß ein Schnauben aus. »Stecherschweiß bleibt Stecherschweiß, egal, aus welcher Welt er stammt.«
    »Mudge, dieses Zeug ist gefährlich. Ich will mit einem Verkauf nichts zu tun haben.«
    »Kein Problem, Kumpel. Ich kümmere mich schon allein darum.«
    »Jon-Tom hat recht, Mudge.«
    Der Otter wirbelte herum und starrte Weegee an. »Was soll das 'eißen, er 'at recht, Liebchen? Der 'at noch nie recht ge'abt, seit er aus dem Schoß seiner Mutter 'ervorgekrochen is, und ich meine, daß er seitdem von Tag zu Tag noch weniger recht 'at.«
    Sie zeigte auf die Koffer. »Wenn er sagt, daß es gefährlich ist, dann neige ich dazu, ihm recht zu geben. Schließlich stammt das Zeug aus seiner Welt und nicht aus unserer.«
    »Aber Liebchen«, flehte Mudge, »siehst du denn nich, was das für uns bedeuten könnte?«
    »Ich glaube schon, ja, Mudge. Aber ich habe nicht jene Sorte von Leben geführt, die du kennst.« Sie sah Jon-Tom entschuldigend an. »Nicht jeder Otter ist ein unverbesserlicher Hedonist wie mein süßer kleiner Mudge. Manche von uns verfolgen höhere Ziele und besitzen einen Hauch von Moral.« Mit einem eindringlichen Blick musterte sie ihren Geliebten.
    »Weißt du, was wir mit diesem andersweltlichen Gift

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