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Zeit der Jaeger

Zeit der Jaeger

Titel: Zeit der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bill
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Blumen mitbringen sollen. Du konntest es ja kaum abwarten.«
    Petr ignorierte die Bemerkung. »Warum?«
    »Ach ja, wieder mal bleibe ich am Altar stehen. Na ja, inzwischen erwarte ich es nicht mehr anders. Du hast schon eine hübsche Kleine, die dir die Kissen wärmt, was? Kein Plätzchen in deinem Liebesle-ben für die kleine Snow.«
    Er knallte mit der Hand auf den Tisch und ignorierte die überraschten Blicke ringsum. »Snow«, knarzte er und hatte Mühe, sich zu beherrschen. »Ich habe keine Zeit für dieses Herumgeseiere. Du hast es geschafft, diesen Würfel auf mein Schiff zu schaffen, und du weißt sehr gut, dass ich nur aus diesem einen Grund hier bin.«
    Sie legte sanft die Hand auf den Tisch, wie als spöttische Erwiderung auf seine Geste, und lachte leise. »Jetzt wirst du aber vulgär, Schätzchen. Wenn du mich schon am Altar stehen lässt, solltest du dich wenigstens nicht mit mir streiten. Das ist was für Eheleute.«
    Petr zitterte, und vor seinen Augen sammelte sich ein roter Nebel. Er schloss sie. Er würde nicht reagieren. Nicht reagieren!
    »Schon gut, schon gut«, sagte sie.
    Er öffnete die Augen und stellte fest, dass sich ihr Gesichtausdruck verändert hatte. Er hätte nicht sagen können, was genau anders war, aber es hatte sich etwas geändert.
    »Ja, ich hab dich hergebracht. Ich hab Informationen, die dich bestimmt interessieren.«
    »Weshalb?«
    »Weil du ein Seefuchs bist. Du hast deine Finger in jedem Topf in Reichweite.« Ihre rechte Hand verschwand unter dem Tisch und tauchte mit einem neuen Datenwürfel auf, den sie auf die Tischplatte legte und mit dem Zeigefinger leicht anstieß. Er glitt sauber über den Tisch - ein beredtes Zeugnis für die Unmassen von Fett, die das Holz im Laufe der Jahre aufgesaugt hatte -, und Petr schloss die Hand um ihn.
    Er knirschte mit den Zähnen. »Ich will hoffen, dieser enthält mehr Informationen als der letzte.«
    »He, ich konnte dir nicht gleich alles offenbaren, Schätzchen. Und ich hab dich hergebracht.«
    Er konnte nur nicken. In dieser Runde waren schon zu viele Punkte an sie gegangen. In dieser Runde, wohlgemerkt.
    »Was finde ich auf diesem?«
    Ausnahmsweise senkte sie tatsächlich die Stimme und hob zugleich das neue Bier, das der Kellner nur Sekunden zuvor gebracht hatte. »Informationen über die bevorstehende Invasion dieses Teils der Republik der Sphäre durch das    Marik-Stewart-
    Commonwealth.«
    Petr starrte sie ungläubig an. Das war ihre wichtige Nachricht? Er wäre wütend geworden, wäre die Situation nicht so lächerlich gewesen. Er lachte lauthals. »Das sind deine wichtigen Informationen? Ich bitte dich!« Petr stand auf.
    Snow beugte sich schnell vor und etwas blitzte in ihren Augen. »Hör zu, ich weiß, warum ihr in diese Präfektur gekommen seid. Und eine Invasion könnte euch entweder einen Strich durch die Rechnung machen, oder demjenigen, der weiß, was bevorsteht, und dieses Wissen richtig einsetzt, gewaltige Gewinne ermöglichen.«
    Er setzte sich wieder, nicht ihres Drängens wegen, sondern eher weil sie behauptet hatte, den Grund für seine Anwesenheit in Präfektur VII zu kennen. War es möglich, dass sie über alles informiert war? Wie? Er sah Schmerzen in ihren Augen. Sein Blick wan-derte zu ihrer Schulter, und als er wieder auf ihr Gesicht zurückkehrte, bohrte sich ihr Blick in seine Augen. Sie war verwundet und wusste, dass er es wusste. Nicht, dass er mit dieser Information etwas anzufangen gewusst hätte, aber er merkte sie sich für eine mögliche spätere Verwendung. Doch es zeigte sie in
    einem neuen Licht. Weitere Informationen für später.
    »Und wie könnte das für mich von Wert sein?«
    »Du hast eine nicht unerhebliche Streitkraft zur Verfügung. Die Republik ist denen gegenüber, die ihr helfen, großzügig. Sehr großzügig sogar.«
    Bat sie ihn um Hilfe? Um gegenseitige Verteidigung? »Die Republik und Clan Seefuchs haben bereits einen Nichtangriffspakt geschlossen. Warum versucht euer kostbarer Exarch nicht, einen weiteren Vertrag auszuhandeln? Du arbeitest offensichtlich für die Republik. Wozu diese Hinterzimmerdiplomatie?«
    Sie lehnte sich auf eine übertrieben beiläufige Art zurück, die seine Vermutung bestätigte: Ihre rechte Schulter war verletzt.
    »Vielleicht arbeite ich tatsächlich für die Republik, wenn auch kaum so, wie du es annimmst. Aber das braucht kein öffentlich diskutierter Vertrag zu werden. Nur eine freundliche Übereinkunft unter Brautleuten. Hab ich

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