Zeit des Aufbruchs
Podest und verbeugte sich vor der strahlenden Gestalt des Kaisers. »Majestät«, begann er, »im besten Interesse all meiner Leute gebe ich meine Autorität in Eure Obhut.« Er hob den Stab, sein Amtszeichen als Clanlord des Clans Ionani, und hielt ihn Ichindar entgegen.
Jiro zuckte vor Wut zusammen. »Das könnt Ihr nicht tun!«
Lord Frasai von den Tonmargu wandte den silberhaarigen Kopf in Richtung des jungen Mannes, der von Tecuma den Mantel der Anasati geerbt hatte. Traurig meinte er: »Sohn meines Verwandten, Ihr habt unrecht. Ichindar ist von unserem eigenen Blut. Wagt Ihr zu behaupten, daß irgend jemand in unserem Clan höher steht als er?«
Jiros Gesicht war rot vor Zorn, und er wollte gerade zur Antwort ansetzen. Doch ein brausendes Geräusch übertönte seine Stimme, als aufgeregtes Stimmengewirr ausbrach. Inmitten der Aufregung betraten zwei weitere die Halle, Lord Kamatsu von den Shinzawai in der Rüstung seiner Ahnen und mit dem Stab der Kanazawai und neben ihm der Lord der Keda, sein Vorgänger und noch einer aus einem Geschlecht mit anerkanntem Anspruch auf das Amt des Kriegsherrn.
Kamatsu erreichte Ichindars Podest und verbeugte sich. »Wir sprechen als Einer und handeln zum Wohle des Kaiserreiches.« Mit großer Würde, doch ohne langwierige Zeremonie legte er den Amtsstab als Clanlord der Kanazawai in die Hände der goldgerüsteten Figur auf dem Podest.
Über das anschwellende Gemurmel der überraschten Anwesenden rief Tasaio: »Das ist eine Verletzung der Tradition, Kamatsu!«
Der Lord der Shinzawai wehrte sich scharf gegen diese Anklage: »Meine Familie ist so edel wie jede andere im Kaiserreich. Wir können unsere Geschichte bis zum fünfundzwanzigsten Kaiser zurückverfolgen und sind blutsverwandt mit dem Licht des Himmels. Die Tradition besagt, daß jeder aus dem Geschlecht eines Clans das Amt des Kriegsherrn ausfüllen darf.« Er endete mit einer deutlichen Herausforderung. »Wagt Ihr den Anspruch Ichindars kraft seines Blutes zu leugnen?«
Mara schaltete sich ein. »Tasaio, Ihr mögt ein brillanter Kommandeur im Krieg sein, doch es mangelt Euch an Kenntnissen der Geschichte. Ist Euch niemals aufgefallen, weshalb die Tradition nur fünf Familien gestattete, das Amt des Kriegsherrn innezuhaben, des ersten Edlen des Kaiserreiches nach dem Licht des Himmels?«
Tasaio zuckte hilflos mit den Schultern.
»Diese fünf Häuser, einschließlich Eures eigenen, sind diejenigen mit der direktesten Verwandtschaftsbeziehung zu den Gründern des Kaiserreiches!« Mara betrachtete ihren Erzfeind mit Verachtung. »Wenn Ihr es hättet wissen wollen, jeder Meister der Überlieferungen oder der Hüter der Kaiserlichen Archive hätte es Euch erzählen können. Der ursprüngliche Hohe Rat wurde von fünf Brüdern ins Leben gerufen, allesamt Geschwister des ersten Kaisers!« Mit einer die Menge einschließenden Handbewegung schloß sie: »Wir alle haben den gleichen Ursprung, Tasaio. Geht nur weit genug zurück, und auf die eine oder andere Weise sind alle wichtigen Familien der großen Clans miteinander verwandt.«
Der Lord der Xacatecas übernahm jetzt das Wort: »Ich handle zum Wohle des Kaiserreiches!« Er gesellte sich zu den beiden Vorgängern auf den Stufen des Podestes und übergab dem Kaiser seinen Amtsstab als Clanlord.
Die goldene Rüstung blitzte auf, als Ichindar die Hände erhob, und alle Anwesenden sahen, daß er nicht drei, sondern vier Stäbe hielt. In den sich steigernden Aufruhr rief das Licht des Himmels: »Ich erhielt den Stab des Clans Omechan heute morgen, Tasaio. Nehmt es zur Kenntnis und hütet Euch: In meinem Amt liegen vier Ansprüche auf den weißgoldenen Thron.«
Jiro von den Anasati blickte Mara mit nackter Wut an, bevor auch er sich der Notwendigkeit beugte. »Tasaio, das Schicksal hat entschieden. Es tut mir leid.« Mit diesen Worten verließ der nach Tasaio erbittertste Feind der Acoma seine Position an der Seite des Lords der Minwanabi. Sein Weggang veranlaßte auch die verbliebenen Edlen des Clans Ionani zu gehen, so daß Tasaio mit einer Handvoll Vasallen und sich duckender Anhänger zurückblieb.
Einer von diesen wandte sich plötzlich ab. Als er die Treppe zum Podium hinabstieg, ließ Tasaio seiner Wut freien Lauf. »Bruli von den Kehotara! Ihr entehrt das Andenken Eures Vaters! Er widmete sein ganzes Leben dem ehrenvollen Dienst für die Minwanabi, doch Eure Feigheit beschämt seine Standfestigkeit!«
Bruli, der selbst in der schwerfälligen formellen Kleidung so
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