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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Dutzende von schwarzbemäntelten Gestalten betraten die Halle durch die Eingänge und Seitentüren und stiegen in einem großen Kreis herab. Mit unheimlicher Lautlosigkeit und unbehelligt von jedem Anwesenden näherten sich die Erhabenen der untersten Ebene der Halle des Hohen Rates.
    Die Laune der Magier war Gesetz, stand selbst über der Macht von Armeen. Die Verwüstung, die ein einziger von ihnen in der Arena angerichtet hatte, war den Lords noch zu sehr in Erinnerung, als daß sie dumm genug gewesen wären, sich dem Willen der Versammlung nicht zu fügen. Tasaio stand erstarrt in erbärmlicher Wut da; er wußte nur zu gut, daß er verloren hatte. Das letzte bißchen Farbe wich aus seinem Gesicht, als er in Schande das Schwert wieder in die Scheide steckte.
    Fünfzig Magier schlossen sich in einem Ring um die Lords, die den Kaiser umgaben. Ihr Sprecher nickte der Lady der Acoma förmlich zu. Mit leichter Bestürzung erkannte Mara Fumita, und in einem schwindelerregenden Anfall von Angst erinnerte sie sich daran, daß er während der gesamten Unterhaltung mit Kamatsu zugegen gewesen war. An seiner Seite befanden sich zwei andere Magier, die sie nicht kannte, ein kleiner, sehr fülliger und ein dünner mit kantigen Gesichtszügen. Konfrontiert mit ihren ernsten, gelassenen Blicken, die von einer unfaßbaren Macht durchdrungen waren, erschrak Mara einen Augenblick zutiefst. Sicherlich kamen sie ihretwegen, um sie mitzunehmen und wegen ihrer unverzeihlichen Kühnheit zu bestrafen.
    Denn wenn Tasaio ehrgeizig bis zur Gier war, war sie ebenso im Unrecht wegen ihres anmaßenden Versuches, die Traditionen zu brechen. Doch die Erhabenen machten keine Anstalten, sie zu schelten. Sie bezogen Position zwischen ihr und dem Erzfeind ihrer Familie, und Fumita wandte sich an alle Anwesenden: »Wir sprechen für die Versammlung. Unser Rat hat sich getroffen und bestimmt, daß Mara von den Acoma zum Wohle des Kaiserreiches gehandelt hat. Sie hat sich in selbstloser Ehre in Gefahr gebracht, um Zwietracht zu verhindern, und ihr Leben ist in diesem Augenblick sakrosankt.«
    Der füllige Magier fuhr fort: »Wir sind in mehreren Punkten uneinig, doch eines ist klar: Wir dulden keinen Bürgerkrieg.«
    Jetzt sprach der dünne Magier: »Tasaio von den Minwanabi, von diesem Tag an ist es Euch verboten, irgendeinen Konflikt mit Mara von den Acoma auszutragen. Dies ist der Wille der Versammlung.«
    Tasaios Augen weiteten sich, als wäre er geschlagen worden. Seine Hand krampfte sich wieder um den Schwertgriff, und ein unruhiges Licht glitzerte in seinen Augen. In rauhem Flüsterton sagte er: »Erhabener, meine Familie hat Turakamu einen Bluteid geschworen!«
    »Verboten!« wiederholte der schlanke Magier.
    Totenblaß verbeugte sich Tasaio. »Euer Wille, Erhabener.« Er machte das Schwert los, ein Ahnenstück aus Stahl mit einem vorzüglich gearbeiteten Griff aus Elfenbein. Er war vollkommen steif vor Widerwillen, als er die Stufen hinabstieg und die Waffe Mara überreichte. »Der Siegerin.« Seine Hände zitterten vor mühsam unterdrückter Wut.
    Mara nahm die Trophäe mit Händen entgegen, die ebenfalls bebten. »Es war knapp.«
    Tasaio ließ ein bitteres Lachen hören. »Ich denke nicht. Ihr besitzt den Schutz der Götter, Mara.« Er blickte sich im Saal um. »Wäret Ihr niemals geboren worden, oder wäre Eure Familie nicht gestorben und hätte Euch dadurch zur Erbin Eures Hauses gemacht, wäre eine Veränderung ohne Zweifel auch möglich gewesen. Aber dies!« Er deutete in bleichem Zorn auf die versammelten Lords, die Magier und den Kaiser. »Niemals wäre etwas eingetreten, das solch bedeutungsvolle Folgen nach sich gezogen hätte. Lieber trete ich dem Roten Gott gegenüber, als daß ich zusehe, wie das Große Spiel unserer Ahnen zu einer armseligen Farce verkommt und unsere Lords ihren Stolz und ihre Ehre beiseite werfen, um sich dem Licht des Himmels zu unterwerfen.«
    Seine harten bernsteinfarbenen Augen wanderten ein letztes Mal über den Rat, von dem er geträumt hatte, daß er ihn regieren könnte. »Die Götter mögen Euch ihr Mitgefühl schenken; Euch und dem Kaiserreich, das Ihr in einen Zustand der Unwürdigkeit stoßt.«
    »Seid still!« zischte Fumita. »Shimone von der Versammlung wird Euch zurück auf Euer Land bringen, Mylord.«
    »Wartet, ich bitte Euch!« schrie Mara dazwischen. »Desio schwor dem Roten Gott beim Blut des Minwanabi-Geschlechts. Den Bedingungen seines Eides entsprechend darf keiner überleben, der sich

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