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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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dieser alten Fernsehshow, die noch immer landesweit viel von den Syndikaten vertrieben wurde, diese, wie hieß es noch gleich - Berreta oder so. Nein, das war eine Kanone. Und jede Tiernummer, die er jemals gesehen hatte, verlangte einen Trainer, der die Stichworte gab. So etwas wie einen spontanen Tierauftritt gab es einfach nicht. Alle mußten sie gesteuert werden. Und doch behaupteten diese beiden, daß ihr Vieh allein auftreten könnte. Durfte er es wirklich riskieren, die fünf Minuten, die eine Überprüfung kosten würde, nicht zu investieren?
    Cruz sah, wie er schwankte. »Hör zu, der Vogel ist draußen, hinten auf dem Laster. Du brauchst bloß mitzukommen und ihn dir anzuschauen.« Er flehte und versuchte gleichzeitig, es nicht zu tun. »Ich verspreche dir, Lenny, wenn du ihn erst einmal gesehen und gehört hast, sage ich kein weiteres Wort mehr. Das wird auch gar nicht mehr nötig sein.«
    »Ist das wirklich ein Versprechen?«
    »Ein Versprechen. Ich schwöre es.«
    Der Agent seufzte und erhob sich hinter seinem Schreibtisch.
    »Ihr Jungs solltet lieber nicht meine Zeit vergeuden. Und versucht bloß nicht, mich mit einem versteckten Mikrofon hereinzulegen oder so. Ich kenne jeden Dreck in- und auswendig.«
    »Keine Tricks, Lenny.«
    Er folgte ihnen zur Tür. »Ich verstehe euch irgendwie nicht. Wie Dompteure seht ihr nicht aus.«
    »Sind wir auch nicht«, bestätigte Cruz freundlich.
    »Wir haben den Vogel nur gewissermaßen erworben.! Als Bezahlung für eine Schuld.« Ach, zum Teufel damit, dachte er.
    »Wir haben einen Burschen mitgenommen, und er hat uns mit dem Papagei bezahlt.«
    »Einfach so erworben, eh?« Nun, das würde keine Rolle spielen. Alles, was eine Rolle spielte, war die Frage, ob die Nummer die Geldsäcke aus Topeka in Erstaunen versetzen würde oder nicht.
    Sie kamen ins Vorzimmer, und er sagte seiner Sekretärin, daß er in wenigen Minuten zurück sei, und sie solle dafür sorgen, daß die jonglierenden Tänzerinnen erst wieder gingen, nachdem er ihre Nummer hatte begutachten können. Zwischen Cruz und Manco gehend, schlenderte er durch den Hauptsaal des Casinos, vorbei an scheppernden Münzautomaten und den intensiven, geistesabwesenden Blicken der Vierteldollarspieler. Sie traten aus der marmorgetäfelten Empfangshalle.
    Draußen am Rande des großen Parkplatzes blieb er mißtrauisch stehen. »Wo ist denn überhaupt euer Laster?« Nicht daß er sehr viel Bargeld bei sich gehabt hätte, aber Vorsicht zahlt sich immer aus. Die beiden Jungs waren schließlich nicht von der Sonntagsschule.
    »Immer mit der Ruhe, Mann!« Cruz zeigte auf die gegenüberliegende Ecke des Parkplatzes. »Er steht dort drüben.«
    Der Lastwagen parkte mutterseelenallein neben mehreren großen Geschäftsgebäuden, die auf dem Grundstück neben dem Casino standen. Es gab eine Bank und einen großen Drugstore- Komplex, dann ein weiteres Casino. Alles war hell erleuchtet.
    »Warum habt ihr den Vogel nicht einfach in mein Büro gebracht?« wollte der Agent wissen, als er über eine große Pfütze sprang.
    »Ich sagte doch, daß er groß ist.« Cruz sprang über dieselbe Pfütze. »Und außerdem, na ja, wenn redet, ist er manchmal ein bißchen derb.«
    Der Agent überlegte. Ein paar Schimpfwörter würden einer Nummer mit einem sprechenden Vogel nichts schaden. Nicht in Vegas. »Was kann er denn noch alles sagen?«
    »Ich sage es dir doch, Mann. So ziemlich alles, was du dir nur denken kannst. Wer immer ihn abgerichtet hat, wußte verdammt genau, was er tat. Er hört sich an wie ein richtiger Mensch.« Sie kamen zu dem Laster. Als sie hinten um das Fahrzeug schritten, bekam Cruz plötzlich Gesichtsausdruck eines Mannes, dessen Stirn soeben Bekanntschaft mit einer Rohrzange gemacht hatte. Der Verschlag des Lasters war aufgerollt. Fluchend kletterte er hinein. Der Agent konnte hören, wie Möbelstücke umhergeworfen wurden. »Stimmt etwas nicht?« fragte er das andere Mitglied des Zweiergespanns milde.
    »Wir haben Tür nicht aufgelassen. He, Cruz, ich dachte, du abgeschlossen.«
    »Abgeschlossen?« Die Stimme des anderen Mannes hallte im Inneren des Fahrzeugs wieder. »Wozu abschließen? Damit niemand dieses Gerumpel klaut? Ich kann keine Stricke finden, also hat er sich hier drinnen auch nicht befreit. Vielleicht ist jemand neugierig geworden, hat die Tür aufgerollt und er ist hinausgehopst.« Er sprang von dem Laster, mit seinen Blicken den-Parkplatz absuchend, der Agent war vergessen. »Er muß irgendwo hier in der

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