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Zeiteise in Technicolor

Zeiteise in Technicolor

Titel: Zeiteise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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ging müde den Hang hinauf, wo der Armeelaster stand. Er warf einen Blick auf die Ladefläche. »Irgendeine Veränderung?« fragte er.
    Amory Blestead schüttelte den Kopf, ohne sich vom Funkempfänger abzuwenden. »Soweit ich das beurteilen kann, hat sich das Schiff nicht bewegt«, sagte er. »Die Richtung ist die gleiche geblieben. Wahrscheinlich warten sie, bis der Nebel sich auflöst.«
    »Wie weit sind sie entfernt?«
    »Barney, seien Sie vernünftig! Ich habe Ihnen schon hundertmal erklärt, daß ich mit dieser Anordnung nur die Richtung, aber nicht die Entfernung feststellen kann. Das Signal ist stärker als vor drei Tagen, also sind sie nähergekommen. Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Schon gut. Das wissen Sie also nicht. Was wissen Sie dann?«
    »Das, was ich Ihnen schon sagte. Das Schiff ist vor achtzehn Tagen von Grönland aufgebrochen. Ich habe den Kreiselkompaß auf die Meerenge von Belle Isle eingestellt, neue Batterien eingebaut und zugesehen, wie Ottar startete.«
    »Sie und Lyn erzählten mir, daß die Fahrt nur vier Tage dauern würde.« Barney bearbeitete einen eingerissenen Nagel mit seinen Zähnen.
    »Wir sagten, die Reise könnte vier Tage dauern, wenn alles gut ginge. Wir sagten auch, daß sie viel länger dauern würde, wenn schlechtes Wetter käme oder die Windrichtung wechselte. Und das ist eingetroffen. Aber wir haben das Signal aufgefangen, und das heißt, daß sie das Meer überquert haben.«
    »Das war vor zwei Tagen – was haben Sie seitdem für mich getan?«
    »Ein Rat unter Freunden, Barney – diese Zeitreisen sind nichts für Ihre Nerven. Wir sollen einen Film drehen, nicht wahr? All diese anderen Dinge haben nichts mehr mit unserer Pflicht zu tun – nicht daß ich mich beschweren möchte. Aber wenn Sie weniger hetzen würden, wäre es leichter für uns und für Sie.«
    »Sie haben recht«, sagte Barney, und dieses Zugeständnis bedeutete bei ihm eine große Entschuldigung. »Aber zwei Tage – das Warten macht mich zappelig.«
    »Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen zu machen. Bei diesem Nebel und bei diesem schwachen Wind legt man einfach nicht an einer fremden Küste an. Es wäre Unsinn, aufs Geratewohl dahinzurudern …«
    »He!« rief Dallas von der Küste. »Ich höre etwas auf dem Wasser draußen.«
    Barney rutschte und stolperte den Hang hinunter. Dallas hatte die Hand ans Ohr gelegt und horchte angespannt.
    »Still«, sagte er. »Vielleicht hört ihr es auch. Da draußen im Nebel ist etwas. Ich schwöre, daß ich Ruder gehört habe – und Stimmen.«
    Eine Welle brach sich und schlug wieder zurück, und einen Moment lang herrschte Schweigen – dann hörten sie deutlich das Klatschen der Ruder.
    »Du hast recht!« rief Barney. Er hob die Stimme. »Hallo – hierher!«
    Dallas rief ebenfalls. Das Nebelhorn hatten sie ganz vergessen. Aus dem Nebel tauchte eine dunkle Form auf.
    »Es ist das Boot, das sie an Deck hatten«, sagte Dallas.
    Sie riefen und winkten, als ein Riß in der Nebelwand einen Moment lang das Boot und seine Insassen klar erkennen ließ.
    Das Boot bestand aus dunklen Fellen, und die drei Männer trugen Pelzanoraks. Sie hatten die Kapuzen nicht aufgesetzt, und man konnte ihr langes, dunkles Haar deutlich sehen.
    »Das sind keine Wikinger«, stellte Tex fest. »Aber was könnten sie sonst sein?«
    Zwei der Männer saßen im Heck und ruderten, aber der dritte kniete vorn. Plötzlich schnellte sein Arm vor, und ein dünner Schaft flog auf Dallas zu.
    »Sie haben mich erwischt«, ächzte Dallas. Er fiel zu Boden. Aus seiner Brust ragte ein Speer. Das Nebelhorn schlug neben ihm auf einen Stein, und dabei öffnete sich das Ventil. Ein jämmerliches Klagen ging über das Wasser. Als die Männer im Boot es hörten, drehten sie um und paddelten mit aller Kraft zurück in den Nebel. Im nächsten Moment waren sie verschwunden.
    Es waren nur ein paar Sekunden vergangen, und Barney stand starr wie eine Salzsäule da. Das Dröhnen des Nebelhorns ließ ihn nicht zum Denken kommen. Er mußte es abstellen. Dann sah er Dallas, der reglos und stumm auf dem Rücken lag.
    »Könnten Sie wohl den Speer herausziehen?« fragte Dallas ruhig.
    »Ich … ich kann nicht – ich würde alles noch schlimmer machen …«
    »Es ist harmloser, als es aussieht. Aber ziehen Sie unbedingt nach oben. Ein Millimeter tiefer, und es ist aus.«
    Barney zog vorsichtig an dem Holzschaft. Der Speer ließ sich ohne weiteres aus der Wunde ziehen, aber er verhedderte sich in den Kleidern des

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