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Zeit der Jaeger

Zeit der Jaeger

Titel: Zeit der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bill
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Systeme zur Auswahl, und er kommt ausgerechnet hier zuerst nach unten?«
    »Du meinst fünfundzwanzig. Unsere Enklave auf Castor zählt nicht wirklich, frapos?«
    »Du weißt, was ich meine, o Erhabener Besitzer unendlicher Weisheit. Hat er einen Pfeil auf eine Karte geworfen? Ich glaube kaum. Wir sind vor Aimag Beta in dieser Präfektur eingetroffen, und wenn man berücksichtigt, wie lange wir schon hier sind, muss er direkten Kurs auf dieses System genommen haben.«
    Petr erreichte die letzte Sprosse und wechselte in einen anderen Gang, der direkt zur Brücke führte. Er wusste, Sterncaptain Jotok würde bereits auf Posten sein. Er hatte einmal gescherzt, der Mann müsse wohl in seinem Sessel schlafen, und der Blick, mit dem Jotok geantwortet hatte, hatte Petr tatsächlich beunruhigt, bis er ihm zugestand, dass er sein Schiff führen konnte, wie immer es ihm gefiel.
    »Könnte er auf dieselbe Information gestoßen sein, die uns veranlasst hat, hierher zu kommen?« Wieder suchte Jesup nach einer Schwachstelle. Petr ignorierte ihn.
    »Das bezweifle ich stark, Jesup. Ich bezweifle es stark.« Aber der Gedanke setzte sich in seinem Kopf fest. Nach dem, was sie gesagt hatte, und von einem flüchtigen Blick auf den Datenwürfel abgesehen, hatte er noch keine Gelegenheit gehabt, ihre Geschichte zu überprüfen. Sie plante, einen Seefuchs-Aimag zu >bestechen<, damit er eine Invasion der Republik aus dem Marik-Stewart-Commonwealth aufhielt. Falls ein Aimag das konnte, würden es dann zwei Aimags nicht noch besser können? Ganz davon abgesehen, wie viel sie über ihn wusste. War sie über seine Rivalität mit Sha informiert? Schien es denkbar, dass sie denselben Trick auf der Talismantia versucht und Sha mit derselben Dringlichkeit hergelockt hatte? Vielleicht glaubte sie, zwei so erbitterte Rivalen anzusprechen, würde ihre Chancen verbessern, dass einer von ihnen ihren Vorschlag annahm, wenn nicht sogar beide - vor lauter Angst, der eine könnte sich Vorteile verschaffen, die es ihm erlaubten, den anderen auszustechen.
    Unter den Myriaden von Fragen, die in seinen Gedanken Purzelbäume schlugen, stolperte Petr fast. Es war geradezu eine Sturmflut, die gegen seine Konzentration krachte. Ihm blieben nur Sekunden, bevor er Sha gegenübertrat, und so wollte er sich seinem Gegner stellen? Brabbelnd? Mit Schaum vor dem Mund? Sha hätte gewonnen, noch bevor er einen Fuß auf Adhafera setzte.
    »Dein Schweigen ist höchst erbaulich, o du großmächtiger obKhan. Falls er nicht in Antwort auf dieselbe Informationsquelle hierher geeilt ist wie du, kann es dann sein - deine persönliche Faszination mit dem Anführer des Aimags Beta in Betracht ziehend -, dass ihn eine ähnliche Faszination umtreibt?« Petr hielt nur Schritte vor der Brücke an und drehte sich um. Jesup stand unmittelbar hinter ihm. »Und wenn ich >Faszination< sage, meine ich >Besessen-heit<«
    Petrs Blick wurde streng, und Jesup riss augenblicklich und in einer vorgeschützten Abwehrgeste die Hände hoch.
    »Ich wollte nicht respektlos sein, obKhan, aber es ist kaum fassbar, dass er direkten Kurs auf dieselben Hin-terwäldlerplaneten nehmen sollte. Sicher, das hier gesammelte Fleisch wird uns helfen, auf anderen Welten ins Geschäft zu kommen, aber für sich genommen bringt dieser Abschluss kaum Gewinn. Also hatte die Information, die uns durch die halbe Präfektur VII gehetzt hat, offenkundig wenig mit dem Geschäft zu tun. Falls Sha diese Information nicht besitzt, ist er deinetwegen hier.«
    Wieder ignorierte Petr die Versuche seines Adjutanten, nach Neuigkeiten zu angeln. »Jesup, hier und jetzt habe ich keinen Bedarf nach deiner Konversation. Du weißt, ich muss mich Sha stellen und die offiziellen Tests zwischen unseren Aimags arrangieren. Das ist keine Aufgabe, auf die ich mich freue.«
    »Warum nicht? Du könntest ihn fragen, weshalb er hier ist.« Das schiefe Lächeln verschlechterte Petrs Stimmung noch zusätzlich. Eine derartig offene Frage hätte seine Unwissenheit offensichtlich gemacht. Manchmal fragte sich Petr, ob Jesups Sarkasmus echt war oder nur Dummheit verschleiern sollte. Er hoffte Ersteres, vermutete aber nicht zum ersten Mal das Zweite.
    Er kehrte ihm den Rücken zu und betrat die Brük-ke. Jotok war nicht anwesend. Überrascht blieb Petr einige Sekunden stocksteif stehen und suchte ihn. Er sah nur vier Besatzungsmitglieder auf der Brücke, zwei davon waren mit der jährlichen Wartung der Hologrammanzeige beschäftigt.
    »Wo ist Sterncaptain

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